@delphi delphi schrieb:1. Wissenschaft setzt Glauben vorraus! Denn man muss schon daran glauben die Welt wissenschaftlich erklären zu können. Der Glaube der die Vorraussetzung für die Möglichkeit gültiger Wissenschaft darstellt, ist der Glaube an die Wahrheit...
Wissenschaft setzt keinen Glauben voraus, im Gegenteil. Die Wissenschaft ist auch nicht auf der Suche nach "der Wahrheit". Das wissenschaftliche System selbst, also die wissenschaftliche Methode, wird in der Erkenntnistheorie erschöpfend bearbeitet und da werden genau diese Fragen beackert. Den Begriff "Wahrheit" gibt es in der Mathematik, der Philosophie und der Rechtssprechung. Im Rahmen der wissenschaftlichen Methode ist er bedeutungslos.
delphi schrieb:2. Wäre die agnostische Herangehensweise folgende. Ich kann weder beweisen das es Ufos gibt, noch kann ich beweisen das es keine gibt. Folglich ist entweder die Frage an sich sinnlos und zu verwerfen(das wäre die nicht wissenschaftliche Herangehensweise) oder aber wir versuchen aus dieser neutralen Position herraus Antworten und Beweise zu finden die entweder das Eine oder das Andere belegen. Da aber dieser absolut neutrale meinungslose Zustand warscheinlich schwer einzunehmen ist, müssen Skeptiker und Befürworter gemeinsam nach Antworten und Beweisen suchen.
Die Behauptung, das etwas sinnlos ist, weil man gerade nichts pro oder kontra findet, ist weder wissenschaftlich noch agnostisch. Die Suche nach "Beweisen" wäre auch nicht wissenschaftlich, sofern sie in einer bestimmten Ausrichtung erfolgt, nämlich pro oder kontra. Die Suche nach Belegen läuft ja nun schon eine Weile. Der eigentliche wissenschaftliche Prozess ist dabei die Falsifikation; das Widerlegen von etwas.
Dabei gilt es zu beachten, das Nichtexistenz prinzipiell nicht belegbar ist (im Gegenteil zur Existenz von etwas). Um dann zu vermeiden, das alles mögliche als akzeptiert betrachtet werden muss (wie beispielsweise die Existenz unsichtbarer, rosa Einhörner) konzentriert man sich bei der weiteren Erforschung einfach an den Belegen, die für was-auch-immer existieren. Und damit sind wir auch schon am Kern angelangt: Wissenschaft befasst sich mit Belegen. Wenn keine existieren...
Ich würde Dir empfehlen, dich mal in das Prinzip der wissenschaftlichen Methode einzulesen. Da wären zwei Wiki-Artikel empfehlenswert. Einmal der zur wissenschaftlichen Methode:
Wikipedia: Wissenschaftliche MethodeUnd einmal ein Artikel über die dahinterstehende Philosophie, den kritischen Rationalismus:
Wikipedia: Kritischer RationalismusOhne wenigstens grundlegende Kenntnisse der dort dargestellten Systeme und Methoden verbietet sich letztlich ein Diskurs darüber, was Wissenschaft ausmacht. Denn ohne ist es letztlich nur ein Wunschkonzert und man verfällt dem Irrglauben, Wissenschaft hätte was mit "Glauben" zu tun. Das ist nur bei Szientisten der Fall.