Wegen Flüchtlingen die Wohnung verlassen müssen?

Mietvertrag, yo.
Gebäude ist mein Eigentum, yo.
Sollen sie sich mein Haus kaufen, dann reden wir weiter, yo. :D

@EDGARallanPOE

EDGARallanPOE schrieb:Ja das finde ich in Ordnung. Weil es meiner Meinung

Ich respektiere deine Meinung, da du sie ausführlich und fundiert begründet hast. Gleichwohl teile ich sie nicht, da sie deutlich macht, dass du sie von "innerhalb des Systems" ausformuliert hast. Mir ist natürlich klar, dass Wachstum im Kapitalismus systembedingt notwendig ist, man also allein deswegen auf Zuzug von außerhalb angewiesen ist, wenn sich die eigene Bevölkerung (vulgo: Konsumenten/Kapitaltransfervehikel) nicht wie notwendig vergrößert.

Deine Begründung ist somit zwar korrekt - jedoch von "außerhalb des Systems" als prokapitalistisch erkennbar. Gleichwohl finde ich es bemerkenswert, dass du die von mir insinuierte Verbindung zwischen Kapitalisten und Linken weder angesprochen, geschweige denn kritisiert hast.

http://www.stern.de/wirtschaft/immobilien/kuendigung-wegen-fluechtlingen--mieter-in-nieheim--nrw--muessen-wegen-eigenbedarf-ausziehen-6465914.html

find ich nicht so schön, vor allem für die alleinerziehende Mutter, es klingt lang, bis August nächsten Jahres aber es wird sicher nicht einfach für sie werden...

Das in nienheim ist eine Sauerei. Ich hoffe das die dortigen Politiker bei der nächsten Wahl den Bach runtergehen.
Egal wer gekündigt wird. Die Unterbringung ist finanziell ein gutes Geschäft.
Es gibt bestimmt genug Raum in der Gemeinde oder warumstellen sie nicht wie woanders Container auf? Aber nicht so.

In Brandenburg und Sachsen werden Bürger offensichtlich mit gefälschten Briefen verunsichert:

http://www.focus.de/regional/brandenburg/ermittlungen-wegen-volksverhetzung-eingeleitet-gefaelschter-brief-zu-fluechtlingsunterbringung-ruft-staatsschutz-auf-den-plan_id_4973640.html

http://www.oberhavel.de/media/custom/2244_23748_1.PDF?1443171379

Dennoch tauchen immer wieder Fälle auf, in denen langjährigen Mietern wegen der Flüchtlingsproblematik ihre Wohnung gekündigt wird.

http://www.focus.de/immobilien/mieten/mieterin-zieht-vor-gericht-gemeinde-beschlagnahmt-78-quadratmeter-wohnung-fuer-fluechtlinge_id_4979598.html

Ich muss zugeben, dass ich verunsichert und besorgt darüber bin, wohin uns dieses Problem noch führen wird.

@allmotlEY

Besonders eigenartig finde ich diese Verschwörungstheorien unter dem Focus-Artikel.

Da wird ja vom Großteil (bisher) der Kommentatoren spekuliert, dass das auch ein Test von staatlicher Seite sein könnte, wieviel man der Bevölkerung in Sachen Enteignung schon oder maximal zumuten könne.
Oder es wird spekuliert, dass das Linke und Alternative (,,Linksgrüne") fingiert haben, um die Bevölkerung zu verunsichern und zu provozieren und sie somit wiederum als Neonazis entlarven zu können.

Dass dies tatsächlich ein Fake von Rechtsextremen oder ,,besorgten Bürgern" sein könnte, das hält anscheinend niemand für möglich...

@Kc

Fake oder nicht, die Lage spitzt sich zu. Es wird kälter, der Winter kommt, es werden dringend wetterfeste Unterkünfte gebraucht.

Ich sehe dem mit wachsender Sorge entgegen. Entweder werden Menschen erfrieren, oder ... Ja, oder was?

@allmotlEY

Guess what: Es werden auch Leute erfrieren, wenn für alle Flüchtlinge warme und trockene Unterkünfte gefunden werden. Ich für meinen Teil habe von einem Politiker der Grünen oder Linkspartei noch keine Forderung nach der Unterbringung von Obdachlosen in Privatwohnungen/ -häusern gehört - wobei ich mir nicht rausnehmen will, zu behaupten dass es diese deswegen automatisch nicht gäbe. Aber zumindest doch nicht so nachdrücklich und mit "staatlicher Gewalt" durchgesetzt, wie es im Moment bei einigen anderen der Fall ist. Im Gegenteil, es werden eher immer mehr Wärmestuben geschlossen, weil sie nicht mehr finanziert werden können oder die Menschen bekommen wie bei uns in Saarbrücken damals (ist schon etwas her, dass ich da neben einer lebte) Gutscheine, auf denen nur 30 Übernachtungen im Jahr enthalten sind. Die restlichen Tage muss man halt sehen, wo man bleibt, ist ja nicht so lange kalt zwischen November und Anfang März.

Vielleicht löst sich das Problem von selbst:

In der Erstaufnahmestelle in Ellwangen gerieten am Montagnachmittag zwei 30 und 31 Jahre alten Syrer derart aneinander, dass der Ältere verletzt wurde. Nach Auskunft der Polizei vom Dienstag wurde der Mann mit einer Aluminiumstange geschlagen und erlitt eine Kopfplatzwunde. Später flammte der Streit erneut auf, als die Kontrahenten und ihre Familien aufeinander losgingen. Ein Polizeisprecher sprach von einer extrem aufgeheizten Stimmung.

@allmotlEY
@xionlloyd

Ich verstehe die Befürchtungen und kann das nachvollziehen.


Diese Befürchtungen aber werden leider auf dem Wege von ,,nichts genaues weiss man nicht", Gerüchten, Halbwahrheiten und Fehlinterpretationen geweckt.

Zunächst mal:

Obwohl das Privateigentum weitreichenden Schutz genießt in Deutschland, ist es keineswegs eine nagelneue Erfindung, dass Kommunen und Länder unter bestimmten, außergewöhnlichen Umständen zeitweilig Privateigentum beschlagnahmen dürfen. Zu den Bedingungen gehört unter allen Umständen eine angemessene, finanzielle Entschädigung, außerdem muss die Beschlagnahme möglichst schnell beendet werden.

Die Notsituation ist dadurch eventuell gegeben, dass zum aktuellen Zeitpunkt in manchen Regionen zu wenig kommunaler Wohnraum zur Verfügung steht, um den Anforderungen der Asylbewerberzahlen gerecht zu werden.
Leider nahen keine lauen Sommernächte, sondern kühle Herbstnächte und Winter.

Die Kommunen und Länder stehen also vor dem Problem: ,,Die Menschen sind da, die bezugsfertigen Wohnungen in unserem Portfolio nicht. Entweder setzen wir sie auf die Straße und lassen die Natur das Problem erledigen [extrem rechtswidrige Variante, da potenziell der Tod die Folge sein kann] oder aber wir machen von den zur Verfügung stehenden, rechtlichen Instrumenten in Notsituationen Gebrauch."

Wenn nicht noch eine sehr, sehr große Zahl mehr Menschen auf einen Schlag als Asylbewerber kommen wird, wird sich die Politik hüten, zwangsweise Asylbewerber bei deutschen Bewohnern einzuquartieren.
Die Abstürze bei der nächsten Wahl wären dramatisch und grade Karrierepolitiker hassen sowas, wie die Pest.

Die Überlegungen zur zeitweiligen Beschlagnahme bezieht sich lediglich auf leerstehende, ungenutzte Gewerbehallen und Gewerbeflächen sowie spekulativen Leerstand.

Nicht auf bewohnte Privatwohnungen.

Finde ich falsch und eigentlich müssten Politiker, die wieder gewählt worden, versuchen andere Lösungen zu finden. Ich glaube aber auch nicht, dass die betroffenen Familien jetzt auf der Straße stehen.

Allerdings frage ich mich wieso Familie A von X nach Y umgesiedelt wird, damit Familie B in X wohnen kann? Wäre es da nicht einfacher Familie B gleich nach Y zu bringen, oder habe ich da einiges übersehen?

Achja, was können Flüchtlinge für politische Entscheidungen?

gigls95 schrieb am 26.08.2015:Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, aber ich war der Meinung die letzten Tage mal gehört zu haben, dass Flüchtlinge auch bei anderen Leute in den Wohnung mit einquartiert werden sollen, die Verhältnismäßig zu viele m² für zu wenige Leute besitzen.
Sollten diese sich dann weigern, die Flüchtlinge aufzunehmen, sind sie verpflichtet, eine Art Abschlag für die nicht aufgenommenen Flüchtlinge jährlich zu zahlen. SO soll deren Versorgung gewährleistet werden...

Stimmt das, oder hab ich daran irgendetwas falsch verstanden?

Ich habe auch etwas Ähnliches gelesen, nur geht es darum, dass Gemeinden eine Flüchtlingsquote einführen müssen. Andernfalls müssen sie eine Art "Strafe" zahlen.
Daraus scheint aber nichts geworden zu sein.

http://www.kleinezeitung.at/s/politik/aussenpolitik/4761931/EUGipfel-beschliesst-keine-verpflichtende-Fluchtlingsquote

Was die Politik auf gut Deutsch > verkackt < , müssen die Flüchtlinge ausbaden. -.-

In unserer Kleinstadt gibt es viele leerstehende, teils marode Häuser, dort werden die Flüchtlinge untergebracht. Da bei uns fast nur noch Luxus-Häuser/Wohnungen gebaut werden, stehen die teilweise auch leer, weil kaum jemand die Mieten bezahlen kann. Denke, es wird zukünftig so sein, das auch Flüchtlinge dort untergebracht werden.
Da ist Ärger, Missgunst und Neid schon vorprogrammiert.

Stuttgart-OB will Strafen für Eigentümer

Stuttgarts Oberbürgermeister Kuhn will Wohnungs-Eigentümer bestrafen, wenn sie ihre Wohnungen grundlos ein halbes Jahr lang leer stehen lassen. Bis zu 50.000 Euro sollen fällig werden.

Nach Einschätzung von Fritz Kuhn (Grüne) stehen in Stuttgart bis zu 3.000 Wohnungen ohne Grund leer. Aufgrund der starken Zuwanderung komme man nicht an diesem Gesetz vorbei, sagte der Oberbürgermeister. "Ich kenne Fälle, da wird eine Wohnung, in der früher eine Familie mit Kind gewohnt hat, jetzt an Wasenbesucher aus England und andere Touristen vermietet", so Kuhn weiter.

Er sprach sich dafür aus, in der Landeshauptstadt das sogenannte Zweckentfremdungsverbot umzusetzen. "Der Wohnungsmarkt in Stuttgart ist nach wie vor sehr angespannt. Immer mehr Menschen wollen in Stuttgart leben, die Zuwanderung spielt dabei eine wichtige Rolle", hieß es in einer Mitteilung der Stadt.

Die Stadt gehe derzeit von etwa 1.000 bis 3.100 leer stehenden Wohnungen aus, hieß es. Der Erste Bürgermeister Michael Föll (CDU) sagte: "Es ist absehbar, dass sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt in den nächsten Monaten weiter verschärfen wird. Künftig werden wir eine weitere Gruppe auf dem Markt bedienen müssen: Flüchtlinge, die dauerhaft hier bleiben."

Textauszüge und kompletter Bericht zu lesen bei http://www.swr.de/landesschau-aktuell/bw/leer-stehende-wohnungen-stuttgart-ob-will-strafen-fuer-eigentuemer/-/id=1622/did=16219332/nid=1622/rfa3ew/index.html (Archiv-Version vom 05.10.2015)

Aber der Link ist nicht mehr aktuell, da haben sich schon welche aufgeregt. Und wenn man den o.g. Link anklickt, sieht man die Schlagzeile: Wohnungseigentümer bestrafen - Reaktionen auf SWR.de "Stuttgarts Oberbürgermeister - O weh" Eigentümer bestrafen, wenn sie ihre Wohnungen leer stehen lassen. Der Vorschlag von Stuttgarts OB Kuhn hat für jede Menge Wirbel gesorgt - auch auf den Seiten von SWR.de.

*****

Hm, also ich sehe das auch ein wenig anders! Wenn ich eine Eigentumswohnung hab, dann ist es, wie der Name schon sagt, MEIN EIGENTUM. Ich kann damit machen was ich will und da hat mir der Staat bestimmt nix drein zu reden.

Wär genau das gleiche, wenn ich ne Dose Ravioli zu viel im Kühlschrank hätte (welche ich nicht sofort verzehre) und ich diese abgeben müßte, weil so viel Leut auf der Welt hungern. Ist jetzt überspitzt geschrieben, aber das Prinzip ist das gleiche.

Vielleicht hat ja der Stuttgarter Oberbürgermeister Kuhn a Zimmerchen, welches er nicht nutzt. Würde er es zur Verfügung stellen?

Gruß, Dumas

Dumas schrieb:Stuttgarts Oberbürgermeister Kuhn will Wohnungs-Eigentümer bestrafen, wenn sie ihre Wohnungen grundlos ein halbes Jahr lang leer stehen lassen.

Ich denke mal, es sollte eine freiwillige Sache sein, das Eigentümer Wohnraum zur Verfügung stellen.
Alles Andere könnte Unmut nach sich ziehen.

borabora schrieb:Ich denke mal, es sollte eine freiwillige Sache sein

Nein @borabora , nicht freiwillig ;) Siehe den Satz: Stuttgarts Oberbürgermeister Kuhn WILL Wohnungs-Eigentümer bestrafen, wenn sie ihre Wohnungen grundlos ein halbes Jahr lang leer stehen lassen. Bis zu 50.000 Euro sollen fällig werden.

Jo, der Unmut zog bereits auf :D

Liebe Grüße, Dumas

@Dumas
Sowas ähnliches gibt es bei uns schon länger.
http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/742379/Illegale-Zweitwohnungen_Salzburg-droht-mit-Versteigerung

@Dumas

Oh, sorry, da hab ich doch glatt was verwechselt :)

Hm, sie sollen wohl damit gezwungen werden, zu vermieten.
In Ballungsgebieten sicher ärgerlich, wenn Wohnungen nicht vermietet werden.

Doch es gibt bekanntlich immer zwei Seiten^^