@liaewen liaewen schrieb:Wo bin ich bitte intolerant gewesen? Ich habe ihn für diese Pauschalisierung angegriffen und nicht wegen seiner Sichtweise. Mein Mann ist ebenfalls Atheist und ich weiß, dass ich kein Problem habe mit Menschen die an keinen Gott glauben. Ich akzeptiere so etwas sehr wohl. Aber andersrum sollte er auch akzeptieren, dass es Menschen gibt, die gerne glauben. Die keine Terroristen sind, oder anderen Menschen schaden, oder andere bekehren möchten, verzweifelt sind etc. Ich denke da müssen wir sehr wohl unterscheiden. Solange ich die Religion für mich lebe, sollte mein Gegenüber das tolerieren können. So denke ich zumindest.
naja, ich finde schon intolerant, dass du ihn unwissend nanntest, nur weil seine meinung ueber religioese menschen nicht der deinen entspricht.
dabei hat er ja nie versucht, dir oder sonstwem religion zu verbieten, sondern lediglich seine einschaetzung der motive religioeser menschen dargelegt.
ich weiß nicht, wie viel du von scholastischen diskussionsgepflogenheiten haeltst, aber ich pflege mich bei der diskussion bestimmter worte eben auch an deren definition zu halten.
intoleranz kannst du in das was er sagte hineininterpretieren, das kann jeder fast ueberall, aber objektiv nachzuweisen ist sie in dem post, auf den du eingingst, nicht
liaewen schrieb:Darf ich fragen wieso es verzweifelt aussieht wenn so viele Leute an einen Gott glauben. Ich verstehe gerade den Zusammenhang nicht, sorry.
klar darfst du, aber ich kann mich dazu nur selbst zitieren:
slanderman schrieb:nahezu alle religionen reden davon, ihre anhaenger aus tiefstem unheil, unsaeglicher verzweiflung und leid zu erretten, sofern diese glauben. die mehrheit der religionen bezieht sich bei dieser erretung darauf, dass es dem menschen im jenseits besser gehen wird.
ich fasse nochmal kurz: die meisten religionen wenden sich an verzweifelte menschen.
folglich ist es logisch, dass einem die meisten religioesen menschen auch irgendwie verzweifelt erscheinen, oder?
liaewen schrieb:Im Umkehrschluss müsste es dann doch so sein, dass diese religiösen Menschen alle von Gott aus ihrem Unheil gerettet werden und sie alles von ihrem Gott bekommen? Meinst du das wäre so vielen Menschen seit Jahrhunderten nicht aufgefallen, dass es nicht so ist? ^^
aehm...ok.^^
kleine fragestellung:
dir ist bewusst, dass die meisten religionen eine erretung nach dem tod versprechen, oder? das prinzip des jenseits, strafe und belohnung fuer tugend oder untugend, ja?
also..wie soll deiner meinung nach jemandem auffallen, ob das stimmt, oder nicht?
ich persoenlich habe noch keinen toten erlebt, der nen reisebericht geschrieben hat, oder so.
fakt ist aber: ich habe auch keinen grund, institutionalisierten religionen zu vertrauen, oder? also dem, was sie behaupten.
die geschichte hat immer bewiesen, das institutionalisierte religion nur machtpolitisches mittel zur kontrolle ist.
was meinst du, warum andersglaeubige bei jeder institutionalisierten religion als unwissend und des teufels dargestellt werden?
an gott oder goetter glauben ist das eine, aber institutionalisierte religion ist immer menschgeschaffenes dogma. erhebt auch immer anspruch auf alleingueltige wahrheitsbeurteilung.
liaewen schrieb:Dann nehmen wir mal als Beispiel Deutschland oder Österreich (in meinem Fall).. Materiell gesehen dürfte es jeden von uns halbwegs gut gehen. Zumindest können wir unsere Grundbedürfnisse decken. Dann bleibt vl. noch die psychische Belastung aus diversen Gründen. Meinst du die haben es nötig an einen Gott zu glauben, damit sie sich Reichtum, Wohlstand, Gesundheit etc. wünschen können? Auf was ich hinaus will. In solchen Ländern "braucht" man Gott nicht wirklich oder? Auch wenn Menschen trotzdem verzweifelt sind. Hier gibt es das Amt, die PsychiaterIn etc. Aber in einem anderen Land wo es das nicht gibt, ist man verzweifelt, weil man keine andere Wahl hat also glaubt man einen Gott und hofft? So wirkt es gerade plump ausgedrückt für mich. Vielleicht versteh ich es einfach nicht, kann natürlich auch sein.
naja, so mag es manchmal sein, aber sicher nicht ueberall.
auch hier glauben genug leute aus dem grund heraus, dass sie annehmen sie muessten ja an irgend etwas glauben, soziokulturelle erwartungshaltungen und so.
liaewen schrieb:Ich denke, auch aus seiner Sicht ist es für mich nicht in Ordnung Gläubige in einen Topf zu schmeißen. Es hat sicher viele viele viele Gründe warum Menschen glauben. Und Verzweiflung kann natürlich eines davon sein, aber sicher nicht nur. Solche Aussagen treffen mich natürlich persönlich und ich finde sie nicht angebracht.
Natürlich will ich keinen Streit, ich will ja nur diskutieren. Solange man nicht versucht Leute zu diskriminieren oder sie als dumme blinde Gläubiger hinzustellen.
naja, menschen ueber einen kamm zu scheren ist nie ok, egal in welcher hinsicht.
in wissenschaftlichen abhandlungen laesst es sich oft nicht vermeiden, allein wegen des umfanges, den ein solches werk sonst annehmen wuerde, aber privat sollte man es sich verkneifen. habe ich ja auch sehr deutlich gesagt.
warum du dich persoenlich betroffen fuehlst, verstehe ich aber nicht.
du solltest ja wissen, ob du blind glaubst, aus verzweiflung glaubst, oder 'auswelchemgrundauchimmer'-glaubst.
oder anders: du solltest doch wissen, ob er dich damit ueberhaupt reell ansprechen
kann.
du kannst dich natuerlich auch aufregen, wenn es dich nicht in erster linie betrifft, aber, ohne dich vor den kopf stoßen zu wollen, das faende ich in diesem kontext dumm von dir, da du dir ja den tag damit versaust, dich angegriffen zu fuehlen, obwohl du nicht muesstest.
ob pauschalisierungen nun angebracht sind, wie oben schon gesagt, kommt ja eben drauf an:
wissenschaftliches gespraech, also in diesem thema dann entweder philosophisch, theologisch, soziologisch oder psychologisch, oder private konversation?
im (in den) wissenschaftlichen bereich(en), kommt man leider kaum ohne aus, waehrend sie sich im privaten des anstands halber als verbeten betrachtet befinden.