martenot schrieb:Eigentlich kann ich sogar bis zu einem gewissen Grad auf andere Menschen zugehen und ich bin auch nicht immer schüchtern oder zurückhaltend.
Bis zu einem gewissen Grad kann ich es wohl auch, ein sehr sehr kleiner Gradbereich.
martenot schrieb:Was ich aber nicht gut kann: eine neue Bekanntschaft längerfristig fortführen.
So ist es auch bei mir. Ebenso kann ich nicht Bekanntschaften fragen, ob sie sich mal mit mir treffen würden, würde ich mich einfach nicht trauen. Meine Angst dann wieder vor Ablehnung, zu nerven.
martenot schrieb:Da weiß ich einfach nicht, wie es geht, ohne jemandem auf die Nerven
'
Wenn ich dann mal jemanden mitteile, dass ich Angst habe zu nerven, dann bestätigt man mir eher, dass ich ganz bestimmt nicht nerve. So nach dem Motto: "Wenn dann bist du mit deiner zurückhaltenden Art hier die letzte die nervt, da nerven andere weit aus mehr, und die machen sich darüber auch keine Gedanken..." Nur wenn man mir das sagt, führt dies leider nicht dazu, dass ich mich weniger nervig fühle
martenot schrieb:Da ich meistens befürchte, andere Leute zu nerven, ziehe ich mich vorsorglich wieder zurück, was von den Bekannten anscheinend oft missverstanden und als Desinteresse interpretiert wird.
Kenne ich nur zu gut.
martenot schrieb:Aufgrund meiner Zurückhaltung habe ich schon einige frühere Freunde verprellt. Dabei hätte ich eigentlich die Freundschaft gern aufrecht erhalten, aber ich habe mich nicht getraut bzw. mich zu vorsichtig und zurückhaltend verhalten.
Auch ich könnte die ein oder andere Freundschaft haben, wenn ich mich nie so zurückgezogen hätte. Wobei es bei mir natürlich auch andere Gründe hat. Meine Traumatische Vergangenheit, sodass man nicht immer so die Kraft für andere hat.
Zu meiner Mutter:
ich denke auch, dass sie selbst mit sich Probleme hatte bzw. hat. Ich glaube, dass auch sie von ihrem Vater (meinem Großvater) viel Böses und viele Abwertungen erfahren hat. Soweit ich ihn noch in Erinnerung habe, war er ein schwieriger, cholerischer und ungerechter Mensch gewesen. Ich vermute, dass meine Mutter deswegen selbst viele tiefsitzende Verletzungen erfahren hat und diese dann unbewusst auf mich übertragen hat.
Manchmal werden leider Traumata über Generationen weitergetragen. Meine Mutter hat auch sehr schlimmes erlebt, zwar jetzt nicht böse von ihren Eltern. Ihre Eltern waren gut, aber wohl nicht in der Lage wirklich Kinder zu erziehen, ebenso ist meine Mutter gut, wie wollte uns nie was böses, hat aber durch ihre überforderung ohne es zu wollen viel falsch gemacht. Ich liebe meine Eltern sehr stark. Mein Vater ist ja leider 2014 verstorben.
martenot schrieb:Das Resultat ist für mich, dass ich zeitlebens Schwierigkeiten mit sozialen Kompetenzen hatte und nie wirklich weiß, wie man sich so verhält, dass andere Menschen einen wertschätzen und mögen
Vielleicht schätzen dich mehr Menschen wert als es dir bewusst ist. Oft denkt man schlimmer über sich.
martenot schrieb:Immerhin habe ich trotzdem nie Wut oder Hass auf andere entwickelt.
Auch ich habe mich nie zu einer generellen Menschenhasserin entwickelt. Trotz meiner unterschiedlichen Traumata, glaube ich an das gute im Menschen. Dennoch gehe ich mit Vorsicht durchs Leben. Also ein wenig Paranoid kann ich ab und an doch mal sein.
martenot schrieb:Eigentlich schätze ich die meisten Menschen, auch wenn sie nichts mit mir zu tun haben wollen
Vielleicht möchten sie doch mit dir zutun haben.
martenot schrieb:Ich bin trotzdem zu einer ausgeglichenen Einstellung gelangt und in aller Regel freundlich und wertschätzend.
Das zeigt wie stark du bist. Trotz deiner Erlebnisse diese Einstellung zu haben. Du hast dir was ganz tolles bewahrt oder entwickelt.
martenot schrieb:Wenn dies nicht (längerfristig) erwidert wird, ist es eben so. Das scheint irgendwie zu meinem Leben und meiner Biografie dazu zu gehören.
Es wird eh niemals jeder erwiedern, aber ich denke du unterschätzt dich sehr stark. Vielleicht möchten und würden es die meisten ja erwiedern.
Syringa schrieb:Nein, hatten sie nicht. Ich bin dann auch recht früh aus dem Elternhaus gezogen, weil wir uns nie wirklich gut verstanden haben. Das zieht sich bis heute hin, jetzt noch auf meine Mutter bezogen, da mein Vater mittlerweile verstorben ist.
Verstehe ich sehr gut. Finde es einfach traurig wenn Eltern so wenig verständnis haben. Darf ich fragen was der Tod deiner Mutter bei dir ausgelöst hat?
martenot schrieb:Naja, über viele Jahre hinweg konnte ich diese Unsicherheit auch gar nicht so konkret beschreiben, sondern ich fühlte mich unsicher, ohne genau zu wissen, was ich anders machen könnte.
Falls du es schon erwähnt hast dann sorry, würde für dich auch professionelle Hilfe in Frage kommen? Ich lasse mir helfen, finde es nicht schlimm oder so. Ich weiß aber, dass einige sowas nicht mit ihrem Stolz vereinbaren können.
Hallo ihr Lieben!
Ich war zwar nie sozial unsicher, vielleicht weil ich aus einer 9-köpfigen Familie komme, aber mein Bedürfnis nach vielen sozialen Kontakten hält sich in Grenzen, da ich gern auch viel Zeit für mich allein brauche.
Das ist aber eine seher große Familie.
:) Verstehe es sehr gut, dass man gerne mal allein für sich sein möchte, gerade wenn man so lange mit anderen unter einem Dach lebt. Ich und meine Geschwister sind irgendwann, da war ich sieben, ins Heim, bzw. eine Wohngruppe reingeommen, da haben wir auch mit 8 bis 10 anderen zusammenleben müssen.
thunderhawk schrieb:Vor knapp 3 Wochen sagte jemand zu mir fahren sie mit der U Bahn naja ich meine wenn ich im Wagon sitze ist das schon selbst erklärend das ich mit fahre.
:D Ich verstehe, manche Fragen können mehr als dämlich sein. Wobei auch ich bestimmt Gedankenverloren mal ne damliche Frage gestellt habe.
Sauforgien endhalt ich mich aus Prinzip die meisten Schulkollegen wollten sich halt nur noch besaufen
Von daher bin ich dann nachdem das jedes Wochenende der Fall war einfach nicht mehr hingegangen
Da ich grundsäuztlich kein Alkohol trinke, habe ich noch nie wäre sowas auch nie was für mich.
Jetzt Spiel ich Schach Versuch Sprachen zu lernen
Kümmer mich um Aquarien und naja ansonsten die Familie
Da hast du sehr schöne Sachen für dich gefunden. Darf ich fragen welche Sprachen du lernst, oder lernen möchtest?
thunderhawk schrieb:Vielleicht ist es auf dem Land aber auch einfacher an Kontakte zu kommen als hier in Dortmund
Das könnte vielleicht sein, ich bin aber froh, dass ich nichr auf dem Land lebe, auch wenn ich die Natur sehr stark schätze. Dortmund, ich komme ebenso aus Nrw, Ruhrgebiet.
Doors schrieb:Moin, ich bin Hein, ich wollte Dich wegsensen.
:Dschmare87 schrieb:Wegen KDS, nach 10 Jahren Therapie macht es keinen Sinn mehr. Es wäre nur noch belastend darüber zu reden.
Ok, das verstehe ich sehr gut.
Was genau bereitet dir denn Probleme bei sozialer Interaktion mit Fremden oder Bekannten?
Sind das vielleicht Erwartungshaltungen an dich von denen Du glaubst dein Ggü. würde sie erwarten o.ä?
Das ist schwer zu erklären. Ich habe es einmal generell nie so gelernt wie ander auf einen zuzugehen. Dann meine Angst, dass ich nerven könnte, lästig bin. Uligkerweise, bin ich ja nicht mal unsympathsich für anderere, im Gegenteil ich komme bei anderen sehr gut an. Dennoch bleibt immer eine Unsicherheit. Ich habe mich schon mit anderen getroffen, oder intensive Gespräche geführt, was aber fast immer von den anderen ausgingt.
Hammelbein schrieb:Ich war früher in meiner Jugend richtig schüchtern und introvertiert und tat mich recht schwer damit außerhalb meiner Clique oder heute sagt man "Peer Group" Kontakte zu knüpfen die über Smalltalk hinausgehen.
Das hätte ich nicht gedacht, dass du mal schüchtern warst. Aber möglich ist schon, viele die jertzt sehr offen und selbstbewusst sind, waren früher mal schüchtern. Smal Talk kan ich nur mit einer Person, wenn mehere da stehen dann wird es schon schwieriger.
Hammelbein schrieb:Hatte immer irgendwie die irrationale Angst nicht zu genügen oder Erwartungen nicht zu entsprechen
So auch bei mir, oder einfach peinlich zu sein.
Hammelbein schrieb:und dazu kam mein schlechtes Deutsch damals samt Akzent.
Welche Art von Akzent, fals man es so fragen kann.
:)Je älter ich wurde desto mutiger wurde ich auch, aber das ist ein Step für den es keine Anleitung gibt leider.
Hab viel probiert irgendwann mit Fremden beim feiern in Kontakt zu kommen und meine social skills damit trainiert.
Das hat richtig gut funktioniert, vor allem als ich bemerkte dass gewisse Dinge weniger schlimm sind als man Sie erwartet vielleicht wie zB Ablehnung oder einfach Desinteresse.
Das finde ich schön, wenn man es dann doch irgendwann schafft, und die Befürchtungen dann nicht bestätigt werden. Ich denke der totale extrovertierte Partymensch würde ich eh nie werden. Aber wer weiß, vielleicht komme ich irgendwan mal so mit 70 oder so mehr aus mir raus.
Hammelbein schrieb:Irgendwann dachte ich über sowas gar nicht mehr nach und seitdem ich ca Ende Zwanzig war, war ich der outgoing Hallodri der ich heute bin, manchmal drüber aber nicht unsympathisch :D
Halodri.
:D Glaube genau so werde ich wohl nie sein. Du hast ja jetzt nen sehr sehr guten Weg gefunden.
Hammelbein schrieb:Ich würd meinen man macht sich immer zu viele negative Gedanken über relativ unwichtige Szenarien
Worst-Cass-Szenarien. Da kann ich sehr gut drin sein.
Hammelbein schrieb:und das führt dann zu sog. selbsterfüllenden Prophezeiungen.
So, aber oftmals erfüllen sie sich nicht mal, was aber meine Unsicherheit dennoch oft nicht ändert. Nicht jeder sieht übrigens meine Unsicherheit, ich kann auch mal ganz selbstbewusst mit anderen wirken.
Was die sozialen Kontakte betrifft, die Zahl der Personen um mich herum zB, bin ich aber stet im Abwärtstrend aus gewichtigem Grund, ich packe das gar nicht mehr. Familiäre Verpflichtungen, die ich mir selber auferlege, lassen ein großes soziales Miteinander jetzt/momentan gar nicht zu, ich würde sprichwörtlich ins Rudern kommen, wenn ich mich auch noch darum kümmern müsste. Das mag schade sein, aber eigentlich auch wieder nicht. Die wenige freie Zeit, die ich für mich selber habe, nutze ich deshalb ausschließlich für mich. Ich mach das sehr bewusst und beziehe hier nur Menschen aus meinem direkten Familienkreis mit ein. Nicht alle aufeinmal, sondern ab und an.
Mein Bedarf nach Ruhe überwiegt aber schon. Ich brauche keine Masse an Menschen um mich herum, das war vor Jahren anders. Man traf sich, man unterhielt sich über dieses und jenes und mit den Jahren merkt man, dass es immer Dasselbe war und dann kamen die ersten Probleme da und dort und eigentlich machen die vor keiner Türe Halt und nein, ich habe aufgehört ,,JA" zu sagen! Schluss! Aus! Basta!!
Das finde ich sehr gesund. Man sollte immer auch auf sich und die eigenen Bedürfnisse achten, solange man damit andere nicht verletzt. Aber du machst es ja auf gesunde Art und Weise, so kommt es rüber. Kennst deine Grenzen, weißt was du brauchst.
Sorry falls hier irgendwo schreibfehler sind. Hoffe habe alles richtig zitiert.
:D