Der Westen soll sich gefälligst raushalten, die missratenen Einsätze im Irak und Afghanistan reichen wohl noch nicht? Syrien muss alleine damit klar kommen, das Volk muss selbst die Veränderung herbeiführen. Ein Angriff von außen ist immer ein Krieg, mit fremden Soldaten im Land. Daneben führt es zur Destabilisierung.
Außerdem werde ich den Verdacht nicht los, dass die Zahl der Toten übertrieben wird, um das Volk mal wieder für einen Krieg zu begeistern.
Meist schwächen Sankionen die Wirtschaft und darunter leidet letztendlich wieder das Volk. Man denkt wohl, es gäbe da mehr Aufstände gegen Assad, es kann sich aber auch umkehren, dass mehr gegen die Rebellen sind. Für mich gibts da jedenfalls kein einfaches Gut und Böse.
Kurz gesagt, Sanktionen, außer eben die militärischen Sachen, sind ein Verbrechen an der Zivilbevölkerung.
In Syrien zu intervenieren halte ich grundsätzlich für falsch, es sei denn, es käme zum Einsatz chemischer Waffen. Ansonsten ist das Land (und das mag jetzt zynisch klingen, ist aber wahr) ein Experiment. Jede Beeinflussung, sei sie militärischer Natur oder eben in Form von politischen Sanktionen beeinflusst das Ergebnis des Konflikts. Andererseits ist ebendieser Konflikt eine geopolitische Chance, derartige Vorgänge im nahen Osten in ihrer Komplexität (es gibt dort wirklich kein Gut und kein Böse, und das weiß die westliche Politik auch, die Verurteilung der Vorgänge ist imagebedingt) zu analysieren und zu verstehen. Nach Ende des Konfliktes kann man via Diplomatie immer noch Einfluß auf die Entwicklungen nehmen. In jedem Fall werden die Vorgänge in Syrien mitbestimmend für das Weltgeschehen der nächsten Jahre sein.