Verdichtete Spiritualität mit Fransen

@poet
Ich möchte noch mal meinen Unmut zeigen. Ich habe es ernst gemeint, und Du hast mein Gedicht zerpflückt. Völlig zu Unrecht. Ich kenne Versmaße, und könnte sie auch einhalten, doch ich wollte nicht. Deine Gedichte sind perfekt im Versmaß gehalten, doch sagen sie nichts aus. Ich spüre kein Gefühl. Nur gutes Handwerk.

@jayjaypg

lieber Dichterkollege,

ist doch völlig okay so, wie es ist, du bedienst fleißig (im vers libre) die Gefühle der Leserschaft und ich kümmere mich um den Rest..., abgemacht?

Mit gefühlvollen Grüßen
poet

Ich versuch es nochmal:

Zwei verwirrte Seelen ohne Führung
Ungelenk in sich verwoben
Voneinander angezogen
Doch es kommt nicht zur Berührung

Keiner zog sein Strahlenkleid aus
Nicht bereit, sein Herz freizulegen
Strahlen wurden Stacheln, hinderten es sich zu bewegen
Vereinsamt in Zweisamkeit, es trocknete aus

Sicherlich gab es Differenzen
Wir war'n recht verschieden im Wollen und Denken
Statt Akzeptanz probten wir das Verrenken
Ohne Definition unserer eigenen Grenzen

@poet

Auch @Cardinal ist ein großer Dichter - noch dichter als der Nadelwald ;)

@Cardinal

Kardinäle, die ich quäle, haben eine schwarze Seele...,

doch dem guten Cardinal sage ich: Na, schaun mer mal... :D

Die Seele mein, die ist nicht black,
und ich konsumiere auch nicht Crack,
und wenn meine Dichtkunst jetzt ergeht -
dann geht sie nur an den @poet

@poet
Das meinte ich. Wenn Du sowas willst, dann bin ich hier wohl falsch.

@jayjaypg

nein, bist du nicht, im Gegentum, ich lass sie ruhn, die Böskritik, es geht mein Blick hin zum Gehalt...

auf bald

Fluchten

Je länger ich wandle auf diesem Planeten
erkenne ich Dinge und komm’ bei mir an.
Man lehrte mich Kuschen wie sittsames Beten,
sie waren sich einig in all den diskreten
Bevormundungsschienen, er wirkte, ihr Bann.

Zwar müpfte ich auf, vorerst leis’ nur von innen,
verachtete all ihr bigottes Geschwätz,
doch konnt’ ich dem Ungeist noch lang’ nicht entrinnen,
so blieb es beim Hadern und einsamen Spinnen,
"Konsensus", auch dümmster, so hieß ihr Gesetz.

Ich kam in die Jahre, begann mich zu häuten,
zog später hinaus in die andere Welt.
Versuchte die Dinge für mich neu zu deuten,
erhielt weisen Zuspruch und hörte was läuten,
viel ist auch an Riffen des Egos zerschellt.

Nun hab’ ich schon lang den Zenit überschritten,
die Schatten, sie wachsen, ich weiß, wer ich bin.
Doch Wissen macht einsam, ich habe inmitten
der Menschen gelebt und durch diese gelitten,
war stets auf der Suche nach höherem Sinn.

Conclusio mea, ich wag sie zu ziehen:
Nein, dieses Geschäft überlasse ich dir.
Wer wagt es, mit mir vor der "Wahrheit" zu fliehen
ins Land der Vernunft, wo die Götter sich mühen?
Ich weiß nicht, oh Leser, bist du noch bei mir?

Klammer Dauertod

Wir stiegen forsch den Berg hinan,
die Sonne schien so milde,
da stürzte sie in eine Klamm,
mein bestes Stück, die Hilde.

Ein kleiner Schubs, ich war befreit,
stieg ab auf schmalem Saum.
Jedoch erscheint seit dieser Zeit
die Hilde mir im Traum.

Dann steht sie hinter mir, und zack,
ich spür den Schubs und stürze
hinunter wie ein nasser Sack,
das war’s in aller Kürze... :D

die wilde Hilde weilt nicht mehr,
unter uns, wir trauern sehr,
doch wir wissen niemand weiß,
Poet stürzte auch herab, so´n Scheiß

Erst schubst er sie, dann schubst sie ihn,
das war es dann, alles hin.
Auch wir werden alle sterben,
vorher wollen wir aber erben!

und das Fazit von der Geschicht: ne wilde Hilde schubst man nicht !

;D

@elfenpfad
@nataS

nataS, sowie elfenpfad
fanden das Gedicht nicht fad,
denn sonst hätten sie mitnichten
angefangen auch zu dichten... :D

Danke für die Kommentare,
später send' ich neue Ware... :lv:

Demut

Trübe Schleier, hingestreute,
an des Himmels Unterfläche,
hindern Sonnenstrahlen heute
mild zu streicheln Flur und Bäche.

Herbstlaub säumt die stillen Wege,
leise seufzt schon die Natur.
Auf den Pappeln sitzen träge
ein paar Krähen in Klausur.

Über einer Hügelkette
kämpft die Sonne um ihr Recht.
Vögel pfeifen mir Sonette,
tief im Walde klopft ein Specht.

Nebel steigen auf vom Teiche,
kriechen wie ein faules Tier
und ich tauche in die weiche
Morgenstimmung, bin bei mir.

Einsam schreit' ich meine Pfade,
lächelnd, still in mich gekehrt
und erspüre eine Gnade,
die mich Demut wieder lehrt.

* * *

Wer daran interessiert ist, die Kritiken zu diesem Gedicht und meine Reaktionen darauf im Original nachzulesn, der möge sich über: http://www.gedichte.com/threads/73845-Demut
dort einlinken... (crux, by the way, that's me)

... wunderschön ... dies letzthin gepostete gedicht ... :)


(und schreibe dies ohne etwaige links angeklicht zu haben)

GANZ GANZ LIEBEn Gruß ... dear friend ... :):)

@Leuchtpups

hi dear friend,

freut mich sehr, dass dir mein Herbstgedicht "Demut" so gut gefällt, es hat damals, als ich es in meinem lyrischen Forum eunstellte, ähnlich positive Reaktionen ausgelöst, fast die besten, die ich je für eines meiner Werke bekommen habe.

best regards from soul to soul
love should be the highest goal... :D

Ich möchte als eine meiner letzten Äusserungen noch einen wunderbar poetischen Reim hinterlassen,
der die ganze Realität (vermutlich bis auf die allerletzte Franse) verdichtet.

--- an die Welt ---


Ich liebe dich, weil du so shice bist, weil du so shice bist, ich liebe dich!

Ich liebe dich, weil du so shice bist, weil du so shice bist, ich liiiiiiiiebe dich!

Ich liebe dich, weil du so shice bist,

weil du so richt-ig shiiiice bist!

@elfenpfad

Elfenpfad: Dies hörte @dns und antwortete ihm schlicht:
"Aber nicht hier im Forum, Du bist nicht ganz dicht"

...Ob man dicht ist oder nicht
sagt uns nur DER WICHT. :D

Dass das Schreiben sei fürn Arsch
sagte sich nicht wen'ger harsch
ein Mann named Tommy von Aquine -
der lag so ganz auf Paulus' Linie:


"Ach HerrJe und ach du Graus
gehn mir doch die Worte aus -
Heilig's BLechle Heidernei -...!"
rief er in ungespielter Reu'
"Worte sind doch nichts als Spreu!"

Und tat Buße vor dem Herrn.
Doch sah der Herr dies gar nicht gern -
flugs nahm er Thomas von Aquine
hinweg von dieser Lebensbühne.

Und die Moral von der Geschicht'?
Bereue und tu Buße nicht!
denn wenn dir gehn die Worte aus,
ist eh' keiner mehr zuhaus... äähm...
ääähm... :D
@poet

Bist du Illusion?

Existiert die Existenz
so wie definiert
oder neigst du zur Tendenz,
dass die Intelli- samt -genz,
dich ganz schön düpiert?

Ist die Matrix lückenhaft
oder total dicht,
dass es niemals jemand schafft,
sich aus eig'ner Geisteskraft
rauszuführ'n zum Licht?

Kennst du dein Betriebssystem,
deine Prozessoren?
Oder denkst du dir bequem:
-Muss ich alles nicht versteh'n-
Schon hast du verloren.

Ist dein Hirn ein Aggregat,
nur Relaisstation?
Oder schaffts du den Spagat
zwischen "echt" und "Surrogat"?
Bist du Illusion?