Ihr Leben war das Nazca-Rätsel
Maria Reiche 95jährig in Peru gestorben
Hamburger Abendblatt 10.06.1998
Lima - Ein halbes Jahrhundert versuchte sie, die geheimnisvollen Linien von Nazca im peruanischen Hochland zu erforschen. Jetzt ist die Mathematikerin Maria Reiche 95jährig gestorben. Sie war am 8. Mai an Unterleibskrebs operiert worden.
Die gebürtige Deutsche lebte jahrelang in Armut am Rande der Pampa und widmete ihr Leben der Entschlüsselung des Nazca-Rätsels.
Alle Spenden und Zuschüsse steckte sie in ihre Arbeit, die sie 1984 beenden mußte, nachdem sie fast völlig erblindet war. Maria Reiche vertrat in zahllosen Büchern und wissenschaft- lichen Arbeiten die These, daß die mehr als 1000 "Scharrbilder" durch Abtragung der dunklen Kieskruste vom Untergrund von einem altamerikanischen Indianervolk geschaffen wurden. Bis zu 2000 Meter lange Linien, die Affen, Spinnen, Vögel, Fische und andere Tiere zeigen, stellen nach ihrer Meinung den weltweit größten astronomischen Kalender dar. Bestsellerautor Erich von Däniken sah schon in seinem ersten Buch "Erinnerungen an die Zukunft" (1968) "...in den Pisten die Idee eines Flugplatzes".(ap/afp)