@dh_awake Genau das hatte ich befürchtet:
dh_awake schrieb:Hast du auch nur eine Zehntelsekunde darüber nachgedacht, ob ein Fünkchen Wahrheit in den Behauptungen dieser Frau stecken könnte?
Nachdem ich einige Erfahrung mit solchen Gedankenwelten habe, habe ich tatsächlich keinen Moment darüber nachgedacht, ob die Frau von Quadrokoptern aus mit Mikrowellen beschossen und für mehrere Millionen Euro Versicherungssumme vom Theradersteller umgebracht werden soll, zusammen mit seinen Komplizen aus dem Modellflieger-Club.
Aber vielleicht kannst Du mir erklären, welchen Sinn das machen würde, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Bringt uns das wirklich geschehenen Verbrechen näher? Hilft es dem TE weiter?
Ganz ehrlich: Nein, darüber möchte ich nicht ersthaft diskutieren, denn ich sehe den TE hier als Opfer, das verfolgt, verleumdet, beschimpft und bedroht wird. Hast Du Dir mal über seine Situation Gedanken gemacht, Dich in ihn hineinversetzt, eine Lösung zu finden versucht?
Möchtest Du ausprobieren, ob die Frau vielleicht bösartig wird, wenn er Kontakt aufnimmt?
Hast Du überlegt, wie sich die zahlreichen Betroffenen, die dann solche Ratschläge wie "gehe hin und setze Dich auseinander, und alles wird gut" oder Kommentare wie "vielleicht hat die Frau ja irgendwie recht" fühlen?
Musste ich mir auch alles anhören, als meine Schwester durchdrehte und sich gegen mich wendete ... bis erst ganz kurz vor ihrem Tod meiner anderen Schwester und einigen Freunden dasselbe mit ihr passierte, und manche danach endlich verstanden, dass es da in den Verdächtigungen und Hasstiraden keinerlei Bezug zur Realität gab. Es gibt irgendeinen Auslöser in der Realität, aber der würde für niemand anders solche Schlussfolgerungen und Reaktionen nach sich ziehen.
Ich argumentiere hier, weil ich selbst damit sehr, sehr traurige Erfahrungen gemacht habe. Ist mir wurst, wer hier falsche und gefährliche Ratschläge gibt, oder das Ganze lieber metaphysisch betrachten möchte. Meine Reaktion wird immer dieselbe sein.
An sowas zerbrechen Familien, Freundschaften, Beziehungen. Man steht der Paranoia als einigermassen normal denkender Mensch absolut hilflos gegenüber, kann weder helfen noch erklären noch die immante Logik wiederlegen. Bitte versuche, Dir vorzustellen, wie sich das gegenüber einem Fremden, einem Freund oder einem Verwandten anfühlt.
Man kann nur den Rückzug antreten und versuchen zu verhindern, dass derjenige sich selbst oder andere verletzt. Und das geht nur, wenn man sich bewusst ist, wie ernst das alles werden kann.
Bei meiner Schwester und einer Freundin konnten wir das nicht, weil niemand die Anzeichen ernst genug genommen hat. Darüber wird viel zu selten gesprochen, da sich die meisten Betroffenen auch noch schuldig fühlen - eben wegen jenem unbedachten "es wird doch aber was Wahres dran sein".
Mir geht es dabei nicht darum, die Frau irgendwie schlecht zu machen. Ihr gegenüber kann ich ebenso wenig negativ eingestellt sein, wie gegenüber meiner Schwester: Das ist für nicht mehr die Person selbst, die da ausflippt. Man kann sie nicht verantwortlich machen und darf nichts von den Anschuldigungen und Wahnideen ernst oder gar persönlich nehmen.
Nochmal ganz ausdrücklich: Gefährlich ist die Paranoia vor allem für den Paranoiden selbst.
Auch wenn er aus dem Wahn wieder herausfindet, muss er sich seine gesamte Welt neu erarbeiten und jahrelang kämpfen ... und daran zerbrechen manche dann doch noch, für die die Welt ohne den Wahn keinen Sinn mehr zu machen scheint. Der Wahn enthält ja auch jede Menge Kicks, setzt Energien frei, offenbart Zusammenhänge und Wissen ungeahnten Aussmasses ...
Das Lebensgefühl danach stellte sich mir wie ein Entzug von einer harten Droge dar.
Vielleicht ist jetzt ja das Thema geklärt.