Wie lange, bis ihr mit 10-Fingern schreiben konntet?

@Negev
Vielleicht liegt es gar nicht an der Motorik selber, sondern an der Konzentrationsfähigkeit?
Mach dich mal im Internet schlau, du bist bestimmt nicht alleine ^^
Das ist bei jedem Menschen ein wenig anders geartet, manche können gleichzeitig viele Sachen abhandeln, manche bekommen schon bei zwei Sachen Gleichzeitig ein Problem. Ich tippe im übrigen auch mal öfter daneben, weil ich riesige Pranken habe :D

Ich hab es noch auf einer mechanischen Schreibmaschine in der Volkshochschule gelernt und das hat ein paar Wochen gedauert, da ich nur einmal die Woche Unterricht hatte und zu Hause immer nur das geübt habe, was wir in den Stunden vorher gelernt haben. Ich kann gar nicht sagen, wie lange es im Endeffekt gedauert hat, da das schon zig Jahre zurück liegt. Einen Kurs lang halt (Dauer, keine Ahnung mehr), dann war ich fit.

SeiraButterfly schrieb:Ich schreibe auch ohne sehr schnell und wie gesagt, ohne auf die Tastatur zu sehen.

SeiraButterfly schrieb:Mir wurde das halt in der Ausbildung aufgezwungen in der Berufsschule.

"Sehr schnell", das ist relativ. Wenn du es in der Schule gelernt hast, dann habt ihr sicher auch Prüfungen geschrieben. Wieviele Anschläge schaffst du denn in der Minute? Das würde mich interessieren.
Dass du, ohne auf die Tastatur zu sehen, die oberste Reihe mit den Zahlen hinbekommst, das würde ich in Abrede stellen.

emz schrieb:Das würde mich interessieren.

Mich auch.

@Negev
Mir wurde es noch ganz stupide in der Schule eingeprügelt, jede Woche zwei bzw. vier neue Buchstaben, nach einem Jahr saß es. Denke aber, mit dem richtigen Training/Programm ist es in wenigen Wochen lernbar, die Grundstellung und die Tippabläufe. Und richtig Tempo bekommst du eh erst in der Praxis drauf, wenn du lang genug mit der Technik schreibst. Dann solltest aber jeden Zwei-Finger-Sucher versemmeln können.

univerzal schrieb am 23.12.2022:Zwei-Finger-Sucher

Diese Beschreibung ist doch auch irgendwie despektierlich oder? Wo findet man so einen Zwei-Finge-Sucher an? Vielleicht eher im Handwerk? So stell ich mir das zumindest gerade vor... also jemand, der qua Beruf selten an PCs verbringt. Mit diesem muss ich nicht konkurrieren. Und er muss auch nicht mit mir konkurrieren.

Bis auf zwei Tagen habe ich jetzt jeden Tag trainiert... ich komme einfach nicht über diese 10 Wörter die Minute raus. Ich fühle mich nicht wirklich wohl dabei... ob das ein Fehler war, so viel Zeit in etwas zu stecken, dessen Ausgang ungewiss ist?

Wie gesagt, ich sehe wie andere wahnsinnig schnell das tippen erlernen und ich mache nun schon seit Wochen meine Übungen und es geht wirklich nur in wirklich kleinen Minischritten voran. Das ist ernsthaft deprimierend. Da fragt man sich schon, was nicht stimmt. Wobei in meinem Fall die Erklärung (Ausrede) wirklich verlockend klingt: es liegt einfach an der mangelnden Motorik.

Die Zeit, die ich nun schon mit dem Tippen verbringe, hätte ich auch für etwas anderes verwenden können. Aber irgendwie komme ich auch deshalb nicht mehr so richtig davon los. Jetzt habe ich schon so viel Zeit dahinein gesteckt, da wäre es schade, wenn ich jetzt abbrechen würde.

Falls ihr euch fragt: ich schreibe gerade einfach so meine Gedanken nieder... mit Zehnfinger natürlich.

Negev schrieb:Diese Beschreibung ist doch auch irgendwie despektierlich oder? Wo findet man so einen Zwei-Finge-Sucher an? Vielleicht eher im Handwerk? So stell ich mir das zumindest gerade vor... also jemand, der qua Beruf selten an PCs verbringt. Mit diesem muss ich nicht konkurrieren. Und er muss auch nicht mit mir konkurrieren.

Offen gefragt, wen interessierts? Hier ist die Technik gefragt, nicht der Anwender. Ein Handwerker benötigt sicher andere Qualitäten, wer aber täglich und viel am PC arbeitet, dem kann ich nur eine schnelle Textverarbeitung empfehlen, die Zeitersparnis ist erheblich und man hat mehr Gelegenheit zum Rumpimmeln, höhö.

Zum Rest: Schwer zu sagen, denn ich kenne dein 'Training' dazu nicht. Aber wie gesagt, anfangs lernt man die Basis, die Technik, die Geschwindigkeit/Routine kommt mit der Praxis. Ähnlich wie bei vielen anderen Dingen.

Das Zehnfingersystem habe ich in der Schule auf einer Schreibmaschine gelernt. Das war allerdings kein Pflichtfach, sondern freiwillig. Bin mir nicht mehr ganz sicher, wie das im Detail ablief, aber der Kurs dauerte entweder ein halbes oder eventuell sogar ein ganzes Jahr. Es dauerte also schon eine ganze Weile, bevor man da einigermassen schnell tippen konnte.

Die für die Kursteilnahme zur Verfügung gestellten Schreibmaschinen waren elektromechanisch und die Tastatur war nur mit einem Farbcode versehen, wobei jede Farbe für einen bestimmten Finger stand. Man musste also "blind" tippen und wissen, wo sich die einzelnen Buchstaben (und Zahlen) befinden.

Wenn man die Übungen fleissig machte, hat man in dem Kurs auch gut (und viele auch schnell) tippen gelernt.

Ich nutze immer noch das Zehnfingersystem, obwohl der Kurs knapp dreissig Jahre zurück liegt. Besonder schnell tippen kann ich allerdings nur auf gewissen Tastaturen, ansonsten (an einem Laptop) tippe ich so rund 350 bis 375 Buchstaben pro Minute, was etwa 60 Wörtern pro Minute entspricht. Gerade mal noch schnell überprüft und festgestellt, dass ich auf der etwas suboptimalen Laptoptastatur doch erstaunlich viel korrigieren muss und deshalb nur die besagten 60 Worte pro Minute erreiche. Mit meiner präferierten Tastatur bin ich bei über 400 Anschlägen die Minute. Und nur um das klar zu machen, das sind Werte, die ich beim "hirnlosen" Abtippen erreiche, wenn ich Berichte schreibe, dann liegt die Geschwindigkeit natürlich weit darunter, weil man andauern irgendwelche Grundlagen oder Berechnungen konsultieren muss und das dann entsprechend ausformulieren muss.

Wichtig ist, dass man nicht zu viel Fortschritt in zu kurzer Zeit erwartet und andauernd das "System" wechselt. Das QWERTZ-Tastaturlayout ist nicht perfekt, aber ich würde das trotzdem nicht wechseln, da die Umstellung Zeit benötigen würde und das ist es mir nicht wert, nur um etwas schneller tippen zu können.

Also lieber regelmässig "etwas" üben und nicht übertreiben, dann wird das mit der Zeit schon besser. Und eine gute Tastatur macht viel aus, wie ich beim Tippen der Zeilen auf dem Laptop gerade wieder einmal feststelle. Persönlich bevorzuge ich mechanische Tastaturen mit braunen oder blauen (achtung, laut!) CHERRY MX-Schaltern. Allerdings kenne ich auch einige Leute, die auch auf Billigtastaturen recht schnell tippen können, aber da ich viel tippen muss, gebe ich gerne etwas mehr Geld für eine gute Tastatur aus.

emodul

emodul schrieb:Ich nutze immer noch das Zehnfingersystem,

Ich nutze es auch nach wie vor, wobei mir auffällt, dass ich auf diese Weise auch parallel etwas tippen kann und mich gleichzeitig mit jemandem über etwas anderes unterhalten. Manchmal tippe ich beispielsweise die Antwort auf eine E-Mail, während ich gleichzeitig mit jemandem über irgendwas rede, der bei mir am Schreibtisch steht. Das liegt daran, dass das Tippen weitgehend automatisiert abläuft.

martenot schrieb:Manchmal tippe ich beispielsweise die Antwort auf eine E-Mail, während ich gleichzeitig mit jemandem über irgendwas rede, der bei mir am Schreibtisch steht. Das liegt daran, dass das Tippen weitgehend automatisiert abläuft.

same here, witzig ist auch, dass ich fehlerfreier schreibe, wenn ich nicht auf den Text gucke^^

univerzal schrieb:same here, witzig ist auch, dass ich fehlerfreier schreibe, wenn ich nicht auf den Text gucke^^

Das stimmt. Manchmal schaue ich den Text gar nicht an, sondern ich kontrolliere ihn erst, wenn ich einen längeren Abschnitt geschrieben habe.

Heute war ich fast am verzweifeln. Ich musste relativ viel schreiben, hatte jedoch meine Tastatur mit dem Alice-Layout nicht parat. Und so musste ich mich ernsthaft Qualen, nicht wieder in das alte 6-Finger-System zu fallen.

Als Entspannung, habe ich nach der Arbeit erst einmal einige Zeilen auf meiner gewohnten Tastatur getippt.

Es ist einfach Wahnsinn, was so ein verändertes Layout und eine veränderte Hardware so ausmachen.

Natürlich liebäugele ich jetzt umso mehr, einmal diese Hardware zu testen:



Leider sind solche Tastaturen in Deutschland einfach nicht zu haben.


Was die Tippgeschwindigkeit anbelangt: ich bin noch ein ganzes Stück von meiner alten Geschwindigkeit weg. Aber irgendwie glaube ich schon noch daran, das sich das ganze steigern wird. Jetzt aufgeben, würde sich schmerzhaft anfühlen. Es wäre schade um die Zeit, die ich schon da rein gesteckt habe...

Ich werde das Schreiben mit zehn Fingern aufgeben. Ich habe jetzt schon zwölf Wochen damit zugebracht, etwas zu erzwingen, dass mir physisch vielleicht gar nicht möglich ist. Eine kleine Unsicherheit bleibt dennoch. Mit genügend Disziplin Zeit und Durchhaltevermögen könnte ich bei jahrelangem Training vielleicht doch schneller werden? Aber wo wäre hier der Kostennutzenfaktor?

Ich habe mich dazu entschlossen eine Diktiersoftware zu verwenden. Tatsächlich spreche ich gerade diesen Text ein. Dabei überrascht es mich selbst, wie einfach das von der Hand geht. Früher habe ich schon einmal ein solches Programm ausprobiert, aber die Spracherkennung hat sich im Gegensatz zu damals deutlich verbessert. Jetzt kann ich freier und ohne längere Pausen, oder die Notwendigkeit irgendetwas zu korrigieren, schreiben.

Ein kleiner Wermutstropfen Tropfen bleibt. Für mein Hobby und letztlich für meine Arbeit wären gute Skills an der Tastatur Gold wert gewesen. Ich muss häufig auf irgendwelche Sonderzeichen zurückgreifen. Fließtext ist zuweilen eher zweitrangig.

Aber wie gesagt ich kann nichts erzwingen was nicht zu erzwingen ist. Auch deswegen waren die vergangenen Wochen nicht ganz umsonst. Ich bin in meiner Entscheidung gefestigt.

Das 10 Finger-Schreibsystem habe ich dazumal in der Schule an der Schreibmaschine gelernt.
Hatte aber auch da schon große Probleme, denn mir fehlte einfach die Kraft in den kleinen Fingern.
Damals gab es regelmäßig Ermahnungen von der Lehrerin. :)
Im Laufe der Jahre, habe ich mir wohl irgendein System angeeignet, womit ich ganz gut zurecht komme.