@Dr.Shrimp Wenn Gentech tatsächlich gegen Welthunger von Nutzen sein soll, wie erklärst du dir dann das?
"Ein Report aus Indien belegt: Die Ernten sind nur anfangs höher, die Abhängigkeit von der Agro-Chemie steigt aber dauerhaft an. Die Landwirte müssen mehr Pestizide und Herbizide statt weniger verwenden.
Hat die Gentechnik versagt? Hat sie Versprechungen gemacht, die sie auch nach 20 Jahren der Markteinführung nicht halten kann? 21 Entwicklungsorganisationen behaupten das in einem gestern veröffentlichten Report, der federführend von der indischen Ökologin und Trägerin des alternativen Nobelpreises, Vandana Shiva, erarbeitet wurde.
..Ob Baumwolle, Soja oder Raps – die Ernten seien allenfalls anfangs größer ausgefallen. Ein Beispiel sei der Anbau von Gen-Baumwolle in der südafrikanischen Makhathini Ebene an der Grenze zu Swasiland. Rund 5000 Kleinbauern wohnen und arbeiten dort. Sie leben hauptsächlich von der Baumwolle, und im Gegensatz zu anderen Gegenden Afrikas bauen sie häufig Gen-Baumwolle an. Der Bericht Shivas behauptet, dass entgegen den Versprechungen der Agro-Industrie den Bauern die Gen-Saat kein höheres Einkommen verschafft habe. Wer auf Gen-Baumwolle umgestiegen sei, der habe sich wegen der hohen Kosten für Saatgut und Chemie in Schulden gestürzt. In Indien, wo sich ein ähnliches Bild zeige, habe dies zur Überschuldung der Gen-Farmer geführt und sei als Ursache für den Suizid von 250 000 Bauern anzusehen, behauptet die Inderin.
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Superresistente Schädlinge
Statt zum Beispiel der Dürre trotzende Saaten zu entwickeln, habe die Gentechnik-Industrie nur zwei zusätzliche Merkmale entwickelt, so der Shiva-Report: Saaten, die gegen Herbizide wie Round-up (Glyphosat) resistent sind, und Saaten, die widerstandsfähiger gegen Schädlinge sind. Doch diese Technologie, die vor allem auch den Absatz der konzerneigenen Chemie-Cocktails fördert, führe nun zur Bildung von Super-Unkräutern und Super-Schädlingen. Monsanto, der weltgrößte Agro-Gentechnik-Konzern, empfehle in dieser Situation seinen Kunden den Gebrauch anderer, tödlicherer Pestizide und locke mit Rabatt.
Im Falle der indischen Baumwolle habe die Industrie zwar als Reaktion wieder neue Pflanzen entwickelt, doch auch die hätten lediglich bewirkt, dass „neue Schädlinge aufgetaucht sind und die Farmer mehr Pestizide verwenden als früher“. Beispiele aus China, Argentinien, Brasilien und auch aus den USA, jeweils bestätigt durch örtliche wissenschaftliche Studien, belegten diese Aussagen, heißt es in dem Bericht."
http://www.fr-online.de/wirtschaft/gentechnik-gentechnik-stuerzt-bauern-in-schuldenspirale,1472780,11276756.htmlUnd das:
"Ihr Alternativmodell zur Gentech-Landwirtschaft ist der Ökologische Landbau ohne Pestizide und Kunstdünger. Sind hierbei die Ernten nicht viel geringer?
Nein. Wenn die Landwirtschaft so betrieben würde, wie wir es tun mit den 500.000 Bauern in Indien, mit denen wir zusammenarbeiten, würde Indien doppelt so viel Lebensmittel und Nährstoffe zur Verfügung haben. Der UN-Sonderbeauftragte für das Recht auf Nahrung, Olivier De Schutter, hat einen Report herausgegeben, wonach wir mit agroökologischen Prinzipien die Produktion verdoppeln könnten."
http://www.taz.de/!77350/Wie willst du die gentechfreie Landwirtschaft vor manipuliertem Saatgut schützen?
"Greenpeace habe an drei Standorten Raps der herbizidresistenten Monsanto-Sorte GT73 gefunden,.."
http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2012/05/23/Schweiz/Verbotener-Gentech-Raps-entdeckt (Archiv-Version vom 26.05.2012)Auch wenn die unsägliche Firmenpolitik von Monsanto, die sicher nicht die Bekämpfung des Welthunger sondern puren Profit im Auge hat, ausser acht gelassen wird, ist es trotzdem nicht die Lösung, sondern der falsche Ansatz...