Ganz einfach: Sobald sie besser für diese freie Stelle qualifiziert sind, als die anderen Bewerber.
Alles andere führt zur Senkung der Qualitätsstandards in Jobs, Zugangsberechtigungen und Produkt. Z.B. würde durch sowas mein Studium oder seine/ihre Ausbildung entwertet. Und die wirtschaftlichen Folgen davon will ich mir im großen Ausmaß gar nicht vorstellen.
Ich kann also nicht nachvollziehen, wenn Menschen
@Doors @Venom @Soulfire sagen
Doors schrieb:Ab sofort!
Venom schrieb:Von mir aus sofort!
Was würde daraus folgen? Dass im Gegenzug besser für die Stelle Qualifizierte diese eben nicht bekommen. Das ist weder sozial noch fair noch gerecht. Wieso?
Stellen wir uns vor, was passieren würde, wenn man im großen Stil umsetzt, eine Großzahl oder möglichst große Zahl der Einwanderer sofort zu beschäftigen:
Es ist wirtschaftlich und sozialstaatlich notwendig, sich in seinen Anforderungen am Leistungsprinzip, an Optimierung und nicht am - zwar moralisch vielleicht löblichen - Barmherzigkeitssprinzip zu orientieren. Und zwar von Anfang, von Beginn der Bildung an. Damit am Ende auch die sozial Schwachen später noch von einem Sozialstaat profitieren können, den es sonst nicht mehr in dieser Form geben würde, wenn er jahrzehntelang überlastet wird. Und die Integration, wenn sie denn glückt, wird viele Jahre dauern.
Ein Vergleich: Z.B. wird diskutiert, die Krankenversicherungsbeiträge zu erhöhen, weil die Zuwanderung und Hartz-4 dort unkompensierbare Kosten verursachen.
Laut einem Bericht der Frankfurter Rundschau rechnen die gesetzlichen Krankenkassen mit einem Milliardenloch in ihren Haushalten wegen der hohen Zahl an Flüchtlingen.
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-02/gesundheit-krankenkassen-fluechtlinge-beitraege-defizitVergleichbare Effekte können wir in der Wirtschaft erwarten, wo es dann aber um Gewinne und Arbeitsplätze und letztlich den Sozialstaat, Lebensstandard, Bildung und Sicherheit geht, wenn die Wirtschaft sich aufgrund z.B. hoher Arbeitslosigkeit oder sinkendem BWP in einigen Jahren negativ entwickelt und wieder zu neuen Schulden statt Überschüssen führen würden. Das hätte Konsequenzen für den Sozialstaat.
Wer mehr geleistet hat, darf am Ende auch dafür belohnt werden - nichts anderes ist fair. Ich finde das alternativlos. Ich will, dass meine oder jedermanns Ausbildung und die Jahre der Entbehrung in genau dem Sozialsystem belohnt werden, das es uns finanziert hat und will nicht später davon leben.
Wir sollten nicht so tun, als wäre bei uns alles locker und flockig. Es gibt eine starke Altersarmut. Menschen die ihr ganzes Leben lang schwer geschuftet haben und denen niemand etwas draufzahlt. Es gibt trotz (teils nur statistischer) Reduzierung sehr viele Arbeitslose und Schüler ohne Ausbildungsplätzen und ohne Perspektiven. Wenn ich an deren Stelle wäre und jemand mit geringerer Qualifikation nähme mir eine Stelle weg, wäre das nicht gerecht, da lasse ich auch kein Argument gelten. So oder so, entweder bleiben die einen oder die anderen arbeitslos. Was empfinden Menschen dabei?
Als Vergleich ein Beispiel: Ich kenne einen Dozenten (der die Stelle dringend brauchte), der wirklich bis zum allerletzten Tag um die Bestätigung seiner Übernahme bangen musste, weil es sein konnte, dass sich eine Frau auf die Stelle bewirbt und eine gesetzlich diktierte Frauenquote gilt... Was für ein Wahnsinn. Menschen fühlen sich diskriminiert und entwürdigt und verarscht, wenn sie nicht mehr aufgrund ihrer Leistungen und Erfolge am Ende belohnt werden. Ich höre von Bekannten öfters von Stellen, die entweder nur von Männern oder nur von Frauen besetzt werden sollen und andere diese bekommen, nur wegen des Geschlechts.
Wenn also jemand nicht aufgrund seiner Qualifikation, sondern aufgrund einer auf dem Arbeitsmarkt sekundären Eigenschaft VOR mir eingestellt wird, macht mich das wütend - wie fast alle anderen auch - weil es entwürdigend und diskriminierend ist, weil ich besser geeignet wäre als dieser und es mehr verdient habe. Und so etwas dient absolut nicht einem guten sozialen Miteinander und nicht dem Gerechtigkeitsgefühl der Menschen.
Damit eben keine zu große Arbeitslosigkeit unter den Einwanderern entsteht, von denen die meisten eben keine Doktoren sind und viele weder Deutsch noch irgendwas lesen und schreiben können, ist es wichtig, sie möglichst früh zu bilden:
Ich bin dafür, erstmal ihre soziale Integration durch Kurse voranzutreiben, in denen sie sich Deutsch sowie Wissen über Europa, Geschichte und Kultur und das soziale Miteinander aneignen müssen, denn sie stammen, Fakt, oft aus Gesellschaften, die von Aufklärung, Säkularisierung, Gleichberechtigung, Bildung oder Freiheit nicht mal was gehört haben und in denen Homosexuelle, Frauen und Andersdenkende bedroht, verfolgt, vergewaltigt und getötet werden. Ihre Sozialisation ist einer der wichtigsten Faktoren, die man beachten muss und das muss man in die Integration berücksichtigen.
Man muss einfordern, sich zu unserer Gesellschaftsordnung zu bekennen. Eine freiwillige und von selbst erstrebte Leistung(sbereitschaft) ist unabdingbar für die Integration. Wer das nicht leisten will, bekommt wie in Schweden die Leistungen gekürzt bzw. wird im Endfall sogar ausgewiesen.
Heute sind Asylbewerber, die in Schweden als Flüchtlinge anerkannt werden oder aus humanitären Gründen ein Aufenthaltsrecht erhalten, verpflichtet, einen Integrationskurs ("Schwedisch für Einwanderer", Svenska för invandrare) zu belegen, sofern sie nicht wollen, dass ihnen Integrationsleistungen gekürzt werden.
http://www.bpb.de/gesellschaft/migration/laenderprofile/57856/integrationspolitikSobald DAS alles erfüllt ist, empfinde ich es als richtig, jemanden als qualifiziert für den Arbeitsmarkt zu betrachten. JEDER wird gleich behandelt und gleich belohnt oder bestraft. Nur das empfinde ich als fair und nur so kann Integration gutgehen.
Auch wenn es am Ende Milliarden kosten wird, es ist der einzig richtige, langfristige Weg. Ohne Bildung kein Wohlstand.
Das wird teuer: Im nächsten Jahr muss Schweden 6,3 Milliarden Euro für die Bewältigung des Migrantenstroms aufbringen. Das meldet jetzt die schwedische Einwanderungsbehörde. Von 2017 bis 2019 rechnet die Behörde sogar mit jährlichen Kosten von 7,4 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Auf deutsche Verhältnisse und eine 6,4 Mal größere deutsche Wirtschaftsleistung übertragen entspräche das hierzulande einer Summe von fast 48 Milliarden Euro – im Jahr.
(stark vereinfachte Rechnung und angenommen, man würde diese Maßnahmen 1:1 hier umsetzen, aber sie gibt eine Vorstellung, was man dafür leisten müsste)
https://www.bayernkurier.de/ausland/7032-gescheiterte-zuwanderungspolitik