MarcusAurelius schrieb:Wenn ein kleiner Junge in Hamburg aufwächst und dann mit 8 oder 9 Jahren HSV- oder St. Pauli-Fan wird, dann ist das ein richtiger Fan für mich. Aber wenn dieser Junge Bayern-Fan wird, dann doch nur, weil er in dem Alter noch nicht wirklich selbst bestimmen kann. Er sieht halt diese ganzen Nationalspieler und denkt sich, das ist ein super Klub. Das ist dann aber für mich kein Fan, sondern ein Mitläufer, der in dem Augenblick noch nicht reif genug ist, diesen Begriff Fansein auch richtig umzusetzen. Wenn jemand in München aufgewachsen ist und von Anfang an ein Roter war - das ist wiederrum ein Fan für mich.
Volle Zustimmung!
Wenn ich mich in meinem Heimatort (liegt hier im schönen Badnerland) so umschaue, dann sieht man eigtl. fast nur sogenannte "Erfolgsfans". Sprich die meisten Einwohner sympathisieren mit Mannschaften, die überdurchschnittlich stark sind, zu denen sie aber keinerlei regionalen Bezug haben. Am häufigsten trifft man Bayernfans an, dann hat's noch ne Menge Dortmunder, ein paar Schalker, Bremer, Hamburger.
Das liegt vielleicht daran, dass es schöner ist, wenn die "eigene" Mannschaft gewinnt und man sich so prophylaktisch einen guten Club sucht, um emotional öfter zu profitieren (wobei so ein Klassenerhalt auch ne geile Sache ist :p).
Die Vermutung wird durch die Tatsache untermauert, dass Mannschaften, die zwar weit weg lokalisiert, aber nicht überdurchschnittlich gut sind, hier auch keine Fans haben. Beispiele sind hier Bochum, Cottbus, Köln, die Hertha, Frankfurt, usw..
Eigentlich schade, wenn man sich als großen Fan einer Mannschaft sieht, es dann aber nur einmal alle fünf Jahre in's Stadion zu einem "Heimspiel" schafft...
;)