Was geschah mit Flug MH370?
07.11.2014 um 20:58@bliebig
Bei den BFO ist die Sache viel komplizierter, allerdings gehen latencies nicht in deren Berechnung ein. Dafür aber eine ganze Reihe anderer Effekte, z.B. die Dopplerverschiebungen aufgrund der Eigenbewegung des Satelliten und vertikaler Flugzeugbewegung, die Dopplerkompensation durch die SDU und die Station, Freqenzumsetzungsfehler im Satelliten und sonstige offsets durch die ganze Elektronik. Die meisten halte ich für beherrschbar, aber es gab auch üble zeitabhängige Effekte, wie z.B. Frequenzdrift durch die Abkühlung des Satelliten im Erdschatten. Die Sink- und Steigraten des Flugzeugs sind natürlich auch nicht bekannt. Ich würde diesen Zahlen deshalb nur bedingt vertrauen. Das zeigt auch die Tatsache, dass es keine Route gibt, die mit allen BFOs wirklich vollständig kompatibel ist.
Die INMARSAT Daten basieren auf die automatisch protokollierten handshakes der Hardware.Ja, im Prinzip richtig. Besonders beim Satelliten ist das sicherlich nicht von der Hand zu weisen, da hier das Verhältnis Last/Kapazität kostenbedingt wahrscheinlich am größten ist.
Weder der in der Kommunikation beteiligte Satellit, noch die SATCOM, noch die Erdfunkstelle sind Echtzeitsysteme. Die latency time sowie die response time ist daher nicht bestimmbar, weil lastabhängig.
Könnte es daher sein, dass die Daten mit denen der Dopplereffekt berechnet wurde keine Meßdaten sind sondern nur Rauschen?Man muss aber zwischen BTO und BFO unterscheiden, denn latency und response time sind nur für die BTO von Bedeutung. Inmarsat hat die beiden Werte zu einem bias zusammengefasst und aus den Daten, aufgezeichnet während die Maschine in KL noch am Boden war, kalibriert. Die 17 Werte sind im paper auf S. 6 angegeben. Insgesamt ergibt sich aus der Kalibration ein bias von 495679 usec mit einer Abweichung von nur ca. 10 usec, was einer Ungenauigkeit von ca. 3km entspricht (Inmarsat gibt als maximalen Fehler 9 km an für die Entfernung Sat-SDU). Das Rauschen auf dem bias während dieser halben Stunde ist also extrem klein, und es gibt auch keinen erkennbaren Trend in den einzelnen offsets. Geht man davon aus, dass die Daten von MH370 stammen und korrekt sind, sind die ping rings durchaus plausibel und auch sehr präzise.
Bei den BFO ist die Sache viel komplizierter, allerdings gehen latencies nicht in deren Berechnung ein. Dafür aber eine ganze Reihe anderer Effekte, z.B. die Dopplerverschiebungen aufgrund der Eigenbewegung des Satelliten und vertikaler Flugzeugbewegung, die Dopplerkompensation durch die SDU und die Station, Freqenzumsetzungsfehler im Satelliten und sonstige offsets durch die ganze Elektronik. Die meisten halte ich für beherrschbar, aber es gab auch üble zeitabhängige Effekte, wie z.B. Frequenzdrift durch die Abkühlung des Satelliten im Erdschatten. Die Sink- und Steigraten des Flugzeugs sind natürlich auch nicht bekannt. Ich würde diesen Zahlen deshalb nur bedingt vertrauen. Das zeigt auch die Tatsache, dass es keine Route gibt, die mit allen BFOs wirklich vollständig kompatibel ist.