Unpopuläre Meinung: Ich hasse Weihnachtsmarkt besuche

Photographer73 schrieb:Das würde ich auch nie machen. Warum sollte ich da lügen? Wenn es scheiße war, dann war es eben so. Bin da doch niemandem Rechenschaft schuldig.

Auf die Idee wäre ich auch nie gekommen, warum auch? Es läuft im Leben eh nicht alles wie gewünscht oder geplant, warum etwas besser darstellen wollen, als es tatsächlich war?

Nö, da bleib ich bei mir selbst und authentisch, statt für andere Leute etwas zu erfinden, was in deren Bild (und wohl auch in das eigene) besser passen würde. Das ist doch nur (Selbst)betrug.

@mimimia

Ein Kollege hatte seinen letzten Tag. Ich nehme an, dem war vielleicht wichtig, dass viele kommen um ihn zu verabschieden. Es ging also darum, mal was für jemand anderen zu tun.

Absolut schrecklich, so etwas hat in der Weihnachtszeit aber mal gar nichts zu suchen.


Und dass Getränke in der Gastronomie teurer sind als beim Discounter geht echt gar nicht. Nicht, dass die am Ende noch ihre Standmiete, den Strom, ihre Mitarbeiter bezahlen können oder am Ende noch davon leben können. Schockierend.

sacredheart schrieb:Es ging also darum, mal was für jemand anderen zu tun.

Das ist für mich nun so eine Art Trigger, mit diesem Argument hat man mir meine Kindheit versaut (wo es immer nur um andere ging) und mich selbst in früheren Zeiten ebenfalls. Nimm Rücksicht, tu dies, tu das, das ist für den anderen wichtig. Und was war/ist mir mir und meinen Bedürfnissen, darüber wurde nie gesprochen.

Letzter Tag des Kollegen hin oder her, wenn er als Kollege Bzw. Mensch wichtig für mich war, dann wird er das wissen, unabhängig davon, ob ich an dem Besuch des Weihnachtsmarktes teilgenommen hätte oder nicht. Da gibt es dann zudem noch andere Möglichkeiten sich persönlich zu verabschieden, wenn es wirklich darum geht.
In dem Trubel auf einem Weihnachtsmarkt und dann noch in einer Gruppe seh ich diese Möglichkeit eh nicht. Im Grunde kann ich da nicht nachvollziehen, warum die Verabschiedung nicht sowieso in einem anderen Rahmen statt gefunden hat, wo man vielleicht auch noch in Ruhe ein Wort miteinander hätte wechseln können.

Sorry, das musste gerade raus, fühlte mich da gerade echt unangenehm getriggert. Mein Problem, ich weiß ;)

Syringa schrieb:Nimm Rücksicht, tu dies, tu das, das ist für den anderen wichtig. Und was war/ist mir mir und meinen Bedürfnissen, darüber wurde nie gesprochen.

@Syringa

Ok, aus Deinem Blickwinkel verständlich.

Ich habe generell aber den Eindruck, wir leben in eher egoistischen Zeiten, in denen viel zu wenig Rücksicht genommen wird. Das macht die Welt nun auch nicht schöner. Wenn alle mehr Rücksicht nehmen, wird auf Dich ja auch mehr Rücksicht genommen.

Klar, dass es immer ein erlebbares Nehmen und Geben sein muss.

Ich bin auch kein Fan von Weihnachtsmärkten. Aber meine Frau geht da gerne hin, also gehen wir mit Freunden dahin. Meine Frau geht ja auch mit mir zur Techno Classica, um mir ne Freude zu machen.

Syringa schrieb:Grunde kann ich da nicht nachvollziehen, warum die Verabschiedung nicht sowieso in einem anderen Rahmen statt gefunden hat,

Das würde ich auch so sehen, aber manchmal ist es dann halt so, zu spät gekümmert, also ein Plan B.

Was mich immer ärgert, ist die Idee, Weihnachten sei doch das Fest der Liebe, da müssten die Anbieter auf Weihnachtsmärkten das Ganze als no profit Veranstaltung anbieten, also Glühwein zum Händler Einkaufspreis.

aber der kollege hätte doch zb in der mittagspause stück kuchen oder glas sekt etc ausgeben können.. warum muss man dann auf den weihnachtsmarkt?
zumindest dann schon wenigstens die firma jedem einen glühwein hätte ausgeben können, soviel zu weihnachten, liebe und geben etc pp :D Aber kommen "sollen" bitte schon alle, nicht wahr, ist ja *freiwillig*
Nee den sinn von solchen zwangs VA habe ich nie verstanden, das ist mehr schein als sein

TimScott schrieb:aber der kollege hätte doch zb in der mittagspause stück kuchen oder glas sekt etc ausgeben können.. warum muss man dann auf den weihnachtsmarkt?

Wurde doch anscheinend vom BR so organisiert, weil es dieses Jahr auch keine Weihnachtsfeier in der Firma gibt, wenn ich das richtig verstanden habe. Muß man jetzt nicht prickelnd finden, wenn man eh nicht auf sowas steht, aber ich bin da ansonsten bei @sacredheart

sacredheart schrieb:Ein Kollege hatte seinen letzten Tag. Ich nehme an, dem war vielleicht wichtig, dass viele kommen um ihn zu verabschieden. Es ging also darum, mal was für jemand anderen zu tun.

Wahrscheinlich war der Gedanke - Abschied vom Kollegen und da es keine W-Feier gibt, geht's stattdessen auf den W-Markt und es wird beides irgendwie mit einem Abwasch erledigt?

TimScott schrieb:zumindest dann schon wenigstens die firma jedem einen glühwein hätte ausgeben können,

Da bin ich allerdings ganz bei dir. Wäre bei der W-Feier ja wahrscheinlich auch so gewesen, dass Essen & Getränke auf die Firma gegangen wären.

Wie gesagt, ich kanns nachvollziehen, dass man darauf keinen Bock hat, wenn man eh nicht auf solche Zusammenkünfte, Weihnachtsmärkte usw steht, aber

mimimia schrieb:Nun habe ich kalte Füße, meine Nase läuft und ich habe 4 Euro für eine Tasse Glühwein ausgegeben den ich für 2,99 Euro die Flasche bei Lidl bekommen würde.

Das ist schon ziemlich gejammert. Die Nase kann man putzen und die Füße werden auch wieder warm. :D

ich glaube das problem bei solchen sachen ist doch, wenn da ein subtiles "muss" dahinter steht (und wenn der BR einlädt, wer will da schon als einziger absagen?).

Und weihnachtsfeier und abschied von jmnd sind für mich 2 verschiedene sachen, aber ok..

Ich war auch schon mal freiwillig! auf dem weihnachtsmarkt mit paar kollegen, und es war sehr nett, grad weil ich nicht musste und nicht jmnd drittes über uns bestimmte (und mir wurde der glühwein ausgegeben :D).

Anders verhält es sich mit diesen *freiwilligen* sachen; mit grauen denke ich da an regelmäßige treffen nach feierabend unseres subteams zwecks besserer zusammenarbeit.. manche leute konnten sich nicht aussstehen, und wer jetzt glaubt dass es danach besser wurde, glaubt auch an den weihnachtsmann

Wenn es eine offizielle Firmenveranstaltung (durch BR organisiert) gewesen wäre, sollte die Zeit auch als Arbeitszeit gutgeschrieben werden.
Allerdings wäre natürlich auch des Trinken von Alkohol in jeglicher Form tabu. 😎