rhapsody3004 schrieb:Mir tut Pacino am Ende voll leid. Wollte doch aussteigen und stirbt oder?
Nö, wollte nicht aussteigen. Wird nur zur Rechenschaft gezogen für seine Bürgschaft. Er träumt immer vom abhauen, vom Segeln um die Welt und alles hinter sich lassen, aber im Zweifel steht er loyal und stramm zur Familie, das kommt ja auch im Dialog im Auto mit Depp sehr deutlich zur Geltung.
...
Was ich in dieser Richtung noch empfehlen kann, sind die Filme von Takeshi Kitano. Meistens Yakuza-Thematik, also japanische Mafia.
Die sind aber nicht für jeden was. Sehr smooth, aber für den westlichen Geschmack teilweise langweilig. Also in Brother, Hana-Bi und Sonatine, da kommt es schon vor, dass man Gangster einfach mal Papierflugzeuge bauen und vom Hochhaus schmeißen sieht, oder Ballspiele am Strand oder so. Zeitvertreib. Das ist dabei ja aber auch gerade der Gag. Hat zum Teil auch künstlerischen Anspruch, so wurde Hana-Bi vielfach in Cannes ausgezeichnet. Aber es ist eben gerade diese Gratwanderung zwischen expliciter Brutalität der Yakuza und dem ganz banalen Zeitvertreib, der diese Filme ausmacht.
Und was
@Groucho angesprochen hatte, dass man am Ende im Knast oder im Sarg landet: Bei Kitano münden die Filme immer ins Unvermeidliche.
Als Einstieg würde ich "Brother" empfehlen, der hat am eheseten westlichen Anschluss, spielt auch in Amerika, oder "Outrage", das ist am ehesten das normale Tagesgeschäft der Mafia. "Hana-Bi" und "Sonatine" haben sicher den künstlerisch wertvollsten Anspruch. "Violent Cop" als Debüt- und Erstlingswerk ist ein bisschen in die Jahre gekommen, zeigt aber aus der Sicht eines "unkonventionellen" Polizisten schon mal wohin die Reise geht.
Und ja, das ist der selbe Beat-Takeshi wie bei trashigen Spielshow "Takeshis-Castle".
Also wer Mafia Filme mag, für den können Kitano Filme schon wirklich ein Schmankerl sein, dafür brauchts aber schon ein bisschen einen speziell ausgebildeten Geschmack.
;) :D