Aldaris schrieb:Interessant. Du behauptest also, dass die europäischen Völker keine gemeinsame Geschichte haben? In Anbetracht der langen Geschichte Europas ist das wahrlich ein Griff in die Schüssel. Denn nur weil es kulturelle Unterschiede gibt, bedeutet das nicht, dass Gemeinsamkeiten fehlen.
Ich sag es einfach mal so. Nur weil ich einen Nachbar neben meiner Wohnung habe, den ich schonmal treffe, habe ich noch lange nicht eine lange gemeinsame Geschichte mit dem Typen.
Es gibt eine ganze Menge verschiedene Sprachen in Europa, die verschiedenen Völker verstehen sich nichtmal untereinander.
Die sogenannte gemeinsame Geschichte war meist nicht recht vielmehr als das man auf dem selben Schlachtfeld gekämpft hat... gegeneinander.
Und was Gemeinsamkeiten betrifft.
Ich schreibe auf Papier, mein Nachbar schreibt auf Papier, eine Chinese in China und ein Brasilianer in Brasilien auch.
Unser Zahlensystem mit der Null kommt ursprünglich aus Indien und wird heute denk ich mal weltweit verwendet.
Das in Deutschland verwendete Rechtssystem(römisches Recht) wird natürlich mit anderen Gesetzen fast weltweit verwendet ob in Südamerika, Asien oder Afrika. Witzigerweise haben die Engländer und Iren ein anderes.
Natürlich wirst du auch eine ganze Menge Gemeinsamkeiten zwischen den Nationen in Europa finden, ist ja aufgrund der geographischen Nähe gar nicht unwahrscheinlich, wobei vieles davon wohl kaum auf Europa beschränkt ist und auch nicht unbedingt aus Europa kommt. Allerdings würde ich davon nicht allzuviel ableiten.
Aldaris schrieb:Ich habe in vorherigen Posts nicht umsonst geschrieben, dass man den Menschen nichts aufoktroyieren darf, sondern dass man ihnen im Rahmen einer vernünftigen Politik den Wert der Idee eines vereinten Europas vermitteln muss.
Nur weil du das Wort aufoktroyieren durch vermitteln ersetzt, ändert sich nicht an dem was es ist. Die Menschen selbst müssen ein vereintes Europa wollen. Die brauchen keine naseweisen Politiker die sie belehren wollen was am besten für sie ist.
Aldaris schrieb:Die Probleme, die wir derzeit haben, sind hauptsächlich Probleme der Währung, also des Euros. Und das wird genutzt, um die EU zu spalten - nicht zuletzt durch rechte Bewegungen und Euroskeptiker.
Das Problem das wir haben ist das man Staaten die wirtschaftlichen überhaupt nicht zusammenpassen in einem Topf wirft. Aber das ist nicht das einzige Problem, das zieht sich durch alle Bereiche weiter. Beispielsweise schadet die Freizügigkeit auf Dauer den Sozialsystemen, weil die Menschen dort wo sie am meisten bekommen versuchen Leistungen zu beziehen.
Und was das Thema rechte Bewegungen betrifft, da sollte sich Eurobefürworter mal an die eigene Nase fassen, mit dem was da beispielweise so in der EVP an Parteien vertreten ist.
Aldaris schrieb:Nun, da wir Nationalstaaten haben, ist es vollkommen logisch, dass wir auch innerhalb der EU vornehmlich an die nationalen Interessen denken. Warum muss man das betonen? Jede Kommune, jedes Land vertritt immer die eigenen Interessen.
Was haben die Interessen der Kommune Schlagmichtod beispielsweise im Bundestag zu suchen? Im Bundestag sollen Entscheidungen für das ganze Land gefällt werden. Da geht es logischerweise eher nicht darum die Interessen, jedes Dorfes, jeder Gemeinde jedes einzelnen Bundeslandes zu vertreten.
Aldaris schrieb:Europa war bis heute noch niemals so von Frieden geprägt. Gab es das schon in der Geschichte?
Weil du gerade so gerne Deutschland und die Bundesländer mit Europa und den Nationalstaaten vergleichst. Ja in Deutschland gibt es schon lange Frieden... und 2 große Weltkriege gingen dann davon aus. Sag denkst du es wäre auch zu den beiden Weltkriegen gekommen, wenn Deutschland nicht geeint worden wäre und stattdessen aus vielen mehr oder minder kleinen unabhängigen Staaten bestanden hätte?
Oder wer ist die kleinste Bedrohung für den Frieden auf der Welt? USA, Russland oder die Schweiz?
Ich gegensatz zu dir halte ich wohl den Aufbau riesiger hegemonialer Reiche nicht für allzu fördernd für den Weltfrieden.