Balthasar7 schrieb:Erst bei etwa 100 k ? gehen sie in dieser sicherlich penibel erstellten Grafik von Chris Stringer in den Homo Sapiens über
Nope.
1) Der Homo erectus lebte schon recht früh nicht nur in Afrika, sondern auch in Asien, etwas später dann auch in Europa. Entwicklungstechnisch gehört der europäische Erectus aber mit dem afrikanischen zusammen, nicht mit dem asiatischen.
2) Als der Homo heidelbergensis entstand, scheint davon der gesamte afrikanische und europäische Homo erecus betroffen gewesen zu sein. Es entstand auf diesen beiden Kontinenten also keine weitere Art neben der bisherigen, sondern der eurafrische Erectus wurde zum Heidelbergensis. Insgesamt.
3) Entsprechend entstand in Afrika daraus dann der Homo sapiens, aber der Neandertaler und der Denisovaner entstanden nicht ebenfalls in Afrika, sondern in Europa.
4) Vermischungen zwischen dem afrikanischen und dem europäischen Zweig erst des Erectus, dann des Heidelbergensis gab es immer wieder mal, erst vor vielleicht 500.000 Jahren scheinen diese beiden Großgruppen sich nicht mehr nennenswert miteinander vermischt zu haben, sodaß es zu deutlich separaten Entwicklungen auf beiden Kontinenten kommen konnte. Eben in Richtung Sapiens in Afrika und in Richtung Neandertalensis (und zum Denisovaner) in Europa.
5) Dennoch gab es auch ab dieser Zeit mehrfach genetischen Austausch, also Vermischungen. Vor zwei-, dreihunderttausend Jahren so sehr, daß sich beim Neandertaler das männliche Y-Chromosom des Sapiens durchgesetzt hat. Und auch nochmals später gab es dergleichen.
6) Jene Vermischung zwischen Sapiens, Neandertaler und Denisovaner, welche zu den nun bekannten Fremdgenen im heutigen Sapiens-Erbgut geführt hat, setzte
vielleicht vor hunderttausend Jahre ein, aber fand nicht dort statt wie ein punktuelles Ereignis. Es gab auch jüngere Vermischungen. Und letztlich stammt die Ansetzung dieses Vermischungsbeginns aus einer Zeit, als man annahm, daß der Homo sapiens vor 100.000 Jahren begann, Afrika zu verlassen und in Gegenden vorzustoßen, wo jene anderen Menschenarten lebten.
7) vor allem gingen Neandertaler und Denisovaner nicht vor 100.000 Jahren im Sapiens auf, sondern lebten als Spezies noch sehr viel länger separat weiter. Der Neandertaler verschwand vor ca. 40.000 Jahren.
8) Spätestens die Darmwulstform der Stammbaumverästelungen zeigt, daß das nur ne grobe Darstellung ist und keine penibel genaue sein will.
Balthasar7 schrieb:Um dies richtigzustellen, in der Skala sind bei 350 k Jahren die Äste von Sapiens, Neandertaler und Denisova noch lange getrennt. Erst bei etwa 100 k ? gehen sie in dieser sicherlich penibel erstellten Grafik von Chris Stringer in den Homo Sapiens über, während der Zweig ganz rechts, des unbekannten Homo etwa bei 50 k ? einmündet.
Original anzeigen (0,5 MB)Balthasar7 schrieb:Da wären wir schon sehr viel näher dran an den 35 k. Warum aber so spät noch ein wesentlicher Einfluß auf den gesamten Genpool des Homo Sapiens? Wie kam der Experte Chris Stringer darauf?
Weder kommst Du so auf Deine 35.000 Jahre noch auf einen "Einfluß auf den gesamten Genpool des Homo Sapiens" Dieser genetische Einfluß jenes vor rund 300.000 Jahre separierten Zweiges findet sich nur bei einigen westafrikanischen Völkern. Erstmals entdeckt wurde das glaub ich sogar in den USA bei Afroamerikanern, wurde dann erst später auch in Westafrika entdeckt. Auch das Neandertaler-Erbgut wurde nur unter den Afrikaauswanderern aufgenommen, erst in der Neuzeit kamen einige Gene davon sogar partiell zu subsaharisch-afrikanischen Volksgruppen, haben sich hier aber noch nicht vollständig ausgebreitet. Denisovaner-DNA ist dann nicht mal mehr bei allen Nichtafrikanern angekommen, nur bei einigen.
Innerhalb der letzten wenigstens 100.000 Jahren hat keine, wirklich keine genetische Veränderung es geschaff5, bis in historische Ze4iten die gesamte Menschheit zu erreichen. Erst recht nichts von vor erst 35.000 Jahren.
Balthasar7 schrieb:Es wurde doch der Homo Sapiens anhand der anatomischen Merkmale aus Funden vor 300 k Jahren so benannt.
Nein. Der Homo sapiens heißt so seit Carl von Linné ihn so benannt hat, vor über 260 Jahren. Als es üblich wurde, die Merkmale einer neuen Art anhand eines Typus-Exemplars zu definieren, war dies für unsere eigene Spezies natürlich nicht möglich, da die neu definierte Art eben mithilfe dieses Typusexemplars überhaupt erst beschrieben wird. Und das Typusexemplar war dann eben das erstentdeckte Wesen dieser neuen Art, zumindest das erste, von dem genug vorhanden ist, um daran mehrere Merkmale definieren zu können. (Deswegen ist der Denisovaner bis heute keine definierte Art, bisher haben wir hauptsächlich nur einzelne Knochen oder Zähne gefunden, nichts, um mehrere anatomische Merkmale zu beschreiben.)
Und so gibt es keine vergleichbare Merkmalsdefinition für den Homo sapiens aufgrund eines Typusexemplars. Weswegen man gemeinhin davon ausgeht, das gesamte Merkmalsspektrum aller heutigen Menschen als Rahmensetzung für den "anatomisch modernen Menschen" zu verwenden. Und so haben Erectus und Neandertalensis eine Überaugenwulst, aber der Sapiens nicht - halt! Hat er doch. Die Australaboriginees haben mit die ausgeprägteste Überaugenwulst unter den Menschen (auch die Europäer übrigens, nur nicht so stark). Also kann ein früher Menschenfund nur dann zu unserer Art gehören, wenn dessen Überaugenwülste eher schwach ausgeprägt sind, maximal so stark wie bei den nativen Australiern.
Mit dieser Definition kommen wir für den Homo sapiens auf 200.000 Jahre Existenz. Die Funde vom Jebel Irhoud sind älter, liegen mit mehreren Merkmalen allerdings nur sehr nahe am heutigen Merkmalsspektrum, jedoch nicht innerhalb dieses. Ich schrieb ja bereits von dem Problem, diese Homininen vom Jebel Irhoud Homo sapiens zu nennen, weil damit die einzige Definition unserer Art aufgegeben wird. Aber selbst wenn sich diese Unart durchsetzt, schon die vom Jebel Irhoud Homo sapiens zu nennen, können diese dennoch nicht als "anatomisch moderne" Vertreter des Homo sapiens gelten; diese Grenze bleibt mit den Omo-Funden bei ca. 200.000 Jahren.
Balthasar7 schrieb:Die meisten Anthroplologen sagen, die Abstammung ist rein vom Erectus, deuten aber auch andere Entwicklungszweige dazu an oder nicht?
Der Heidelberg Mensch gilt dabei meines Wissens nach ausschließlich als der Vorfahre des Neandertalers.
Falsch. Der Homo heidelbergensis wurde als eigenständige Art definiert, aber ab vielleicht dem mittleren 20.Jh. wurde diese Art wie viele andere als eigenständige Art wieder aufgegeben und unter den Homo erectus gestellt. Im späten 20.Jh. nun stellte man fest, daß der afrikanische und europäische späte Homo erectus eine allmähliche anatomische Umänderung durchliefen, die schließlich zu Homo sapiens (Afrika) und Homo neandertalensis (Europa) führten. Man fing wieder an, für jede einzelne Zwischenstufe neue Artnamen auszudenken (Praesapiens, Anteneandertalensis), bis sich die Praxis durchsetzte, für die Jahrhunderttausende des allmählichen Merkmalswandels nur eine einheitliche Art zu setzen, welche zwischen dem klassischen Erectus und dem klassischen Neandertaler bzw. dem modernen Menschen steht. Und nahm dafür als Typusexemplar jenen Homininenfund von Mauer bei Heidelberg, der weiland mal auf den Namen "Homo heidelbergensis" getauft wurde. Eben weil dieser Homo heidelbergensis zwar zum Erectus-Kreis gehört, dennoch aber modernere Merkmale besitzt, wie sie später beim Neandertaler, letztlich auch beim Sapiens zu bemerken sind.
Auch wenn sich diese "Chronospezies" Homo heidelbergensis weitgehend durchgesetzt hatte als Vorfahre von Sapiens und Neandertalensis, als Zwischenform zwischen diesen und dem noch älteren Erectus, gab es immer auch kritische Stimmen. Und die haben sich wie es scheint zuletzt vermehrt, sodaß der Heidelbergensis mittlerweile wieder bei vielen obsolet ist. Manche lehnen diese Spezies insgesamt ab, andere wollen sie nur als Europäer beibehalten und also nur als Neandertalervorfahren. Aber das ist alles noch im Fluß.
Letztlich hat sich der Stammbaum und seine Verästelungen sowie das Aufkommen der jeweiligen Merkmale nicht geändert dadurch. Geändert hat sich nur die jeweilige Namensgebung, die man an die einzelnen Astabschnitte ranschreiben muß.
Balthasar7 schrieb:Um diese mysteriöse Quelle "Ummo" bemühen sich immerhin seit Jahrzehnten seriöse Wissenschaftler und deren Informationen (sofern theoretisch greifbar, ohne die diffusen Anklänge) gelten nach deren Kriterien als weitgehend konsistent.
Das ist ne haltlose Behauptung. Bring Quellen, bring die Namen der Wissenschaftler, ansonsten sage ich: Mumpitz!
Balthasar7 schrieb:Diese Ummu-Science wurde hier der Sache wegen, als "mal angenommen es würde stimmen" eingeflochten.
Und mal angenommen, es würde stimmen, daß ich der Kaiser von China wäre... Nee Du, sowas taugt nicht zum ernsthaften Diskutieren.
Balthasar7 schrieb:Man könnte es auch als eine Vereinfachung der "Ummiten" sehen, Diese schreiben ja explizit, sie wollen keinen konkreten Einfluß ausüben und vielmehr nur eine Ahnung des Geschehens vermitteln. Weiterhin wurde in Briefen ergänzt "Glauben sie uns nicht!" Viele Infos wirken im Kontext zu anderen Hinweise unvollständig . Man merkt, es wird eine eigene Agenda verfolgt, die beinhaltet, nicht zu viel öffentlich preiszugeben. Das könnte theoretisch auch als Rücksicht vorm Publikum geschehen und daher als grobe (wissenschaftlich ungenaue) Zusammenfassung präsentiert werden, die den gewünschten, warnenden Effekt unter Interessierten erzielen soll.
Bla, Bla und Bla. Nichts, was bisher von den Ummitenmessitsches hier reingetragen wurde, hatte Hand und Fuß, sondern war arg veralteter "Forschungsstand" menschlicher Erkenntnis. Und der Dreck wird auch nicht mit Könnte und Vielleicht gerettet.
Balthasar7 schrieb:Doch, die Quelle steht im verlinkten Text s.u.
Nur daß da keine Ummiten vorkommen, sondern altmesopotamische Mythologie. Was die daraus gemacht haben, dafür gebense keine Quelle an. So ist die Quelle für Erich von Dänikens Alienraumschiff zu Hesekiels Zeiten nicht das Hesekielbuch. Denn das berichtet von nem Thronwagen Gottes. Alles das, was EvD dazuspinnt, wieso das eben ein Alienvehikel sei, kommt nicht aus dieser "Quelle". Nachweislich nicht. Zu deutsch: es wäre Augenwäscherei, letztlich sogar Lüge zu sagen, Das Hesekielbuch wäre die Quelle für EvDs Aliens.
Ja, gäbe es eine Forscherarbeit über das Hesekielbuch oder über die "Beigabe der Götter", in der dargelegt wird, daß und warum die handelnden Figuren und stattgefundenen Ereignisse durchaus historisch echt seien, nur eben nicht das, als was sie in der Schrift in religiöser Verbrämung wiedergegeben werden, dann wäre diese Forschungsarbeit etwas, das man als Quelle anführen könnte. Irgendwas in der Art. Aber eine Schrift, die einfach mal nach Gusto umgedeutet wird, ist nie und nimmer Quelle für eben diese Umdeutung jener Schrift.
Balthasar7 schrieb:Es könnte theoretisch der ominöse unbekannte Zweig Stringers sein, der das "gewisse Etwas" in anatomisch modernen Menschen ergänzt hat, welches womöglich die enorme Kulturrevolution seitdem ins Rollen brachte.
Definitiv: Nein!Der Rest muß warten, aber es scheint nicht besser zu werden...