@FreakazoidUnd worin besteht Deine geistige Tiefe???
Warum, meinst Du, wird einerOpfer und ein anderer nicht? Zufall? Wenn Du an Zufall glaubst, haben wir in der Tatkeine Gesprächsbasis, dann ist gegenseitiges Verstehen zwischen uns ausgeschlossen.
Freakazoid schrieb:Ach ja, kannst ja mal mit den Opfern reden und ihnen sagen, dass sieSchuld an dem sind. Dürfte besonders lustig bei vergewaltigen Frauen sein, die werdenbestimmt voll nachvollziehen können was du ihnen sagst.
Ich BIN ein Opfer,nach Deiner Definition. Die Frage ist nur, ob man das sein Leben lang bleiben will. DasLeid, daß man von so einer Erfahrung an mit sich trägt, färbt das ganze Leben ein, eskann ganze Bereiche eines Lebens blockieren und verbittern. Ich habe aber erleben dürfen,was es bedeutet, das Leid loszulassen, und ich weiß, was die Leute (unter anderem) daranhindert. Leider machen sich die meisten nicht einmal das bewußt, denn es scheint einschlechtes Licht auf einen zu werfen. Leiden und Übelnehmen sind Dinge, die man gegen denTäter gerichtet erlebt, sie sind wie gefühlte emotionale Waffen, und wenn der Täter ausdem Umfeld des Opfers stammt, kann das Festhalten dieser Gefühle die Rache sein. So wasnennt man masochistischen Triumph. Dann kommt noch dazu, selbst wenn man fühlt, daß eseinem besser ginge, wenn man verzeihen würde - man gönnt dem Täter die Vergebung ja garnicht! Dazu hat man jedes Recht, man darf hassen, übelnehmen, leiden - nach Herzenslust!Aber man darf auch damit aufhören. Man darf aus der Opferrolle herauskommen, und binglücklich, daß ich das geschafft habe, und daß ich verstanden habe, wie das passiert ist.
"Und irgendwann wirst du das verstehen" - um Dich mal zu zitieren...
;)@Senfkorn
Senfkorn schrieb:Die Opfer sind sich nicht bewusst darüber. Und darumdarf man da auch nicht von einer Schuld sprechen! Das wäre vermessen!Die Agression kommtimmer noch vom Täter aus.. wie ja schon sein Name sagt.
Von Schuld sprech ichhier auch nicht. Ich meine, daß beide, Opfer und Täter, an der Tat ihre Beteiligunghaben, meist der eine aktiv und der andere passiv. Ich gehe nicht davon ab, daß beide fürdas Geschehen einen Teil der Verantwortung tragen, aber natürlich gibt es da einenbedeutenden Unterschied: der Täter tut das, was er tut, BEWUßT, er trifft bewußt dieEntscheidung, sich zum Täter und den anderen zum Opfer zu machen, Leid über den anderenzu bringen (die meisten Täter wissen, daß sie das tun, aber nicht alle). Das Opferdagegen trägt zwar etwas an sich, wodurch es zum Opfer wird, ist sich dessen aber NICHTBEWUßT, meistens jedenfalls.