Fühlt ihr die Präsenz Gottes?

Es gibt keinen Gott oder ähnliches. Und könnte man ein*en spüren, wäre das ja auch wieder problematisch. Käme das nicht einem Bildnis gleich und einer Abhängigkeit und einer Unselbständigkeit und einem Kleinwerden und einem Untertan?

Aber selbst wenn es eine*n gäbe, wäre dieses Wesen sicherlich nicht die Antwort auf alles oder der Grund aller Herrlichkeit oder ähnliches. Und somit brauche ich mich diesem Fantasiewesen auch nicht zu unterwerfen, und würde ich auch nicht. Und diversen damit verbundenen Regularien und Institutionen und Gruppierungen und moralischen Pflichten schon gar nicht. Und missionieren lassen muss ich mich daher auch nicht, welch ein herrliches Glück.

Es gibt Gott, ich trage ihn im Herzen. Ich schreibe "ihn", Gott könnte auch eine Frau sein. Frauen gebären Leben, also wie Gott, ich glaube mittlerweile, Gott ist eine Frau.

DasMietz schrieb:das weißt du doch :-P

Da bin ich mir nicht so sicher :)

darkstar69 schrieb:Es gibt keinen Gott oder ähnliches. Und könnte man ein*en spüren, wäre das ja auch wieder problematisch. Käme das nicht einem Bildnis gleich und einer Abhängigkeit und einer Unselbständigkeit und einem Kleinwerden und einem Untertan?

äehm, nein.

KAALAEL schrieb:Da bin ich mir nicht so sicher :)

hm, ich dachte du weißt dass alles gott ist :-)

Marieke schrieb:Es gibt Gott, ich trage ihn im Herzen. Ich schreibe "ihn", Gott könnte auch eine Frau sein. Frauen gebären Leben, also wie Gott, ich glaube mittlerweile, Gott ist eine Frau.

oder ein ausserirdisches wesen, weder mann noch frau.

DasMietz schrieb:äehm, nein.

ähm, doch

darkstar69 schrieb:ähm, doch

ö_ö

nein.

..

Ja. Tue ich. Es tut gut, trägt, hilft mir und tröstet mich. :)

LG Mina

DasMietz schrieb:ö_ö

nein.

Nö

MarinaG. schrieb:Ja. Tue ich. Es tut gut, trägt, hilft mir und tröstet mich.

Und was bedeutet das für dich? Ist dieses Gefühl mehr im Alltag präsent, oder lässt es sich eher in eine außerordentlichen, nicht alltägliche Befindlichkeit zuordnen?

Ja, das tue ich. Nicht immer, aber oft genug.

..

FlamingO schrieb:Und was bedeutet das für dich? Ist dieses Gefühl mehr im Alltag präsent, oder lässt es sich eher in eine außerordentlichen, nicht alltägliche Befindlichkeit zuordnen?

Das ist ganz unterschiedlich. Ich habe den Eindruck, dass es mich generell verändert, also auch meinen Umgang mit mir selbst und, daraus resultierend auch meinen Umgang mit allem um mich herum. Ich bin weniger toxisch / aggressiv, fühle mich "vom Leben geliebt" und bin folglich auch "liebevoller" im Umgang (mit diesem Leben und allem darin). Ich finde das auch in der Natur. Das habe ich z. B. hier beschrieben:

Urknalltheorie und Schöpfungsgeschichte (Seite 37) (Beitrag von MarinaG.)

LG Mina

@MarinaG.
Wie ich so quer herauslas, kam der Glaube mit für dich Erschütterndem über dich.
Machst du dir keine Gedanken über diese Koinzidenz?
Bist du nicht skeptisch, was diese "Gläubigkeit" betrifft?

..

FlamingO schrieb:Bist du nicht skeptisch, was diese "Gläubigkeit" betrifft?

Nicht mehr, nein. Im Gegenteil. Erst als ich ganz am Ende war, kam mir das "Bitte" über die Lippen. Wenn auch als Verzweiflungsschrei. Aber es war diese Bitte, die ich nie zuvor ausgesprochen hatte - ich hatte nur verbissen gekämpft, bis kurz vor Ultimo (und mein Schicksal inbrünstig gehasst). Und nicht einmal einen Atemzug später wurde dieses "Bitte" in einer Weise erhört, die mir das mit Abstand schönste und intensivste Erleben meines ganzen Lebens schenkte, das bis heute in mir wirkt und anhält. Die Metastasen waren einige Monate später verschwunden, die (Bestrahlungs)Verbrennungen abgeheilt und in mir die Gewissheit, dass "es" mich liebt - was immer es ist. Das hat mich "befriedet", mit allem und mit mir (und allem was ich erleben musste in meinem Leben). Und jetzt wohnt es in mir, ein Teil davon tut es. Das fühlt sich so gut und richtig an, dass, selbst wenn es nichts als Täuschung wäre, es mir zutiefst willkommen wäre / ist. Für mich ist das "mein Gott".

LG Mina

MarinaG. schrieb:..

Nicht mehr, nein. Im Gegenteil. Erst als ich ganz am Ende war, kam mir das "Bitte" über die Lippen. Wenn auch als Verzweiflungsschrei. Aber es war diese Bitte, die ich nie zuvor ausgesprochen hatte - ich hatte nur verbissen gekämpft, bis kurz vor Ultimo (und mein Schicksal inbrünstig gehasst).

Wie viele - Sterbenskranke - sich derart verhalten haben mögen ...

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Gott! hängt zwischen meinen Beinen. Und ja, ich fühle ihn. :)

MarinaG. schrieb:Nicht mehr, nein. Im Gegenteil. Erst als ich ganz am Ende war, kam mir das "Bitte" über die Lippen. Wenn auch als Verzweiflungsschrei. Aber es war diese Bitte, die ich nie zuvor ausgesprochen hatte - ich hatte nur verbissen gekämpft, bis kurz vor Ultimo (und mein Schicksal inbrünstig gehasst). Und nicht einmal einen Atemzug später wurde dieses "Bitte" in einer Weise erhört, die mir das mit Abstand schönste und intensivste Erleben meines ganzen Lebens schenkte, das bis heute in mir wirkt und anhält. Die Metastasen waren einige Monate später verschwunden, die (Bestrahlungs)Verbrennungen abgeheilt und in mir die Gewissheit, dass "es" mich liebt - was immer es ist. Das hat mich "befriedet", mit allem und mit mir (und allem was ich erleben musste in meinem Leben). Und jetzt wohnt es in mir, ein Teil davon tut es. Das fühlt sich so gut und richtig an, dass, selbst wenn es nichts als Täuschung wäre, es mir zutiefst willkommen wäre / ist. Für mich ist das "mein Gott".

Das ist soo schön beschrieben und freut mich mega für dich. Und ich hatte ähnliche Erlebnisse. Deswegen würde ich auch nie sagen, ich hätte zu Gott gefunden. Für mich fühlt es sich so an, dass, obwohl ich ungläubig war, er sich mir - sogar mehrfach - offenbart hat und ich irgendwann auf ihn reagieren MUSSTE. Alles andere wäre ignorant und genauso irrational gewesen, wie Atheisten es so oft Gläubigen vorwerfen.

..

@FlamingO
ich glaube mittlerweile, dass es in diesem Bereich (Transzendenz/Spiritualität - extra für Dich ohne Leerzeichen ;-)) keine allgemeingültigen Antworten gibt, sondern höchstens solche, die sich überschneiden, bisweilen/mitunter. Dieser Krebs, er war ja nur das Ende einer langen Reihe von Nackenschlägen, die dazu geführt hatten, dass ich mich vom Leben regelrecht verflucht fühlte und überdies eine psychische Konstitution aufwies, die mich, in sehr weiten Bereichen meines Seins, gänzlich liebesunfähig sein ließ. Das ist eine urpersönliche Ausgangslage und damit mich etwas erreichen konnte, damit ich WOLLTE dass es mich erreicht, brauchte es eine ganz bestimmte Konstellation.

Und ich vermute, das dürfte bei jedem Menschen so sein. "Es" ergibt sich. So, dass es "erreichen" kann, weil es gewollt ist. Anders funktioniert das nicht, vermute ich. Anderes wäre vielleicht Erziehung/Sozialisation. Aber das wäre "religiös". Das bin ich nicht. Da ist bei mir nichts. Nur dieses "Es" in mir, das in mir wirkt und aus mir heraus.

LG Mina

Edit: @RachelCreed .. es hat Dich gefunden. :) Das habe ich auch bereits häufiger gelesen/gehört. Danke!

Ptoliporthos schrieb:Gott! hängt zwischen meinen Beinen. Und ja, ich fühle ihn. :)

Von näheren Einlassungen sehe bitte ab. Thx.

MarinaG. schrieb:ich glaube mittlerweile, dass es in diesem Bereich [ ... ] keine allgemeingültigen Antworten gibt

Damit magst du ins Schwarze treffen ... Für dich.
Das Thema an sich hindert nicht aber an der Diskussion.

MinaHarkness id=32459394]extra für Dich ohne Leerzeichen ;-)

Ich habe das freudig zur Kenntnis genommen.