Guten Tag werte Kollegen,
Liebe @SeahawksHeart,
Als ich sagte, dass Gott oder Götter sich an Gesetze zu halten hat/haben, um den Fortbestand des Lebens zu sichern, ließ dies offen, ob sie diese Gesetze selbst postulierten. Götter sollten dem Universum, das sie erschaffen haben, gegenüber eine gewisse Verantwortung haben. Dies ist in erster Linie der Fortbestand der Existenz!
Und Verantwortung bedeutet nun mal, die Einhaltung bestimmter Regeln und Gesetze zum Wohle des Lebens!
Diese Anschauung ist für einen Menschen wohl wesentlich leichter nachvollziehbar und beruhigender als die Vorstellung von einem Gott, der sich jeden Moment dazu entscheiden könnte, die Entrückung, ja die Apokalypse, auf der Erde hereinbrechen zu lassen!
Hierzu stelle ich mir und dir folgende Fragen:
Was ist das für ein Gott, der derartiges tut?
Was bewegt ihn dazu?
Was hat er davon?
Was macht er danach?
Und an alle (
@Kc und
@Aldaris ) noch einmal die Frage, wenn es wirklich einen Gott gibt, wo kommt er her? Wer hat ihn erschaffen?
Folgender Absatz geht ein bisschen darauf ein, wie dies in einer anderen Religion gelöst wurde:
Speziell wieder an dich gerichtet @SeahawksHeart , du sagst immer, ein Gott kann keinen fremden Gesetzen unterworfen sein.
Sieh dir die griechische Mythologie an. Der Olymp. Viele Götter die dem Göttervater Zeus unterworfen sind. Und Zeus, Poseidon, Hades und viele andere griechische Götter waren Söhne von Krones, der wiederum kein Gott war, sondern ein Titan.
Was sagt uns das?
Abgesehen von der Tatsache, dass die Griechen eine wahrlich lebhafte Fantasie hatten um sich das alles auszudenken, sagt es uns folgendes über das
Götterbild der Griechen:
- Es gibt mehr als nur einen Gott
- Götter die von den Menschen auch als solche verehrt werden unterliegen einem Göttervater
- Die Götter wurden von einem Nicht-Gott geboren!
- Zeus als Göttervater ist die oberste Instanz
- Götter können Götter gebären
Wenn ich dich @SeahawksHeart also richtig verstehen, ist nach deiner Auffassung von Religion also nur Zeus ein wahrer Gott, weil er die Gesetze und Regeln für alle anderen Götter macht, ist das richtig?
Und woran liegt das?
Ich wende mich ergänzend noch an
@Kc, der ja offenbar bekennender Christ ist (Ob katholisch oder evangelisch sei jetzt dahingestellt
;) ).
Woher kommt dein (
@Kc ) Gottbild?
Ich nehme an, du wurdest von deinen Eltern getauft, hast im Kindergarten fröhliche Gotteslieder (Laudato si, omi seniore laudato si …) gesungen, gingst ab und an in die Kirche, hast in der Schule Religionsunterricht gehabt. So wurde unterschwellig dein Gottbild geformt und hat sich scheinbar bei dir manifestiert. (Wie streng gläubig du wirklich bist, oder ob du aus brawltechnischen Gründen jetzt sogar nur die Rolle des Christen vertrittst und in Wirklichkeit gar keiner bist, ist mir an dieser Stelle bums!)
Aber dieses Gottbild wurde dir von anderen „Christen“ in dieser Form so impliziert. Der Gott der Wunder vollbringt. Der übernatürlich und allmächtig ist. Der die Ewigkeit überdauert.
Oder willst du mir weißmachen, du bist von ganz allein zu dieser Erkenntnis gekommen?
Nimm es, wie du es willst, die grobe Vorstellung des Gottesbegriffs wurde dir durch andere so dargestellt und denen wurde es wiederum auf die gleiche weiße dargestellt und sie haben es verinnerlicht. Und so weiter und so weiter. Bis zurück zum Ursprung der Religion, zurück zu Jesus, dem Begründer des Christentums und angeblichen Sohn Gottes.
Im Vergleich dazu die Entstehung des Islam:
Die Geschichte des Islams beginnt nach der arabischen Überlieferung mit einem Berufungserlebnis Mohammeds am Berg Hira in der Nähe von Mekka, bei dem er durch den Engel Gabriel einen Verkündigungsauftrag erhielt. Die neue Religion verbreitete sich zunächst im familiären Umfeld Mohammeds.Quelle: Wikipedia (Für die Nutzung von Wiki dürft ihr mir gerne die spanischen Stiefel anziehen.
:troll: )
Ergänzend die gegenwärtigen Zahlen:
Christentum: 2,3 Mrd. Anhänger
Islam: 1,6 Mrd. Anhänger
Alles jeweils bewirkt durch jeweils einen Mann! Bewirkt durch Visionen die diese hatten! Was fehlte jetzt noch? Die Menschen mussten ihnen folgen! Und das taten sie auch!
Und warum folgten sie? Weil es ihnen eine innere Befriedigung gibt. Weil sie dadurch in der Lage sind, das Leben für sich zu begreifen! Wie folgender Artikel zeigt, kann der Mensch sogar gar nicht anders als zu glauben!
Fast immer beginnt diese Sehnsucht nach dem Oben, wenn sich der auspubertierte Mensch den großen Sinnfragen zuwendet: Ist das, was ich wahrnehme, wirklich? Gibt es einen Plan, der hinter allem steht? Wird mein Leben gelenkt? Das, sagen Religionspsychologen, sei jene Zeit, in der der Mensch bewusst erfährt, dass Glauben ein geistiges Vermögen ist. Auch der Atheist hat die Fähigkeit zu glauben, weil er die Fähigkeit hat, das Andere zu denken. Weil er sich hineindenken kann in das Gegenteil von Sein: in das Nichts. Und gerade weil der menschliche Geist zu dieser Entgrenzungserfahrung in der Lage ist, braucht er Sicherheit und Begrenzung – eine transzendente Heimat, ein metaphysisches Obdach, eine sinnreiche Antwort.Quelle:
http://www.zeit.de/zeit-wissen/2013/01/Glaube-Religion-PsychologieOder hier:
Im Zuge der Erforschung des Gehirns und seiner neuronalen Strukturen stellt sich die Frage, in welchem Zusammenhang der Glaube, vor allem der religiöse Glaube, mit der Aktivität des Gehirns steht. Früher hat man den Glauben an Gott mit einem Geist und einer Seele verknüpft, die nicht stofflicher Natur waren. Die jüngsten Forschungen der Neurowissenschaften zeigen jedoch immer deutlicher, dass die Annahme einer nicht materiellen Seele, eines nicht stofflichen Geistes, unwahrscheinlich ist und dass die Funktionen, die man mit solch einem Geist verknüpft hat, eher mit den Gehirn und seinen neuronalen Zuständen verknüpft werden müssen.
Daher stellt sich auch die Frage, ob unser religiöser Glaube nicht im Endeffekt auf die Aktivität im Gehirn reduziert werden kann. So treten stark religiös geprägte Erlebnisse bei Patienten mit einem Krampfanfall, einer sogenannten Epilepsie, auf. Auch Patienten mit einer Schizophrenie zeigen immer wieder starke religiöse Erlebnisse. Einige dieser Patienten erleben sich selbst als Gott und verhalten sich dann auch entsprechend. Studien mit der funktionellen Bildgebung haben ergeben, dass Nonnen des Karmeliterordens, wenn sie sich in einem Zustand der Einheit mit Gott befanden, Aktivierungen in bestimmten Regionen zeigen, die vor allem in der Mittellinie der Gehirnrinde und den darunterliegenden Strukturen liegen. Das sind die Regionen, die durch starke Emotionen aktiviert werden. Ist der Glaube an Gott somit nichts anderes als ein starkes Gefühl, etwa ein Gefühl der Geborgenheit?Quelle:
http://www.welt.de/wissenschaft/article2275668/Ist-Gott-nur-eine-Funktion-unseres-Gehirns.htmlSpeziell die hervorgehobenen Sätze sind interessant!
Wie die Existenz verschiedener Religionen, ob Mono- oder Polytheismus, zeigt, ist die Herangehensweise, wie ich glaube, von unterschiedlichen Auffassungen geprägt. Die Religion wie man sie für sich Auslegung ist eine subjektive Wahrnehmung mit dem Ziel eine „transzendenten Heimat“ oder eine „metaphysischen Obdach“ zu erlangen! Es passiert also nur in unserem Gehirn!
Wäre es eine objektive Wahrnehmung, warum ist dann sogar die Auffassung innerhalb einer Religion wie dem Christentum so unterschiedlich? Ein gibt katholisch und evangelisch, ein gibt streng bibeltreue Christen und welche die sich eigentlich gar nicht an die Bibel halten, aber trotzdem an Gott glauben.
In dem Zeit-Text wird auch von den heutigen zunehmenden Kirchenaustritten berichtet. Warum wohl? Weil die Menschen diese Auffassung nicht mehr für zeitgemäß halten, Zahlung von Kirchensteuer oder weil sie schlicht weg nicht mehr an einen Gott glauben wollen.
Um meinen Standpunkt speziell für dich @SeahawksHeart auf den Punkt zu bringen:
Religion und Glaube ist, wie ich schon in meinem letzten Beitrag gestern schrieb, eine Frage, was der Mensch daraus macht. Der Glaube beginnt beim Menschen. Ohne den Menschen gäbe es kein Religion und keinen Gott! Der Mensch durch seinen freien Verstand, kann sich sein eigenes Gottbild erschaffen so wie er es will!
Siehe hierzu auch sogenannte Religion wie IS, Scientology oder die Gruppe Heaven’s Gate.
Folglich kann auch eine Religion geben in der ich sage, dass ich meine Eltern als Götter verehre, weil sie mir das Leben geschenkt haben.
Oder eine Religionen von Dominas die sich zu Göttinnen erklären und sich gegenseitige schmeicheln, während der Sklave am Andreaskreuz hängend seine Züchtigung erdulden muss. (
@Aldaris erwähnte ja gestern einmal, dass man doch auch nur vorübergehend ein Gottstatus annehmen kann. Nichts anders ist eine Herrin die man Anbetet doch, oder nicht?
:troll: Wie sich diese in ihrem Privatleben verhalten, kann nur spekuliert werden.)
Und gestern Nacht im Chat, hatte ich mit anderen auch das Thema Gott, da kam von einem User folgende Aussage:
„Also für mich ist es zb klar das Gott keine einzelne Person ist, für mich ist "Gott" das Universum, das Gute in uns allen.“ c@TanAntara
Auch ein interessante Auffassung!
Nicht zu vergessen die Religion des fliegenden Spaghetti-Monsters.
Und um mal wieder auf das eigentliche Thema zurück zu kommen,
warum, soll es keine Religion geben, in der sich jeder selbst sein eigener Gott ist, wenn ich dadurch meine transzendente Heimat erreiche?
Kurzzusammenfassung:
-Der Glaube beginnt beim Menschen allein!
-Ohne den Menschen gibt es keine/n Gott/Götter!
-Ein Gottbild entsteht durch innere Unzufriedenheit!
-Religion beginnt in unserem Gehirn!