Kennt ihr Music mit richtig guten Drum-Passagen?

Fierna schrieb:Na ja, das ist dennoch Fusion, ich will auch nicht behaupten, dass das für mich anfangs schlüssig klang :D

Das sind Sachen, wo man sich teils lange "reinhören" muss....wenn man dazu keinen Bock hat, ist das auch ok :D

Swingt nicht, groovt nicht, kein Soul drin, kein Blues, kein Freud oder Leid, kein Ausdruck. Keine Musik halt. Der Bassist tapt, was das Zeug hält, aber es ist auch so was von beliebig. Man fragt sich fast schon, ob die einfach nur eine Wette verloren haben, dass sie das spielen müssen. Ein Anflug von Lächeln nur deswegen, weil sie wissen, dass es auch bald wieder vorbei ist und das Leben weitergeht :D So in etwa kommt es mir vor. Aber ich bin da natürlich ein bisschen stur.

Fierna schrieb:Ich schaue mir übrigens gerne diesen Typen hier an:

Ich war kurz davor, was von dem zu posten. Dann fiel mir aber auf, dass er gar nicht wirklich das Video kommentierte, auf das er angeblich reactete, sondern eher nichtssagend ab und zu mal nickte und etwas grummelte :lolcry: Hier sagt er ja etwas mehr.

Das war hier meine erste Begegnung mit Meshuggah. Ist überhaupt nicht meine Welt, aber da finde ich schon einen Einstieg. Ich kann mir das herleiten und sehe auch, dass es Tiefe hat. Über die Polyrhythmik müssen wir nicht diskutieren, das ist natürlich krass krank. Habe mir noch kein Live-Video angesehen, mein Kopfkino sagt mir aber, dass die Headbanger vor der Bühne gar nicht wissen, wann sie mit ihrem Kopp wohin hauen müssen. Irgendwie ist jede Zuckung ein Treffer :lolcry:

Einen Einstieg bietet mir hier aber auch ein krasses Video:

MESHUGGAH - Clockworks (Official Music Video)

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Dennoch: Ich kann es alles nachvollziehen, aber emotional eher Abwehrreaktion. Für mich ist das intuitiv lebensfeindlich, und ich sehe keine Situation, in der ich mich auf diese schwarze Welt einlassen würde.

Und ist es bei aller Komplexität nicht doch am Ende sehr eindimensional? Irgendwie heizt in jedem Stück ein Güterzug mit 500 km/h geradeaus. Ob es dann 17/8 über 7/4 ist oder umgekehrt, spielt dann irgendwann auch keine Rolle mehr. Ich weiß auch gar nicht, wo die Einflüsse bleiben, die angeblich drin sind. Wie mag es in diesen Menschen, es sind ja wohl trotz alledem noch welche, aussehen, nachdem sie das schon seit den 1980ern intensiv betreiben? :lolcry:

Danny Carey | "Pneuma" by Tool (LIVE IN CONCERT)

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und das hier ist ganz witzig:

Will Ferrell and Chad Smith Drum-Off

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Nemon schrieb:Swingt nicht, groovt nicht, kein Soul drin,

""Swingen","grooven","Soul" und allgemein gesagt "feeling" sind auch so quasi-esoterische Sachen, die sich Leute einreden, die keine Ahnung von Technik, Metrik und Mathe haben, sich ihre Inkompetenz aber dennoch schön reden wollen demgegenüber....so dieselben Leute, die sagen "Äh, ja, das ist ja nicht schlecht, aber kann der auch 'Smoke on the water spielen?'"....könnte ich jetzt sagen, wenn ich das alles tiradenmäßig abwerten wollte.

Das finde ich aber doof, weil ich ja weiß, dass es Anspruch hat...würde auch sonst kein Mensch tun, der das versteht. Was Jazz cool macht, ist die Metrik, die Dynamik und so coole Sachen wie exzessive Ghost Notes.
Das spielt in extremeren Genres weniger eine Rolle oder anders, was mich aber nicht dazu bringen würde, ein Urteil zu fällen, was jetzt "besser" ist.

Nemon schrieb:Und ist es bei aller Komplexität nicht doch am Ende sehr eindimensional? Irgendwie heizt in jedem Stück ein Güterzug mit 500 km/h geradeaus. Ob es dann 17/8 über 7/4 ist oder umgekehrt, spielt dann irgendwann auch keine Rolle mehr. I

Was ist denn das für ein komischer Widerspruch? Das ist, als würde man sagen "Ja, ist doch Kacke, klingt ja wie Jazz....alles dasselbe".

Du musst dir das ja nicht anhören.

Fierna schrieb:was mich aber nicht dazu bringen würde, ein Urteil zu fällen, was jetzt "besser" ist.

Ich habe nicht über besser oder schlechter gesprochen, sondern zu beschreiben versucht, warum das für mich nichts ist.

Fierna schrieb:Swingen","grooven","Soul" und allgemein gesagt "feeling" sind auch so quasi-esoterische Sachen, die sich Leute einreden, die keine Ahnung von Technik, Metrik und Mathe haben, sich ihre Inkompetenz aber dennoch schön reden wollen demgegenüber...

S.o. Das ist übrigens keine Esoterik, sondern messbar. Ich schließe mit den obigen Begriffen übrigens die klassischen Rock-Genres mit ein bzw. Bands, die das für mich auch mitbringen.

Die krassen Metal Genres sind für mich zu „abstrakt“ und gefühlskalt in vieler Hinsicht; man vermeidet jegliche konventionelle Harmonien. Die aber für unzählige Nuancen stehen, die dem Motorsägen-Metal völlig abgehen. Musikalischer Ausdruck wird ja dann auch im Vocal-Part vermieden.

Alles nicht meine Welt und ich wähle deutliche Worte — aber wir müssen uns darüber nicht streiten :peace:

Ein starkes Schlagzeugstück ist imho Sepulturas Refuse/Resist.
Hintergründe dazu:

Iggor Cavalera "Beneath The Drums" Episode 5 - Refuse/Resist

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stone1.2 schrieb:Hintergründe dazu:

Wo genau baut er mit den Becken Samba ein, was er ja ankündigt :ask:
Ganz am Ende, die letzten Takte auf den Toms, das ist immerhin Batacuda.

Exkurs:
Ansonsten musste ich gerade wieder daran denken, das irgendwo stand, Meshuggah habe Jazz-Einflüsse, weil der Bassist und Komponist aus dem Jazz komme. Na ja. Aber die Einflusslisten von Bands, wie sie gerne von Kulturjournalisten im Stile von Kochrezepten ausgestellt werden oder sie selbst sie beschreiben, fand ich immer schon etwas lächerlich. Früher musste man die Musik von Bands für die Promotion-Texte beschreiben. Wegen der Termin-Seiten in den Magazinen. Das ist heute weitgehend obsolet.

Nemon schrieb:ist heute weitgehend obsolet.

Ungefähr so obsolet wie dieser suderante Exkurs.

stone1.2 schrieb:Ungefähr so obsolet wie dieser suderante Exkurs.

Man kann einfach nur Videos einstellen oder die Sachen diskutieren. Dabei ist es legitim, Zusatzbemerkungen zu machen. Kommt ja schließlich aus dem Kontext.

@Nemon
Okay, kann man machen, klar. Hab heute allerdings noch Einiges vor. Vielleicht Abends. Sorry, dass ich Dich abbügeln wollte.

Jazz ist eher so deine Lieblingsmusik? Da hab ich kaum Ahnung von, hör ich selten bis kaum.

stone1.2 schrieb:Sorry, dass ich Dich abbügeln wollte.

Ich bin ins Labern gekommen, zugegebenermaßen ;) Aber nur kurz.

stone1.2 schrieb:Jazz ist eher so deine Lieblingsmusik?

Hm. Eher ja, aber auch nicht alles. Jazz vs. Metal symbolisiert hier auch ein bisschen die Polarität. Soul/Funk hat auch viele Überschneidungen mit Jazz.

Nemon schrieb:kurz

Sein Name soll fürderhin nicht mehr erwähnt werden, bitte. ;)

Nemon schrieb:Jazz vs. Metal

Warum vs. ? Die Diskussion hier hab ich bloß überflogen, man braucht ja keine unnötigen Gräben zu ziehen. Der einzige, dreifache Schutzwall mit Krokodil- und Haigefüllten Wassergräben, Stacheldraht etc., den ich ziehen würde, führt um volkstümliche Schlagerenklaven uä. herum. ;) :D :powermetal:

stone1.2 schrieb:Warum vs. ?

Nein, keine Konfrontation. Es sind starke Gegensätze, wobei beide auf Virtuosität setzen. So lange Metalisten keine Skalen spielen oder Harmonien verwenden etc., sehe ich aber eher keine Gemeinsamkeiten.
...Okay, wahrscheinlich gibt es sogar irgendwelche Freaks, die genau das betreiben. Ich kenne aber nichts davon.

Nemon schrieb:wahrscheinlich gibt es sogar irgendwelche Freaks, die genau das betreiben.

Die gibt es doch immer. Ich spiele eigentlich EBass, die Trommlerei ist ein neues Hobby, theoretischer Hintergrund ist da bei mir noch mehr als lückenhaft, insbesondere weil meine Gruppenübungssessions seit einiger Zeit der Seuchensituation zum Opfer gefallen sind. :(

stone1.2 schrieb:Ich spiele eigentlich EBass

Ich auch - und Gitarre. Wobei das trotz gelegentlicher Revivals eher ein Thema der Vergangenheit ist.

Nemon schrieb:eher ein Thema der Vergangenheit

Bei mir ists ein permanentes Thema und leider eine Sache, für die mir quasi nie Zeit bleibt.

-Zwischendurch-

Hey Super, dass ihr euch an die vielen Drummsoli erinnert.
Ich finde das Instrument total Unterrepräsentiert in der Musik.

@Hyperborea
Drumsoli ergeben halt auch meistens keinen Sinn, die mag ich nichtmal bei richtig geilem 70er-Gewichse.