@Xiraxis Da würde ich widersprechen.
Was vernünftig ist ist nicht nur eine Mode.
Es wird niemals vernünftig sein etwas sehr sehr unwarscheinliches für das man keine beweise hat und gegen das vieles spricht mit 100%tiger sicherheit anzunehmen und sein leben danach auszurichten.
Es kann passieren, dass die mehrheit so handelt, z.b. im religiösen wahn, aber vernünftig wird es dadurch nicht.
Und den unterschied zwischen einem fakt und einer reinen behauptung kann man ja klären.
Ich geb dir mal ein beispiel:
Ich kenne jemanden, der geglaubt hat, von außerirdischen heimgesucht zu werden, die ihn bestrahlen und beobachten.
Die Argumentation zog sich immer und immer weiter zurück, je mehr man nachgehakt hat. Am ende waren die außerirdischen unsichtbar, konnten die erinnerungen von allen manipulieren (eine antwort darauf, warum sie das nicht auch bei ihm machen, wenn er der einzige ist, der von ihnen weiß, hatte er nicht) und waren überhaupt überall und nirgendwo.
Da war keine vernunft im spiel, das war ein Wahn. Selbst dinge die bewiesenermaßen nicht stimmen konnten haben ihn nicht aus der ruhe gebracht.
Er hat gesagt in der heizung wäre eine sonde die ihn beschattet. Wir haben das ding aufgemacht und es war nix drin. Selbiges galt für ne menge der angeblichen strahlungsquellen.
Einmal war ich mit ihm draußen, und er begann wie wild auf den boden einzutreten und zu schlagen, weil er sagte, da wäre ein mikroroboter mit ner kamera gewesen (ich stand direkt daneben, da war überhaupt nichts).
So jemanden zu sagen, es sei doch alle relativ, und eben nicht klipp und klar zu sehen, dass das wahnhaft ist, das halte ich für falsch. Und da beharre ich natürlich darauf, dass das nicht stimmt, was er sagt. Alles andere wäre sogar eine unterstützung eines wahns, der ihn natürlich belastete und ein normales leben unmöglich gemacht hat.
Das ist natürlich ein extrembeispiel, aber viele verschwöungstheoretiker weisen sowas in der light version auf.
Und natürlich muss man wahrheitsgehalt bewerten. Und das können wir mittlerweile als Menschen an sich ganz gut, wenn wir uns an gewisse leitlinien der wissenschaft halten.
Das bild, dass da einer von außen kommt und netterweise den anderen aus dem hamsterrad helfen will ist da sehr inakkurat.
Sicherlich gibt es das. Wenn jemand mit progressiven gedanken in einer sehr konservativen umgebung lebt und da etwas zum besseren ändern will, da würde ich das gelten lassen.
Aber es ist ja nun nicht so, als hätten verschwörungstheoretiker konkrete anliegen, außer 'glaubt mir bitte alle', oder schlimmstenfalls gegen bestimmte gruppen zu hetzen (also z.b. bei der jüdischen weltverschwörung).
Man kann durchaus objektiv an sachfragen herangehen.
Man erkennt eine verschwörungstheorie sehr gut daran, dass auf kritische nachfragen sogut wie niemals eine plausible antwort gegeben wird, sondern auf etwas nicht nachprüfbares verwiesen wird, was aber garantiert stimmen müsse.
Ein verschwörungstheoretiker hilft ja niemanden mit seiner theorie, es gibt niemanden, den er aus dem hamsterrad befreien müsste. Die Leute im Hamsterrad sind ja mit ihrem leben sehr zufrieden, der verschwörungstheoretiker ist derjeniege, der es nicht ist. Der lebt nämlich in einer welt, in der er denkt, es gäbe einen schier übermächtigen feind der irgendwelchen finsteren machenschaften nachgeht.
und wenn man sich das einredet ohne beweise (und, wie gesagt, ein beweis, nach den modernen wissenschaftlichen standards, das ist durchaus etwas, was eben keine reine behauptung ist) und teilweise gegen sehr viele berechtigte zweifel, dann ist das wirklich alles andere als vernünftig.
Bei dem beispiel was ich nannte fing das auch erst sehr klein an, steigerte sich dann aber immer weiter.
Es gibt sicherlich fragen die schwer zu klären sind und wo man unterschiedlicher meinung sein kann.
Aber es gibt eben auch dinge, die erwiesenermaßen einfach falsch sind.
Wenn ich mich über gesellschaftsformen unterhalte, da kann es durchaus sein, dass ein diskurs entsteht wo man nicht sicher sagen kann, was nun falsch und richtig ist.
Gerade im politischen bereich
Aber fragen wie: Waren die schweden 1078 auf dem mars?, die können wir ohne weiteres offensichtlich als falsch beantworten.
und selbiges gilt für viele verschwörungstheorien, seien es reichsflugscheiben, der mondlandungsfake odereinige andere ( mit zugegebenermaßen natürlich mehr aufwand als bei der frage vorher).
Da kann auf jede frage der VTler begründet geantwortet werden, während die meist diese antworten eben nicht, wie das in einem wissenschaftlichen diskurs üblich wäre, angreifen mit gegenargumenten, sondern entweder alles ignorieren und dieselben fragen lauter stellen, oder direkt dazu übergehen, zu sagen, dass die entsprechenden leute die mit ihnen reden bestimmt auch zur verschwörungs dazugehören.
Der, der in einem hamsterrad eingesperrt ist , das ist da nicht der, der dann den kopf schüttelt und sein leben weiterlebt.
Es ist der, der das Thema zu einem lebensinhalt macht.