Anfortas schrieb:Holz kann man jahrzehntelang oder gar jahrhundertelang verwenden; die Dielen, aus denen ein Freund von mir seine Terrasse gebaut hat, stammen aus seinem Bauernhaus, das gut 200 Jahre auf dem Buckel hat. Deswegen wurde die Terrase aber trotzdem erst 2010 gebaut.
Die Sache ist etwas kompliziert. Holz, das (z.B. für eine Gründung) vollständig im Boden versenkt und von der Luft abgeschlossen ist, hält sehr lange durch. Die Häuser in Venedig, aber auch z.B. viele Wasserburgen sind dadurch dauerhaft gegründet worden.
Holz, das frei an der Luft verbaut worden ist, hält auch lange durch. Entweder ganz ohne schützende Lacke und Farben (es bildet sich dann besonders bei Nadelhölzern eine schützende graue Schicht oder mit Schutzanstrichen, die im 18. Jahrhundert durchaus schon im Gebrauch waren.
Kritisch wird es in einer Zone, die etwa 30-50 cm über der Erdoberfläche beginnt bis kurz unter der Erdoberfläche. Die gleichzeitige Einwirkung von Nässe und Sauerschoff ruiniert Holz in kurzer Zeit. Ich habe selbst erlebt, wie zwei starke Pfosten einer Kinderschaukel, eingegraben in Sand nach etwa 15 Jahren auf Erdniveau völlig "durch" waren.
Unsere Altvorderen wußten das und haben Fachwerkhäuser aufgeständert, d.h. die Balken nicht in die Erde eingelassen, sondern auf flache Steine gestellt oder bei den Außenwänden niedrige Mauern aus Steinen gebaut und darauf erst die Ständer und die Grundschwellen der Häuser errichtet.
Der Vorbesitzer meines Fachwerkhauses glaubte an einer Stelle unter einem Vordach, also an einer regensicheren und trockenen Stelle die Grundschwelle mit Sand bedecken zu können. Als ich das 30 Jahre später entdeckte, war der Eichenbalken nicht mehr zu retten und mußte ausgetauscht werden.
Geh mal davon aus, dass unter Oak-Island-Bedingungen Holz, was mit Erde und Nässe in Berührung kommt nach spätestens 20 Jahren verrottet ist.