nasenstüber schrieb:Interessant; so unterschiedlich können Geschmäcker sein. Ich hab ihn damals wirklich hart gefeiert
Ich auch - und zwar in allen Belangen, die einen guten Film für mich ausmachen!
Kinofassung und EC gibt es übrigens gerade auf Prime.. EC hätte man sich bis aber auf zwei starke Momente, nach der Anfangsschlacht und in der Mitte ein geheimes Treffen mit Lucilla und zwei Senatoren, sparen können.
Vespasian schrieb:Es ist alles in allem eine profane Rachegeschichte in einem historischen Setting. Ist jetzt nichts Neues, gerade wenn man andere Vertreter des Genres sieht.
Längst nicht nur. Aber selbst bei Rachegeschichten kommt es auch immer aufs Wie man sie erzählt an und das Wie zeichnet Gladiator halt auch aus.
Und Rache wird in Gladiator auch nicht nur per Blutrache genommen - die Rache beginnt bereits damit, dass Maximus das Volk für sich gewinnen kann und Commodus ihn nicht einfach töten lan,
Und die Geschichte endet auch nicht in einem reinen HappyEnd, denn auch wenn Maximus schlussendlich seine Rache bekommt - so endet sie auch für ihn selbst tragisch - und mein Gott, da bekomme ich selbst heute noch feuchte Augen - alles auch getragen durch den meisterhaften Score von Hans Zimmer und Lisa Gerrard.
nasenstüber schrieb:Sein Vater war hier der Weise Kaiser, der das Imperium an den aus seiner Sicht Fähigsten geben wollte - und das war eben Maximus, der hier für das Edle, das Progressive, das gute Rom stehen soll, das aber durch viel politische Ränke, durch Korruption und Machtgier immer wieder von eben solchen Konservativen Kräften unterdrückt wird - auch gut innerhalb der Story ausgearbeitet, fand ich. Das Motiv und der Subtext sind hier einfach nur perfekt. Zumal sie auch nicht nur auf Rom angewandt werden können, sondern quasi zeitlos sind. Genau das macht ja die Geschichte so packend. Der ewig gleiche politische Kampf - von der Bibel bis zu Star Trek.
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Auch unvergessen die tragisch endendende Vater-Sohn-Aussprache.
nasenstüber schrieb:Insbesondere im Kontrast eines der hassenswertesten Antagonisten der jüngeren Kinogeschichte - zumindest aus meiner Sicht. Commodus wird nicht nur außerordentlich gut von Phoenix gespielt
Kann ich auch nur so unterschreiben.
Und das Overacting ist hier wirklich positiv hervorzuheben und beabsichtigt gewesen. U.A. unvergessen:
Bin ich nicht barmherzig! Kommt auf deutsch sogar noch besser - großes Lob an den Synchronsprecher.
nasenstüber schrieb:Über solche Details kann ich dann auch deshalb gut hinwegsehen, auch wenn du natürlich hier vollkommen recht hast. Das war aber offensichtlich nicht der Anspruch, und das ist auch generell nicht Scotts Stärke
Scott will in erster Linie bildgewaltig, bildsprachlich, atmosphärisch, aber auch dialogstark und in Gladiator auch sehr emotional unterhalten.