Hallo, viele kennen es, wenn man mit Verschwörungstheorien anfängt, ist man für so manchen ein psychisch kranker Mensch. Ist da vielleicht was dran? Kann es unter Umständen sein, dass wenn man sich zu arg mit Verschwörungstheorien befasst vielleicht auch krank werden kann?
Was für persönliche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Was denkt Ihr dazu?
Ich bin immer wieder beeindruckt, wenn intelligente Menschen sich in absurden Theorien verstricken.
Ich denke nicht, dass jedes Verhalten das von der Norm bzw. dem Mainstream abweicht auf eine psychische Krankheit hindeutet. Kritische Gedanken und Hinterfragungen sind grundsätzlich immer angebracht und funktional.
Andererseits haben wahnhafte Störungen ihre Wurzel oft in einer überwertigen Idee.
Dominiert ein Verschwörungsgedanke in der eigenen Vorstellungswelt gegenüber der gemeinsamen Realität, die jeder Einzelne mit seinen Mitmenschen teilt, deutet dies aus psychiatrischer Sicht auf einen Wahn hin.
Wer ist affin für Verschwörungstheorien?
M. E. leicht beeinflussbare, ängstliche und insbesondere paranoide Menschen.
Menschen mit einer Paranoia z. B. neigen schon aufgrund ihrer Persönlichkeitsstruktur eher zu vermuteten Verschwörungen durch Mitmenschen, Geheimdienste, Regierungen usw. als jemand mit einem gesunden Seelenleben und Selbstvertrauen.
Die Beschäftigung mit (globalgalaktischen) Verschwörungstheorien ist aus psychodynamischer Sicht bei dem vorgenannten Personenkreis zuweilen auch ein Bewältigungsphänomen, ein reifer Abwehrmechanismus, durch den sich ein dysfunktionaler Konflikt mit (bisher) Einzelpersonen im soziokulturellen Umfeld auf ein unpersönlicheres Feld verschiebt.
VTler durchforsten oft zwanghaft bzw. suchtartig das Internet nach Aussagen und Artikeln von Menschen, die Ihre Ängste und „Erkenntnisse“ teilen, freilich zur Selbstbestätigung und Rückversicherung. Mit der Zeit entsteht daraus eine Parallelwelt, in der sie sich verstricken und leicht verlieren können.