Verdichtete Spiritualität mit Fransen

Limerick setzt schach matt...

Verloren, so scheint es, ist vieles,
wir sind nur die Bauern des Spieles.
Die schiebt man herum,
ob schlau oder dumm,
zu Grunde liegt stets Infantiles.

Die Hybris, der Wahn, die Verblendung,
bewirken des Menschen Entfremdung
vom eigenen Wesen.
Sie glauben den Thesen
und gehen mit ihnen auf Sendung.

Ihr Sendungsbewusstsein zerstört
die Welt, was die Bauern empört.
Die schimpfen und fluchen
auf all die Eunuchen,
wohl wissend, dass keiner sie hört.

Es wird eine Weile noch dauern,
bis wir, die verschobenen Bauern,
den König matt setzen,
mit geistigen Schätzen,
bald fallen die wehrhaften Mauern... :D

und wieder mal was zum Ablachen... :D

Der Gürtel

Elmar, Schmied am Hof des Grafen,
konnte nicht mehr ruhig schlafen,
hatte doch sein Herr bestimmt,
dass er eine Auszeit nimmt
von vertrauter Hufbesohlung,
denn er reise auf Empfehlung
schon sehr bald ins Heil’ge Land.

Elmar aber überwand
seine Scheu und fragte nach,
worauf jener zu ihm sprach:
„Höre Elmar, was ich sage,
schmiede er mir dieser tage
einen Gürtel, super fein,
soll auch nicht dein Schade sein.“

Also hub er schon im Dämmern
an zu schmieden und zu hämmern,
bis der Gürtel passgenau
für des Grafen hohe Frau
fertig war mitsamt dem Schloss.

Und schon kam sein Edelboss,
ihn zu holen, war begeistert
wie er dieses Teil gemeistert.

Als der Graf verschwunden war,
wurde bald der Gräfin klar,
dass sie etwas sehr vermisste,
wenn sie nächtens in der Kiste
einsam lag in ihrem Eisen,
doch sie ließ Gedanken kreisen…

Elmar, dieser wack’re Schmied,
gut gebaut im Unterschied
zum recht mickrigen Gemahl,
war die Lösung, und schon stahl
sie sich hin zu seiner Hütte,
mit der flehendlichen Bitte,
diesen Gürtel aufzuschließen,
um das Leben zu genießen.

Und so kam es wie im Rausch
zum verbot’nen Lustaustausch,
dem sie frönten im Geheimen;
tja, so kann man Grafen leimen... :D

Das Wiedersehen

Dummer Tod, was soll der Schmarren,
willst dich nähern, mich erschrecken,
stehst herum in dunklen Ecken;
nein, du kannst mich nicht mehr narren.

Ach, ich kenne längst den Wandel,
musst mich gar nicht erst begeistern
für das geisterhafte Meistern;
komm, wir machen einen Handel.

Diesmal nicht? Nun gut, dann eben
auf ein Neues in den Breiten
ohne Räume, ohne Zeiten;
ewig währet alles Leben.

So, da wärn wir, nicht so schüchtern!
Ach guck an, ihr seid schon da?
Freut mich wirklich, wunderbar,
salve euch, den "toten" Dichtern.

* * *

Mein alter Freund, Gevatter Tod,
bringt alles in das rechte Lot,
sofern man ihn agieren lässt,
geh hin und mach mal einen Test... :D

Wer im Leben, irgendwann,
mit dem Tod gut umgehn kann
und ihn auf die Schippe nimmt,
weiß, dass vieles so nicht stimmt,
wie man uns hat beigebracht.

Wer am Ende herzlich lacht,
angesichts des Herrn Gesandten,
der gehört zu den Entspannten.

Drei schöne Kleider

Myriadenfach, mit Schwestern, weiß an weiß,
tanz ich im Wind auf alles sanft hernieder,
du findest mich in manchen Liedern wieder;
dem Meer entstiegen folge ich dem Kreis.

Mein Aufstieg ward ein Fallen in die Stille,
ich trieb herbei und legte mich zur Ruh,
die tiefe Sonne schaute dem nur zu,
dann stieg sie auf, als frühlingsstarker Wille.

Und abermals vertauschte ich mein Kleid,
versank als Tropfen tief in Mutter Erde,
bevor ich wieder steige und das werde,
was ich schon war, seit Anbeginn der Zeit.

Ich zieh' den Hut, den ich nicht trage
Ich bin jetzt hier, weil ich es wage
In diesen hohen Dichterhallen
Auch meine Reime hinzuknallen
Und wünsch' mir, dass sie auch gefallen

Was immer kommt, wird mich erheitern
Ich üb' noch immer frohes Scheitern
Hier will ich weinen, will ich lachen
Mich immer wieder glücklich machen
Oh! Es könnt' sein: ich will erwachen :D

Die Sunna kommt, es knall ihr Reim
hinein in Dichters fesches Heim.
Das trägt für mich so allerlei,
vor allem zur Erheit'rung bei... :D

welcome dear and fühl you wohl,
mit und ohne Alkohol.... :bier:

getrunken hat er
gegessen auch
geniest jetzt auch der ziggi rauch
des körpers glieder ruhen sanft
doch der geist noch immer karmpft

wann sich der knoten endlich löst?
ich mag das leben nicht verschlafen
doch das ist klar, bevor er döst
muss er doch raus aus diesem hafen

to all ... :)

Vermisstenmeldung

Die Kälte zwickt mich ins Gemüt!
Wär’ ich von edlerem Geblüt,
würd’ ich erhitzt am Strand mich ahlen
und würde tauchen mit den Walen,
nur nicht mit Haien, die ich meide.
Mein Badekleid wär’ feinste Seide,
so läg’ ich rum auf weichen Kissen...
Würd’ ich mich melden und vermissen?

@poet

Ich danke für das leckre Bierchen! :)
Ja, jedem Tierchen sein Plaisierchen...
So halt ich's gern auch hier im Leben,
ein jeder mag das Glück erstreben,
dass ihm zur Wonne selbst gereicht,
auf dass die Spannung von ihm weicht.

Doch nicht nur Heiteres wird hier
erscheinen auf dem Feld vor mir.
Ich küsse gerne meine Muse
und warte nicht auf ihr Geschmuse,
hier werd ich heulend auch mal schreiben,
nur heut' will ich's noch lustig treiben.

Weil mir das Klagen heut' zu blöde
und Ernst zuwider, weil zu öde,
mag sich der August heut' vergnügen,
soll fett mir in die Tasche lügen.
Denn grinst sein Mund jetzt breit und breiter,
umarm' ich ihn, werd' selber heiter. :D
:bier:
Sunna

Haarige Petitesse

Währenddessen kam es gar
nie werd ich’s vergessen,
in der dunklen "Sonderbar"
unerwartet zum Eklat,
zwischen den Intressen.

Die mit Glatze schlugen ein
auf die Resthaarfritzen,
die sich wehrten im Verein
mit den Fiffiträgerlein,
man geriet ins Schwitzen.

Schrille Schreie ließen ab
Tunten wie auch Dirnen.
Letztere entronnen knapp
dem Gemenge, hingen schlapp
ab und kühlten Birnen.

Ja, es ging recht haarig zu,
keiner war mehr eitel.
Einer haute fast schon cool
mit dem Bein vom nächsten Stuhl
auf die breiten Scheitel.

Als der Kampf vorüber war
murmelten fast alle:
Ist es denn nicht sonderbar,
in der Suppe, nur ein Haar,
eine böse Falle... :D

Sonderbar planlos

Ich will hier schreiben ohne Planung!
Ob das wohl klappt, fragt mich die Ahnung,
die Reime und den Takt zu finden,
und Wort mit Wort zum Satz zu binden?
Mag sein, dass in dem Wortgedränge
mich hier auch finden jene Zwänge,
mit rechtem Takt stets zu erscheinen,
mich zu verirren nicht in meinen
Gedanken, Wünschen oder Trieben,
auch nicht die Worte nur zu sieben.

Ich will mich sicher auch mal irren
und sollte ich dabei verwirren,
seht mir es nach, ich mein's nicht böse,
hör' selbst im Blindflug nur Getöse.
Knallt mir das hin mit klaren Worten
und lasst die Teller auf den Borten.
Denn lieber dies, als Haue kriegen,
wenn hier auch mal die Fetzen fliegen.
Ich landete auch schon in Bars.
Sind alle sonderbar? Das war's!

Gebunden

Nichts geht verloren?
Nichts wird verlassen:
jede Drehung, jeder Schritt
jedes Horchen, jedes Fassen
was mich erkoren,
was ich erlitt.

Was mich geboren
nimmt mich auch wieder
in die Mitte, an die Hand.
All die Töne, alle Lieder -
an allen Toren
hält mich ein Band.

Unbequemes Erwachen

Wer labert so spät noch von höchsten Belangen,
der Mensch sei im Grunde ja gar nicht real,
weil täuschende Sinneseindrücke ihn zwangen
zu glauben, er hätte sogar freie Wahl?

Dem muss man sogleich vehement widersprechen,
denn schließlich erfährt sich ein jeder bewusst.
Wie kann sich ein sterblicher Mensch auch erfrechen
den Markt zu erschüttern, mit teuflischer Lust?

Gewahrsein im Dasein der Aufmerksamsstufen
befördert den Wandel, vom Tun hin zum Sein,
obwohl die Adepten in Scharen erst hufen,
erkennen sie bald den bisherigen Schein.

Das ist doch die Höhe, wie kann man so sprechen,
der Wissenschaftsrat ist erregt wie noch nie.
Doch irgenwann werden die Dämme ja brechen,
dann lachen sie alle in Eupho- und -rie.

Wer säuselt so früh schon von göttlichen Sphären,
ja, ist es denn möglich, was ist nur geschehn,
da alle urplötzlich aus sich das gebären,
was immer schon wahr ist, jedoch nicht bequem?

Beleuchtung

Es leugnet gern die eine Seite
Die strahlen will, in Höhe, Breite
Die rundherum will sich verbreiten
Sie will System sein und sich leiten
Als Sonne! Nicht als kalter Mond
Nicht unbedeutend, unbewohnt
Nicht austauschbar, geschöpfte Drohne
Selbst will sie schöpfen, dass es lohne

Will ewig sein, zentriert und Mitte
Will an sich ziehen, zweite, dritte
Die an den Strahlen sich erwärmen
In Hitze glühen, leiden, schwärmen
Die sich im Wege sind, beschatten
Die sich erzeugen und begatten
Nur eines will die Seite nicht
Alleine sein im Rampenlicht

Anziehend

Was ist es, was da aus uns leuchtet und lächelnd
fein funkelt und strahlt und was zieht uns in Bann,
erschauernd berührend und zart uns umfächelnd -
das Herz singt und hüpft und es blinzelt uns an?

Wir können es wecken, ja, auch aneinander,
selbst zaghaft mit Freude, mit schüchternem Blick,
auf dass es von einem zum anderen wander’,
so atemberaubend, ein staunendes Glück.

Es ist uns geschenkt und wir können es schenken,
es ist eine Gnade, die ab und zu spricht.
Und wärmt auch das Dunkel, das wir so bedenken,
es zieht uns wie Motten doch immer zum Licht.

Das ist jetzt doppelt hier im Forum, aber irgendwie gehört es wegen der Kontinuität auch hierhin, finde ich. Ich hoffe, das ist ok. Wenn nicht, dann eben löschen.

:lv:Sunna

@nogo
auf keinen fall^^ für mich ist das spiritueller als der ganze eso- und relibereich zusammen genommen :)

@rockandroll: für mich nicht ... ;-) .. und so gleicht´s sich wieder aus ... schmunzel ...

nixdestotrotz ... die Frage in Sunna´s 1. Reim-Zeile kann ich liebend gerne beantworten ...



"it´s our" TRUE NATURE ... :)

@Leuchtpups
@rockandroll

True nature is embracing you,
the essence of us all,
drum spiel nicht länger "Blinde Kuh",
lang einmal kräftig hin, sprich zu,
and then drop me a call... :D