Nachdem das mit dem "Quadrat" halbwegs geklärt zu sein scheint, mal was anderes:
Zitat aus
Wikipedia: (1)_Ceres:
Man geht davon aus, dass es sich um einen differenzierten Zwergplaneten mit einem Gesteinskern sowie einem Mantel und einer Kruste aus leichteren Mineralien und Wassereis handelt. [...] Die äußeren zehn Kilometer schmolzen allerdings nicht auf, sondern bildeten eine feste Kruste aus Eis, während sich schweres Material (Silikate, Metalle) im Kern sammelte. Insgesamt dürfte Ceres zu 17 bis 27 Gewichtsprozent aus Wasser bestehen.
Ich bin mal so laienhaft dreist, diese Sichtweise hier anzuzweifeln. Also dass die äußere Schicht niemals aufgeschmolzen ist.
Den Gedankengang kann ich zwar schon nachvollziehen: Weil Ceres kugelrund ist, muss sie (zumindest teilweise) mal aufgeschmolzen sein, sondern wäre sie nur ein unförmiger Brocken. Eine Aufschmelzung bringt aber immer auch eine Differenzierung des Materials mit sich, schwerere Bestandteile sinken Richtung Kern, leichtere, in Ceres' Fall Wasser, setzt sich oben ab. Das Dilemma besteht darin, dass die oberste Schicht keineswegs nur aus Wasser besteht, dazu ist sie viel zu dunkel. Daher eben die Mutmaßung, das die oberste Schicht von der Aufschmelzung immer verschont geblieben ist und gewissermaßen den ursprünglichen, undifferenzierten Zustand bewahrt hat.
Aber meine Einwände gegen diese Sichtweise:
1. Warum sollte Ceres nicht ganz aufgeschmolzen sein, während deutlich kleinere Objekte wie viele Eismonde der äußeren Planeten mit sicherlich weniger radioaktivem Material und bei noch niedrigeren "Außentemperaturen" bis zur Kruste ausdifferenziert sind und dementsprechend eine blütenweiße Eisoberfläche zeigen?
2. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese äußere, abgeblich undifferenzierte Kruste nicht irgendwann eingebrochen und in den darunter befindlichen Ozean eingesunken wäre. Sie sollte ja deutlich schwerer als das Wasser darunter sein. Zumindest an einigen Stellen sollte sie eingebrochen und abgesunken sein, z.B. dort, wo größere Meteoriten eingeschlagen sind.
3. Die makellose runden Form scheint mir auch nicht zu dieser Sichtweise zu passen. Wenn die Kruste nie aufgeschmolzen wäre, müsste sie teilweise ihre unregelmäßige Form bewahrt haben. Zwar kann sich auch eine feste Oberfläche den Gegebenheiten in der Tiefe durch Verformung halbwegs anpassen, aber mächtige Faltengebirge sollten dann als Relikte dieser Vorgänge zurückgeblieben sein. Dergleichen sehe ich auf Ceres aber nicht. Außerdem müssten sich auch irgendwo Spalten gebildet haben, die große Bereiche mit aufsteigendem, rein weißen Wassereis geflutet hätten. Auch davon keine Spur.
4. Der bis heute noch bestehende Kryovulkanismus deutet ebenfalls auf eine verhältnismäßig dünne Kruste hin.
Meine Gegenhypothese also: Ceres wurde komplett aufgeschmolzen und vollständig differenziert. Von der ursprünglichen weißen Eiskruste ist aber nichts mehr sichtbar, weil sie durch spätere Einschläge von dunklem Material völlig überlagert wurde.