@nananaBatman Und was machst du, wenn diese großen Weltreligionen alle Unrecht haben und es stattdessen die Götter der Germanen, der Inka oder eines afrikanischen Stammes gibt? Dann hättest du dich immer noch nicht genug abgesichert. Leider kann man nicht alle Religionen kennen, doch könnte eine Religion, die nur von 300 Menschen in einem abgelegenen Urwalddorf geglaubt wird, theoretisch genauso wahr sein wie eine mit 2 Milliarden Anhängern. Nichts Genaues weiß man ja nicht...
Dieses Problem war aber schon früher bekannt: Im Alten Rom soll es einen Tempel für den unbekannten Gott gegeben haben, damit sich bei den vielen, vielen Göttern nicht einer vernachlässigt fühlen konnte. Ich finde das eine praktische Einrichtung, denn so sind alle Eventualitäten berücksichtigt.
Zu mir: Religion war in meiner Familie nie besonders wichtig. Man heiratete kirchlich und ließ seine Kinder taufen und konfirmieren, so wie es alle machten, und das war´s. Trotzdem habe ich als Schulkind die biblischen Geschichten wörtlich genommen, denn es war ja meine nette Lehrerin, die sie uns erzählte. Erst Jahre später fand ich heraus, dass die Bibel so nicht stimmen konnte, und war darüber sehr erleichtert.
Mittlerweile halte ich die Existenz eines unsichtbaren, überall vorhandenen Wesens, das selbständig denkt und das Gute will, immer noch für denkbar und auch für wünschenswert. Ob ich dieses Wesen als klassischen Gott bezeichnen könnte (ich tue das für mich), weiß ich nicht. Denn diesem von mir für möglich gehaltenen Wesen fehlt etwas Entscheidendes: Die Macht. Und es war auch nicht schon immer da. Wenn es überhaupt existiert.