@Lasker schrieb :
Hawkins hat Sri Poonja (Papaji) bei BW 520 kalibriert. Insofern hat Poonja selber ES nie gesehen. Das dürfte der eigentliche Grund dafür sein, dass er glaubt, dass unter seinen Schülern niemand war der ES erkannt hat. Der Witz ist, es lag an ihm selber. Der eine oder andere über BW 520 wird schon dabei gewesen sein...
Verehrter Chiffre, wie du ja weist halte ich von diesem Entwicklungsmodell nicht so viel. Was eben unter "ES" zu verstehen ist, das ist dann auch noch mal ein weiteres Thema .... da gibts in den verschiedenen traditionellen spirituellen Wegen so Erfahrungen, die alle "umhauend" sind und alle fangen danach meistens an, zu interprtieren, in welchem Kontext dieses "Es" zum "Ich" steht usw.
Dieses "Es" , so wie es im Advaita gesehen wird ( meine zusammenfassende Meinung nach dem Wirkenlassen des Jetzt-TV auf mich ) , das geht im Zen vielleicht als kleines Satori durch, als das bestehen des ersten Koan :-))))
Ken Wilber schreibt in seinem Buch "Der Glaubende Mensch"
http://www.amazon.de/glaubende-Mensch-Suche-nach-Transzendenz/dp/3442140420ein doch recht interessantes Kapitel über 4 Grundlegende Menschentypen/Tiefen deren Umgang mit Spirituellen Erfahrungen. Diese 4 "Stufen" ; Glaube, Frömmigkeit, Erfahrung und Adaption zeigen auf, wie tief (oder auch nicht) Spirituelle Erfahrungen integriert werden. Zusammengefasst; auch ein fundamentalistischer Buchstabentreuer Biebelfreak kann tiefe Spirituelle Erfahrungen machen. Es kann sein, das solche Erfahrungen ihn beflügeln, über dieses kleingeistige System hinauszuwachsen, ODER (was eben auch oft passiert), kann der kleingeistige fundamentalistische Bibelgläubige solche Erfahrungen eben auch als eine Art von "Bestätigung" seines kindlich-fundamentalistischen Bibelglaubens auslegen und ihn erst Recht zu einem Fanatiker werden lassen. Ich hae einen US-VietnamKämpfer kennengelehrnt, der im Krieg, mitten im Gefecht eine tiefe spirituelle Erfahrung hatte. Seine Kompanie geriet in einem Hinterhalt und er war Maschinengewehrschütze. Das ganze Überleben seiner Kampanie hing plötzlich von seiner Schiesskunst ab. Intuitiv, quasi wie Hellsichtig wusste er immer, wann der nächste feindliche Kämpfer hinter dem nächsten Baum oder dem nächsten Busch auftauchen würde. Er wurde förmlich "Eins" mit den angreifern. Seine kleine Kompanie überlebte. Er hatte danach jahrelang Alkohlprobleme, weil ihm das Leben nichts zu bieten hatte, das im entferntesten ihn an dieses Einheitsgefühl zurückbringen würde. Erst als er mit dem Zen in Berührung kam und mit ganz konkreter Zazenpraxis anfing konnte er wirklichen Frieden finden. Zusammengefasst will ich damit sagen, dass die Erfahrung von ES eigentlich jedermann zugänglich ist, und das dies eben auch ganz durchschnittlichen Menschen passiert in der Praxis, OHNE entwickelt zu sein .... Tendenziell sehe ich aber, das eine gewisse "Persönlichkeitskultivierung" da etwas "fördernd" wirkt :-) Selbst Menschen mit einem unglaublich starken Ich-Gefühl passiert dieses "durchschauen", dieses "Durchscheinen" zur Wahrheit .... Für einen Moment ist das ICH nichtmehr da und die Wirklichkeit "bildet" sich ihn ihnen ab, "spiegelt" sich in ihnen. Im nächsten Moment ist das ICH wieder da und die Illusion entsteht, dass jegliche Art der Praxis nur ein "Krampfhaftes Bemühen" wäre .... Das nachträgliche Integrieren von ES ins "wahre Wesen" des Menschen gelingt oft nicht, weil das ICH zu stark, zu gewaltig ist und es erscheint die Illusion der sich gegenüberstehenden Pole von ES und ICH .... Es gibt Geschichten von Samurai, die doch sehr hässliche , aggresive und gewalttätige Gefühle hegten, die aber , als sie einem grossen Meister begegneten, plötzlich sehr tiefe Erfahrunge von ES gemacht habe ..... Verehrter Chiffre, früher glaubte ich auch mal an dieses System der "Entwicklung" .... zeitenweise kann aber so ein System sehr sinnvoll sein ....
@arb