Niederbayern88 schrieb:Eine Frage. Was verstehst du unter "Leben"? Ist etwa Leben für dich wenn E.T mit seinen leuchtenden Langfinger herumfummelt und sagt "E.T. nach hause telefoniert weil Facebook und Whats app kaputt ist"?
Was fürn Blödsinn.
Niederbayern88 schrieb:Wie man hier nachlesen kann gibt es im sichtbaren Universum zirka 70 Trilliarden Sterne.
Das sind 7 x 10^22 Sterne. Ich kenn das zwar auch mit nur 1 x 10^22, aber streiten wir uns doch nicht um solchen pillepalle. Nehmwa einfach mal hunderttrilliarden Sterne, 10^23, wir sind ja großzügig.
Niederbayern88 schrieb:Auch die Drake-Gleichung kann helfen was Leben auf anderen Planeten angeht
Kann sie nicht. Denn wir wissen nicht, wie groß die Werte der einzelnen Terme sind. Vor nem Dreivierteljahr hat hier mal einer nen Link reingestellt, da kann man selbst Werte für die einzelnen Terme einstellen, die einem plausibel erscheinen, und dann wird automatisch ausgerechnet, wie viele Zivs pro Galaxie mit Drake zu erwarten wären. Wenn man pro Term ein Spektrum "von ... bis" für plausibel hält, kann man bei dem Rechner erst die optimistischen Werte eintragen, und später kann man dann mit den strengen, den ungünstigen Werten rechnen. Das zeigt einem dann, wie extrem das Rechenergebnis schwanken kann, wenn ein paar Werte anders ausfallen.
https://www.seti-germany.dedrake/gleichung.htmLeider ist die Seite gerade nicht zu erreichen, aber vielleicht gibt sich das wieder.
Dumm an Drakes Gleichung ist, daß die aufgeführten Terme selbst oft schon ein Konglomerat aus mehreren Einzelbedingungen sind. Wenn wir nur die Lebensentstehung betrachten, nicht auch noch die Frage nach Zivs stellen, wie viele Bedingungen braucht es da wohl?
1) Ein Stern muß Planeten haben.
2) Darunter müssen terrestrische Planeten oder entsprechend große Monde sein.
3) Die müssen sich in der habitablen Zone des Sterns oder des Gasriesen befinden.
4) Wasser brauchts.
5) Der Stern sollte lange genug brennen; zu große Sterne sind ggf. nach 10 Millionen Jahren ausgebrannt.
6) Das Sonnensystem darf nicht zu "staubig" sein; in solchen ist die Zahl der Asteroiden, Kometen usw. z.T. um Größenordnungen höher als bei uns, sodaß Einschläge wie Chicxulub zu häufig sind, um Leben eine Chance zu lassen, sich nach Halbausrottung wieder zu erholen.
7) Ne Atmosphäre muß da sein. Für Stoffwechsel und gegen UV.
8) Ein Magnetfeld muß her, um 7) zu gewährleisten.
9) Auch in unserem "staubarmen" System brauchts noch nahe Gasriesen als "Asteroidenstaubsauger", um Einschläge auf der Erde zu minimieren.
...
Fallen Dir weitere Bedingungen ein? Na jedenfalls gibts noch ein paar bekannte. Und dann all die Bdeingungen, die wir noch überhaupt nicht kennen!
Nun stell Dir mal vor, es gäbe 35 Bedingungen. Rund vier mal so viel, wie ich genannt hab. Einige sind sehr wahrscheinlich, andere sind seltener anzutreffen. Nehmen wir mal als Schnitt 1:5 an, also eine Eintreffenswahrscheinlichkeit von 20%. Also: wenn jeder fünfte Stern Planeten hat und jeder fünfte Stern mit Planeten auch terrestrische Planeten hat, dann brauchst Du 25 Sterne für einen mit nem terrestrischen Planeten. Wenn dann jeder Stern mit terrestrischen Planeten einen solchen in der habitablen Zone besitzt, dann findest Du einen Treffer unter 125 Sternen. Drei Bedingungen á 1:5 Wahrscheinlichkeit ergeben statistisch einen Treffer unter 5³ Fällen. Bei 35 Bedingungen á 1:5 Wahrscheinlichkeit brauchst Du also 5^35 Sterne, um einen zu finden, bei dem alle 35 Bedingungen zusammen vorkommen.
Und was ist nun 5^35? Dezimal sinds 2,91 x 10^24. Fällt Dir was auf? Selbst mit meiner über Deine Rechnung hinaus aufgerundeten Sternenzahl von hundert Trilliarden Sternen bräuchten wir knapp 30 mal so viel Sterne, damit auch nur unter einem einzigen Stern davon Leben zu erwarten ist. Also wir.
Vielleicht sinds ja weniger Lebensbedingungen, und vielleicht ist die durchschnittliche Eintreffenswahrscheinlichkeit auch deutlich günstiger. Dann siehts günstiger aus. Vielleicht jedoch ist es auch andersherum, und es gibt noch mehr Bedingungen zu noch schlechteren Wahrscheinlichkeiten. Wir wissen es schlichtweg nicht ansatzweise. Wir können nur eines sehen: Solange das Universum nicht unendlich groß ist und unendlich viele Sterne hat, so lange ist die Größe des Universums / die schier riesige Zahl der Sterne ohne jeglichen Aussagewert für die Frage nach weiterem Leben.