Als Chemie-Ingenieur (FH) möchte ich mich den Ausführungen Herrn Bremers zur unberechtigten Kritik des Herrn Frank Dörnenburg an der Manna-Maschine anschließen.
Q(21-02.2012):
http://www.atlantisbremer.de/89,0,unberechtigte-kritik-zur-manna-maschine,index,0.html (Archiv-Version vom 28.01.2012) Begründung:
Insbesondere die Tatsache, dass der zitierte englische Satz von George Sassoon und Rodney Dale, aus New Scientist, 1. April 1976 Zit: "The Chlorella sludge is drawn off into another vessel where it is treated so that the starch is partially hydrolyzed to maltose, which is then burnt slightly to give the honey-and-wafers flavor....The dried material is then fed to two vessels"
ungenügend übersetzt wurde und somit die Kernaussage, nämlich die im Prozess stattfindende partielle Hydrolyse der Stärke zu Maltose nicht berücksichtig wird, ist in der Tat ein grundlegender Fehler in den Ausführungen des Herrn Dörnenburg.
Belege:
Herr Dörneburg scheibt auf seiner Internetseite unter Punkt 2 seiner Folgerungen dazu:
Zit: "Das Endprodukt der Algenherstellung dürfte kaum etwas mit der biblischen Beschreibung des Mannas zu tun haben. Moderne Chlorella-Produkte sind grüne bis braune Pulver, je nachdem ob geröstet oder nicht. Dale/Sassoon formen daraus kleine angeröstete, grüne bis grünbraune Würfelchen. Das Zeug zerfließt nicht in der Wärme, sieht nicht aus wie Koriandersamen und ist nicht weiß, und hat laut Beschreibungen auch keinen expliziten Eigengeschmack. Und es wird auch kaum den "Boden bedeckt haben wie Reif", außer die Priester haben Kalk druntergemischt und das Zeug mit der Schippe in der Wüste verteilt. Die Produkte der Manna-Maschine haben in keinem Punkt auch nur die winzigste Ähnlichkeit mit der biblischen Beschreibung."
Q(21-02-2012):
http://www.doernenburg.alien.de/alternativ/manna/man03.php (Archiv-Version vom 18.06.2012) Maltose hat als Monohydrat einen Schmelzpunkt von 102-103°C und ist weiß(a). Es ist daher sehr wohl möglich aus der postulierten Manna-Maschine ein maltosehaltiges Produkt herzustellen, das in der glühend heißen Wüstensonne schmilzt und nach Honig-Waffel schmeckt! Maltose bildet sich unter anderem auch beim Bierbrauen durch Einwirkung von Amylasen auf Stärke in Ausbeuten von ~ 80 %(a)!
(a) Q:
Wikipedia: Maltose Gerade die Charakterisierung der Chlorella-Produkte als grüne bis braune Pulver und daraus schlussfolgernd die Erzeugung von grünen bis braunen Würfelchen aus der Maschine von Sassoon/Dale durch Herrn Dörnenburg zeigt, dass er die (bio)-chemische Umwandlung der farbigen Algen – vielmehr deren Produkt nämlich Stärke - in weiße Maltose überhaupt nicht in Betracht zieht. Dabei ist auch schon der erste Ansatz seiner Zusammenfassung fehlerhaft:
Zit:"Zusammengefasst: Die Maschine besitzt oben eine gekühlte Oberfläche (1), auf der das für die Algen nötige Wasser kondensiert, in der Mitte (2) befindet sich der Algen-Behälter, dessen Inneres durch eine Reihe von gasdurchlässigen Röhren (3) getrieben wird, damit die Algen Kohlendioxid aufnehmen und Sauerstoff abgeben können. Der Algenüberschuss wird gesammelt, aus Vorratsbehältern (4) mit Vitaminen angereichert, geröstet und in Mehl umgewandelt. Ein kleiner Container (5) füllt sich während der Woche, um Nahrung für die 2 Tage Wartung pro Woche bereitzustellen."
Q(21-02-2012):
http://www.doernenburg.alien.de/alternativ/manna/man01.php (Archiv-Version vom 16.06.2012)Vollkommen schwachsinnig ist diesbezüglich der Satzteil "geröstet und in Mehl umgewandelt". Außerdem schreibt Herr Dörnenburg wortwörtlich vom "Algenüberschuss" und bestätigt damit erneut, dass er die (bio)-chemische Umwandlung des Algenproduktes in Maltose nicht berücksichtigt hat.
Des weiteren scheibt Herr Dörneburg auf seiner Internetseite unter Punkt 3 seiner Folgerungen dazu:
Zit.:"Wir Menschen benötigen für unsere Ernährung rund 60% Kohlehydrate, 25% Protein und 15% Fett am Tag. Chlorella besteht aber zu 67% aus Protein, 6% aus Kohlehydraten und zum Rest aus Fasern, Fetten und anderen Spurenelementen. Chlorella ist also als Vollwertkost schlicht nicht geeignet!!. Mangelerscheinungen und Stoffwechselprobleme wären zu erwarten. Kohlehydrate sind der Haupt-Energielieferant unseres Körpers. Das was man zum Laufen durch die Wüste braucht, und ausgerechnet dies ist bei Chlorella Mangelware! Daher wird Chlorella und Spirella auch nur als Zusatznahrung angeboten, als Fleischersatz!"
Q(21-02-2012):
http://www.doernenburg.alien.de/alternativ/manna/man03.php (Archiv-Version vom 18.06.2012)Auch hier wird mehr als deutlich, dass Herr Dörneburg noch nicht einmal ansatzweise das Funktionsprinzip der gedachten Maschine verstanden hat. Da die postulierte Manna-Maschine nicht die Algen als Nahrung produziert hat, sondern - vergleichbar zur Bierhefe - die Algen nur als Produzent genutzt hat, müsste er nämlich zu der Erkenntnis kommen, dass die von den Algen produzierte Stärke und auch deren Hydrolyseprodukt "Maltose" beides Kohlehydrate sind und bei ordentlicher Trennung/Mischung sehr wohl postuliert werden kann, dass das Produkt der Maschine eine "ausgewogene" Ernährung von Menschen sicher gestellt haben kann. Insbesondere auch deswegen, weil bestimmte Algensorten auch Fette in nicht unerheblichen Maß produzieren(b). Auch ist der Satzteil (Zit. s.o.) "und zum Rest aus Fasern, Fetten und anderen Spurenelementen." wiederum völlig schwachsinnig, da Fette nicht zu den Spurenelementen zählen.
(b)http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,458937,00.html
Meine Sichtweise dazu:
Ich halte die Manna-Maschine für durchaus möglich! Meiner Meinung nach ist der Ansatz, dass es sich möglicherweise um eine Chlorella Alge gehandelt hat ein wichtiger Diskussionspunkt und noch in Frage zu stellen. Wer sagt uns denn, dass es sich nicht um eine spezielle Sorte Algen handelte, die es heute natürlich nicht mehr gibt, da sie nur zu diesem speziellen Einsatzzweck entwickelt wurde? Vieilleicht war es auch eine besondere Mischung verschiedener Organismen ähnlich dem Wasserkefir(c), nur eben auf Algenbasis, die sich uns heute einfach (noch) nicht erschließt.
(c) Wasserkefir ist eine Symbiose aus Hefen und Milchsäurebakterien
Wikipedia: Wasserkefir Theoretischer Hintergrund:
In der Tat gibt es auch rote Algen, die sich als Besonderheit erweisen:
Rotalgen haben als einzige Organismengruppe einen dreigliedrigen Generationswechsel, den Gametophyt, den Karposporophyt sowie den Tetrasporophyt (d).Das wäre meiner Ansicht nach mit ein Grund für den postulierten zyklischen Betrieb der Manna-Maschine.
Auch gibt es ausgestorbene Arten, deren Funktion unklar ist (e).
(d)
Wikipedia: Rotalgen(e)
Wikipedia: Vanvoorstia bennettiana Des weiteren gibt es Arten von Rotalgen, die in der Lage sind in großen Wassertiefen zu überleben, weil sie energiereicheres Licht verwerten können(d):
Zit: " Da kurzwelliges, energiereicheres Licht tiefer ins Wasser eindringt, können Rotalgen in tieferem Wasser (bis 268 m) als andere Pflanzen vorkommen."
Sog. kurzwelliges (energiereicheres) Licht fängt unterhalb 400 nm (etwa 3,2 eV) an und geht über den sog. UV-Bereich A/B/C weiter bis in den fernen und Vakuum-UV-Bereich bis 100 nm. Unterhalb von 100 nm bis 1 nm (Extremes UV mit 1,2 keV) und ab 50 nm (weiche Röntgenstrahlung) bis zu 1 pm (harte Röntgenstrahlung) gibt es Überschneidungen bei den Bezeichnungen. Gammastrahlung fängt unterhalb von 5 pm an und bezeichnet im allgemeinen Strahlung mit Quantenenergien größer 200 keV, die beispielsweise durch den Zerfall von Atomkernen radioaktiver Nuklide entsteht. Wie zu erkennen ist, überschneiden sich hier auch die Wellenlängen und Bezeichnungen. Alle Strahlungsarten sind elektromagnetische Strahlung und bei gleicher Energie deshalb äquivalent. Das Unterscheidungskriterium ist die Herkunft: So entsteht beispielsweise Röntgenstrahlung im Gegensatz zur Gammastrahlung nicht bei Prozessen im Atomkern, sondern durch hochenergetische Elektronenprozesse.(f),(g),(h),(i)
(f)
Wikipedia: Ultraviolettstrahlung(g)
Wikipedia: Röntgenstrahlung(h)
Wikipedia: Gammastrahlung(i)
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Electromagnetic_spectrum_c.svg&filetimestamp=20090611090004 Zum Energieproblem:
Genug der Theorie: Was wäre nun, wenn es eine spezielle "Algenart" gibt (oder gab), die in der Lage ist auch eine Form von hochenergetischer Strahlung , z.B. Extremes UV oder gar Röntgenstrahlung zu verwerten? Damit wäre zumindest das Energieproblem gelöst, wenn es in der Manna-Maschine eine entsprechende (Strahlungs)-Energiequelle gegeben hat, denn es hätten hier um 3 bis 4 Zehnerpotenzen mehr Energie (j)&(k), als mit sichtbarem Licht postuliert zur Verfügung gestanden. Sicher ist das sehr spekulativ, aber meiner Ansicht nach nicht völlig unmöglich.
(j)
Wikipedia: Radiometrie(k)
Wikipedia: Elektronenvolt Sonstiges:
Es sei noch darauf hingewiesen, dass auch an anderen Stellen von Herrn Dörnenburgs Manna-Maschinen-Kritik diese nicht haltbar ist. So z.B. in Bezug auf die meiner Ansicht nach polemische CO2-Diskussion. Da widerspricht sich Autor Dörnenburg selbst, denn die geführte Diskussion um den CO2-Gehalt der Luft an dieser Stelle ist unerheblich.
Es ist angesichts der globalen Schwankungen vollkommen unangemessen darüber zu spekulieren, ob vor x-Tausend Jahren der CO2 Wert nun bei 0,47 oder 0,59 g/m2 lag. Auch die ganze Klima-Katastrophen-Diskussion (Globale-Erwärmung durch die CO2 Emmission fossiler Brennstoff) ist angesichts seriöser Forschungsergebnisse auch ad absurdum geführt (m),(n).
Insofern ist der von Herrn Dörnenburg zitierte Satz vom Sassoon und Dale "Der CO2-Anteil in der Atmosphäre weist keine großen Schwankungen auf und beträgt gegenwärtig etwa drei Zehntausendstel oder 0,59 Gramm pro Kubikmeter." - hier
http://doernenburg.alien.de/alternativ/manna/man03.php (Archiv-Version vom 18.06.2012) - eben nicht etwa wie von Herrn Dörnenburg behauptet "eine bewusste Täuschung", sondern entgegen seiner Auffassung absolut richtig (l).
Q:
(l)
http://www.geo.fu-berlin.de/fb/e-learning/pg-net/themenbereiche/klimageographie/erdatmosphaere/zusammensetzung/index.html (Archiv-Version vom 08.02.2012)(m)http://www.eike-klima-energie.eu/lesezeichen-anzeige/eisbohrkerne-und-pflanzenstomata-der-historische-co2-gehalt-der-atmosphaere-war-oft-deutlich-hoeher-als-280-ppm/
(n)http://www.ke-research.de/downloads/klimaretter-1-3.pdf
Zusammenfassung:
Die Ausführungen von Herrn Dörnenburg zur Manna-Maschine auf seiner Homepage sind weder aus dem dort zitierten englischen Text aus "New Scientist" noch aus dem Buch von Sassoon und Dale nachvollziehbar und erst recht nicht aus dem dort beschriebenen partiellen Hydrolysevorgang der Algenmasse. Die (bio)-chemische Umwandlung dieser farbigen Algenmasse in weiße Maltose ist von Herrn Dörnenburg offensichtlich nicht verstanden worden und insofern sind seine auf seiner Homepage veröffentlichten Schlussfolgerungen zu grünen bis braunen Algenprodukten als Endprodukt der Maschine von Sassoon und Dale schlichtweg falsch. Auch an anderen Stellen der Argumentation von Frank Dörnenburg ist diese nicht nachvollziehbar, beispielhaft wurde auf das CO2-Problem eingegangen.
Glossar:
eV = Elektronenvolt (k)
keV = kilo Elektronenvolt = 1000 eV
nm = nanometer = 1/1000000000 meter
pm = picometer = 1/1000000000 millimeter