AlteTante schrieb:Aber das war wahrscheinlich noch nicht bekannt. Es hat auch in unserer Zeit lange gedauert, bis man merkte, dass es ganz normal ist, sich an Dinge zu erinnern, die in Wirklichkeit vollkommen anders abgelaufen oder sogar gar nicht gewesen sind.
Neenee, diese Erfahrung macht jede Generation von Menschen. Nicht erst heute. Wissenschaft macht da Fortschritte, das zu kategorisieren, Ursachen zu ermitteln etc. In der Öffentlichkeit aber kriegt das eh nur ein kleiner Teil mit. Und ob jemand seine eigene Erinnerung hinterfragt oder ihr fest vertraut, hängt zuallermeist nicht von diesem Erkenntnisfortschritt ab. Schau Dir nur mal den Umgang mit Erinnerungen in Sachen Ufosichtung, paranormale Erlebnisse usw. usf. an. "Ich weiß, was ich gesehen habe!"
AlteTante schrieb:Anglerlatein fällt für mich in die Kategorien harmlose Lügen oder Phantasiegeschichten.
Anglerlatein ist aber beides, bewußte Übertreibung wie anwachsende Erinnerung.
frivol schrieb:Alle Scheintoten werden in der Bibel tot genannt.
Merkst Du wirklich nicht, wie Du den Scheintod hier bereits als Voraussetzung unterjubelst, um dann den Scheintod aus der Geschichte herauslesen zu können?
frivol schrieb:Weil Jesus und andere Jünger sie wiedererwecken konnten bis nach einigen Tagen und ich Gott und Wunder ausschließe folgt daraus, das sie scheintot waren.
Weil Du voraussetzt, daß a) Totenerweckung nicht möglich ist und b) diese Geschichte wahr zu sein hat, folgerst Du Scheintod. Obwohl der Text ganz klar dagegenspricht (Verwesungsgeruch; nebenbei, sowas riecht deutlich anders als "verschwitzt").
frivol schrieb:"gehaltene Augen" ist auch OK, auf jeden Fall haben sie Jesus nicht erkannt und erst später beim Essen eröffnen sich ihre Augen und sie denken "Mensch das könnte der auferstandene Jesus sein"
Nur fehlt damit die Grundlage, hier ein anderes Aussehen "heraus"zulesen.
frivol schrieb:Das kann weder Markus noch Maria oder die Emmausjünger wissen, ob der Mann den Maria gesehen hat der gleiche war, wie der Mann den die Emmausjünger gesehen haben.
Womit sich Mk16,12 "in anderer Gestalt" schon mal erledigt hätte.
frivol schrieb:Der falsche Jesus war bestimmt selbst mal gekreuzigt worden und hat es überlebt, deshalb hatte er schon die Wundmale.
Du hast echt keine Vorstellung, wie selten das ist. Die Wächtersoldaten mußten mit Hinrichtung rechnen, wenn ihnen ein Gekreuzigter überlebte.
Es gibt dennoch Fälle vorzeitiger Kreuzesabnahme (Wächterbestechung o.a.), doch selbst wenn die Gekreuzigten nicht genagelt wurden, starben die meisten dennoch in der Folgezeit. Wer hingegen ans Kreuz genagelt wurde, hatte so gut wie keine Chancen. Sollte jemals auch nur einer die genagelte Kreuzigung überlebt haben, er dürfte zeitlebens ein Krüppel gewesen sein. Nicht nur, daß er nicht gehen konnte, auch die Fingernerven, speziell der für den Daumen werden da verletzt (der Daumen zieht sich krampfhaft unter die vier Finger; sowas kann man auch auf dem Grabtuch von Turin sehen).
frivol schrieb:Oder Jesus hat den falschen Jesus mal vom Scheintot erweckt oder seinen vom grauen Star blinden Augen geöffnet und der war ihm was schuldig.
Wie verabschiedet Jesus die Menschen, die er geheilt oder denen er sonstwie geholfen hat? "Sündige hinfort nicht mehr".