teleman schrieb:Es wird Zeit für eine neue Religion.
Die Geburtsstunde des:
TFT-ismus.
Wir glauben einfach alles, was auf einem TFT-Monitor gezeigt wird.
Gläubige zeigen ihr Glaubensbekenntnis durch ein hypnoseartiges anstarren
eines Handys oder Notebooks.
Entzugserscheinungen entstehen wenn mal das Handy zuhause vergessen wird.
Familienkriesen entstehen wenn mal im Haus für weniger als 15 Minuten kein Fenrseher flimmert.
Wer an einer Bushaltestelle steht ohne auf ein Handy zu starren ist ein Ungläubiger.
Wer seine Narung isst, ohne es vorher zu fotografieren beleidigt unseren Gott.
Oh... sorry.... Das ist ja schon Realität
Auch wenn ich da Sarkasmus und Co. erkenne, kurz dazu, ohne zu sehr ins OT abzuwandern. Ich packe das auch ferner als Kompromiss in den Spoiler um den Post hier kürzer zu halten:
SpoilerIch verstehe durchaus die Grundkritik hinter der Argumentationsweise, wenn man sie ernst heranführt und nicht eher scherzend. Weniger direkte soziale Interaktion, jeder glotzt auf ein kleines oder großes Gerät. Das ursprünglich bekannte soziale Miteinander "leidet" bzw. verändert sich.
Zugleich kann man aber nicht in jedem (Einzel-)Fall schlechte Seiten sehen. Diese lustigen Geräte die manche oft kritisieren erlauben ungeahnte neue Möglichkeiten, ob im beruflichen / arbeitenden Sinne oder im Sinne der Unterhaltung, oder in anderen Fällen (wie Notfällen oder was auch immer).
Ich fahre viel Bahn. Ich aus dem Fenster starren oder ein Buch lesen, aber anderweitig nicht tätig werden bis ich am Rechner sitzen würde. Da ich viel damit mache, ist so ein mobiles Endgerät ein Mehrwert. Wo wir von Buch sprechen: Ich müsste, um ein Buch zu lesen, jenes physisch mitführen. Und bin zumeist aus praktischen Gründen (Größe, Gewicht) auf ein Buch oder wenige bzw. kleine Bücher beschränkt. Mit einem "mobilen Endgerät" kann ich digital zig Bücher, endlos viele Bücher und sonstige Dokumente mitführen.
Ich kann unterwegs kommunizieren, ich kann bei Bedarf arbeiten, Dinge prüfen, und und und.
Klar, zu viel ist meist immer ungesund. Man muss auch mal abschalten können. Die Dosis macht das Gift. Aber sinngemäß: Nur weil jemand auf sein Handy glotzt geht die Welt noch nicht unter - wer weiß denn gerade im Straßenbild schon, was genau die Leute damit auch gerade machen? Sie könnten in welchem Sinne auch immer "produktiver" (nicht falsch verstehen) sein als wenn sie nur in der Gegend herumstehen und haben somit ggf. durch diese "Vorarbeit" zu einem anderen Zeitpunkt mehr Zeit für andere Dinge.
Kurz zusammenfassend: Ich verstehe die Kritik. Manchmal trifft sie ins Schwarze. Manchmal aber auch halt nicht.
teleman schrieb:Schaut mal nach wie Hitler an die Macht kam.
Mißrauen sähen ist das Prinzip der rechten Grupierungen.
Denen fällt der aktuelle Verschwörungshype gerade in die Hände.
Nicht umsonst mischen sich Neonazis unter die "Alumütze" tragenden Demonstranten.
Die sind wirklich nicht dumm.
Kein echter Neonazi glaubt an Reptiloiden und den anderen Irsinn.
Bei vielen Verschwörungen wird irgendwo immer auch ein Profiteu genannt.
Freimaurer, Iuminati und natürlich die Juden.
Mit Verweis auf den markierten Teil:
Vielleicht nicht daran, aber dafür andere VT. Eben Freimaurer, Judenverschwörung, homogene Weltelite die sich verschworen hat. Natürlich kann man das nicht auf jeden einzelnen anwenden, aber es dürfte genug Akteure geben. Ein eher bekanntes Beispiel dürfte der sogenannte "Volkslehrer" Nikolai Nerling sein, dessen medialen Werdegang (also welche Videos er so hochlädt) ich seit längerer Zeit verfolge.
Da gibt es genug Implikationen die auf Juden, Freimauer, die Bevölkerung austauschende Akteure usw. verweisen. Apropos, in dem Kontext gehen viele auch wie er davon aus, Deutschland sei besetzt. Auch eine Verschwörungstheorie, die auf Halbwissen (fahrlässig) oder bewusstes Umdeuten (Vorsatz) der geschichtlich-juristischen Aspekte hindeutet. Vom Umstand der Vertragsbindungen (international, wie dem was in 2+4 festgelegt wurde) abgesehen ist Deutschland souverän und muss selbst im Rahmen anderer Verpflichtungen entscheiden, was es will.
Man darf das aber nicht verwechseln: Theoretisch ist quasi gar kein Staat mehr komplett souverän, wenn man bedenkt, dass jeden Staat irgendwelche internationalen Abkommen betreffen oder gewisse Aktionen Konsequenzen nach sich ziehen können. Selbst Nordkorea muss gewissen globalen Spielregeln folgen bzw. riskiert nicht alles um "alles" machen zu können.
Diese Weitsicht oder Differenzierung bringen viele, vielleicht alle der entsprechenden Verschwörungsgläubigen aber nicht mit, weil es ja quasi die VT an sich negieren würde.
Lange Rede, kurzer Sinn: Von internationalen Abkommen und Verpflichtungen jedweder Art abgesehen sind wir so souverän wie jeder Staat, werden von keiner feindlichen Regierung die mal Konfliktgegner war fremdbestimmt. Die Leute sitzen in ihren mutmaßlich beheizten Heimen mit Stromversorgung in relativem Frieden und ziehen sich im Netz so einen Stuss rein, den sie dann glauben und verbreiten.
Dieser Umstand allein macht mich mental schon ein ganz klein wenig fertig. Man hat sehr viel und wirft es zugleich irgendwie auf eine gewisse Art und Weise weg, um Stuss zu folgen, der einen nicht weiter bringt. Es dürfte sogenannte (juristische) "herrschende Meinung" sein, dass wir nicht besetzt sind. Und das international, nicht nur national betrachtet. So einen Unfug zu glauben, bringt einen also überhaupt nicht weiter. Verlorene Zeit, verlorene Mühe, als würde ich rausgehen und den Himmel anschreien.
Ist das "dumm"? Ich würde es zumindest töricht nennen.