Wie sieht die Rechtslage aus? ( Arbeitsrecht)

Hallo alle!
Ich hoffe ich darf das fragen.
Wie sollte man man im folgenden Fall vorgehen :
Mein Mann ist wegen Depressionen schon seit Wochen krank geschrieben .
Der Arbeitgeber will ihn raushängen aus dem Job.
Er hat dort sehr viele selbstverschuldete Minusstunden.
Der Arbeitgeber müsste einen Lohnbescheid an die AOK schicken damit mein Mann Krankengeld bekommt .
Allerdings hat er seit dem 20.6 18 weder was zur aok schicken lassen noch Restgehalt überwiesen. Jegliche Anrufe werden abgeblockt und kann kommt garnicht an ihn ran um die Sache zu klären . Wir möchten ja eine Lösung finden such für die minusstunden. Aber wie gesagt wir werden abgeblockt . Wir brauchen das Geld nächsten Monat sonst wird es nicht klappen. Aber was tun wenn da sich nichts tut ?? Für einen Anwalt haben wir kein Geld auch wenn ich Arbeite.

Bekommt man für so einen Fall nicht Prozesskostenbeihilfe?
Und muss man fürs Arbeitsgericht überhaupt nen Anwalt haben?

Averses schrieb:Wie sollte man man im folgenden Fall vorgehen :

Am besten dein Mann geht schnellst möglich zu einem Anwalt der auf Arbeitsrecht spezialisiert ist. Kosten entstehen euch dadurch nicht:

Finanziell nicht oder wenig leistungsstarke Menschen müssen nicht auf ihre Rechte und deren Durchsetzung vor dem Arbeitsgericht Pforzheim verzichten.

Hier gibt es nämlich die Möglichkeit, die Gerichts- und Anwaltskosten durch den Staat zahlen zu lassen. Diese Möglichkeit nennt sich Prozesskostenhilfe. Sie wird Ihnen grundsätzlich gewährt, wenn Ihr Anliegen eine gewisse Erfolgsaussicht hat und Sie nicht ohne Grund vor Gericht gehen.

Quelle: https://www.quittnat.de/arbeitsgericht-pforzheim/kann-ich-vor-das-gericht-gehen-wenn-ich-kein-geld-habe.html

StUffz schrieb:Und muss man fürs Arbeitsgericht überhaupt nen Anwalt haben?

In der ersten Instanz nicht.

Averses schrieb:Der Arbeitgeber müsste einen Lohnbescheid an die AOK schicken damit mein Mann Krankengeld bekommt .

Denke mal, das wird nicht der erste Arbeitgeber sein, der sich quer stellt.
Was empfiehlt die AOK, was ihr tun sollt?

@Averses
Ruf bei deiner Rechtsschutzversicherung an, die geben dir Auskunft

@Averses
Sozialverband oder VDK, die informieren und vertreten Euch. Kostet ca. 60 Euro im Jahr.

Die AOK sagt abwarten. Kriegen wir diese Hilfe auch wenn ich noch Geld verdiene und es was über bleibt ?

Averses schrieb:Kriegen wir diese Hilfe auch wenn ich noch Geld verdiene und es was über bleibt ?

Guckst du hier:

https://www.anwalt.org/prozesskostenhilfe/#Wirtschaftliche_Verhaeltnisse_Prozesskostenhilfe_und_die_Einkommensgrenze

@Averses

Sich an die Gewerkschaft wenden, ist auch noch eine Möglichkeit.

Ich bin mir nicht sicher, ob man Prozesskostenhilfe bekommt, wenn man nicht zwingend einen Anwalt braucht.

Averses schrieb:Die AOK sagt abwarten. Kriegen wir diese Hilfe auch wenn ich noch Geld verdiene und es was über bleibt ?

Wenn durch das übrig bleiben, ihr noch eure Fixkosten und Lebensmittel bestreiten könnt,
wird es schwierig sein, zusätzlich noch Gelder zu beanspruchen.
Mach dich auf die Socken und informiere dich. Das Geld kommt nicht von alleine
angeflogen, sondern bedarf Kenntnis über Sozialleistungen, die du im Netz
erfahren kannst.
Alles Gute für deinen Mann, auf dass es ihm bald besser geht.

Ich habe seit einiger Zeit die Kündigung in meinem Minijob erhalten, was ich dem Jobcenter auch mitteilte. Das erste, was ich feststellte ist, dass mein Arbeitgeber versäumt hatte, den Dauerauftrag für mein Gehalt zu kündigen, was ich dem Jobcenter ebenfalls mitteilte, damit es nicht heißt, ich sei da noch beschäftigt. Ich habe imeinen ehemaligen Arbeitgeber schon mehrfach darauf hingewiesen und das Gehalt auch konsequent zurück überwiesen. Jetzt kam mir heute der Gedanke, mal bei der Minijobzentrale nachzufragen, ob er mich da überhaupt abgemeldet hat. Auch das ist nicht erfolgt. Meine Frage ist, ob die Kündigung unter diesen Umständen juristisch überhaupt wirksam ist.

@WM

Ganz laienhaft gesprochen:

Da du deine Arbeitskraft dem Arbeitgeber nach Ausspruch der Kündigung nicht mehr zur Verfügung gestellt hast, kann man eigentlich davon ausgehen, dass du die Kündigung akzeptiert hast.

Lass dir von deinem Arbeitgeber die Meldebescheiniung zur Sozialversicherung für die Abmeldung aushändigen.

Daraus siehst du auch dein Jahresarbeitsentgelt, dass dein Arbeitgeber gegenüber der Knappschaft angegeben hat.

emz schrieb:Da du deine Arbeitskraft dem Arbeitgeber nach Ausspruch der Kündigung nicht mehr zur Verfügung gestellt hast, kann man eigentlich davon ausgehen, dass du die Kündigung akzeptiert hast.

Es geht mir auch weniger darum, dass ich die Kündigung nicht akzeptiert hätte, sondern ob ich Schwierigkeiten bekommen kann. Ich hatte mich seit der Kündigung auch schon woanders beworben, ohne zu wissen, dass ich bei der Minijobzentrale noch gemeldet bin. Wie soll ich auch darauf kommen, wenn ich doch schon seit längerem ein schriftliches Kündigungsschreiben erhalten habe. Da er aber entgegen seiner Ankündigung den Dauerauftrag für mein Gehalt trotz mehrfacher Aufforderung noch nicht gekündigt hat, bin ich überhaupt auf die Idee gekommen, mich bei der Minijobzentrale zu erkundigen.

WM schrieb:schriftliches Kündigungsschreiben erhalten habe

Ist doch alles ok dann!
Es ist ja Aufgabe des AG, dich dort abzumelden. Du bekommst von keiner Seite Ärger! Schick die Kohle zurück, nimm die Kontoauszüge mit zum JC und alles gut.

Viel Erfolg bei der Jobsuche!

Averses schrieb am 17.07.2018:Für einen Anwalt haben wir kein Geld auch wenn ich Arbeite.

Einen Anwalt kann sich eigentlich jeder "nehmen", denn dafür gibt es sehr gute Hilfen, die das vermitteln können.
Wenig/Kein Geld zu haben heißt NICHT, sich allem und jedem schutzlos ausstzen zu müssen.

Gucky.

Interested schrieb:Viel Erfolg bei der Jobsuche!

Danke für alle Rückmeldungen. Ich habe jetzt in Absprache mit der Minijobzentrale denen eine Kopie des Kündigungsschreibens geschickt, damit die von Vorneherein darüber im Bild sind, dass ich keine zwei Jobs habe, falls es mit einer Arbeitsaufnahme klappt.