Foss schrieb:Seit wann werden Frauen, wenn es um Vergewaltigung geht, deiner Meinung nach erst richtig ernst genommen?
Ich würde sagen, seit den 90ern.
Foss schrieb:Ach, und nur weil man etwas nicht nachweisen kann rechtfertigt es nun nicht nachweisbare Beschuldigungen?
Wenn die zutreffend sind, ja. Es geht bei #metoo nicht um Einzelfälle von Männern, die mal jemandem zu sehr auf die Pelle gerückt sind, sondern um mehrfache, zum Teil Jahre lang anhaltende Übergriffe.
Dass Einzelne die Kampagne missbrauchen, macht sie nicht grundsätzlich falsch.
Öffentlich jemanden beschuldigen konnte man auch vorher.
Foss schrieb: Eine gewisses Maß an Selbstbewusstsein und Mut ist jedem zuzutrauen. Und ich finde der Rechtsstaat kommt einem da schon sehr entgegen. Aber den restlichen Weg muss jeder selber gehen.
Und wie sieht der Weg aus, wenn man erst Jahre später den Mut findet, sich dazu zu äußern und die Tat selbst bis dahin verjährt ist? Wie meinst Du, dass die Polizei reagiert? Ist das einGrund, nicht über das Problem zu reden, wie bisher?
Foss schrieb:Metoo prangert aber an und diskutiert ehr weniger.
Komisch nur, dass seitdem überall Diskussionen geführt werden. Die Plattform selbst (Twitter) ist
kein Diskussionsforum.
Foss schrieb: Muss man, bzw. Frau unter #metoo öffentlich jemanden Beschuldigen, bevor sie zur Polizei geht?
Nein. Aber es kann hilfreich für andere sein, an die Öffentlichkeit zu gehen.
Anders kann man manchmal gegen Personen in Machtpositionen nur schwer vorgehen.
Foss schrieb: Wurden denn alle Beschuldigungen angezeigt bei der Polizei, oder wollte man einfach nur Dampf ablassen?
Wie reagiert die Polizei wohl, wenn jemand nach Jahren eine Belästigung anzeigen möchte?
Foss schrieb: Ich behaupte nur metoo ist Müll und schadet dem gesellschaftlichen Zusammenleben.
Du meinst, die bestehenden Strukturen, in denen sexuelle Übergriffe geduldet und vertuscht wurden, waren nicht schädlich?
Andere haben auch schon ganz richtig geantwortet:
gardner schrieb:Scheinbar ist dir nicht klar, welche Intention eigentlich hinter dieser Bewegung steht.
Hier geht es nicht darum, willkürlich irgendwelche Personen zu beschuldigen, sondern ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass diese Dinge passieren, und zwar ziemlich oft und überall.
Tussinelda schrieb:und hat massig Diskussionen ausgelöst, es hat ausgelöst, dass man sehr wohl darüber sprechen kann, was einem widerfahren ist, dass man sich nicht schämen muss, dass es Strukturen gibt, die sexistisch sind, dass Macht ausgenutzt wird, dass man sich dagegen wehren kann und sollte,
Tussinelda schrieb:es gibt viele, denen es genauso ergangen ist, man ist nicht alleine.
interrobang schrieb: Mir war so das das alles schon vorher gesagt wurde..
Nur hat das nichts bewirkt, nicht mal Anzeigen gegen Weinstein haben etwas bewirkt.
Der Druck der Öffentlichkeit bewirkt jetzt, dass die Filmfirmen gezwungen werden, genauer hinzusehen und nicht mehr alles durchgehen zu lassen.
interrobang schrieb:Was bei metoo schreinbar vernachlässigt wird ist der innrerfamiliäre Missbrauch.
Das ist ein ganz anderes Thema. Eine Kampagne kann und muss nicht alle Facetten einer Problematik abdecken, Gewerkschaften sind auch nicht zuständig für die Verteilung der Hausarbeit in Familien und wie die belohnt wird.