Erich von Däniken
18.01.2011 um 15:31FrankD schrieb:Däniken prahlt damit, in Nazca eine Untersuchung zusammen mit einer Universität durchgeführt zu haben, die "Anomalien" unterhalb der Linien beweist - Bodenverdichtungen und erhöhte Schwermetallkonzentrationen.Das größte Bilderbuch der Menschheit
Nur wurden ähnliche Untersuchungen bereits Jahre zuvor angefertigt, und im Gegensatz zu der Däniken-Untersuchung, die (mal wieder) nur Fragen stellte, wurden diese von der anderen Untersuchung auch beantwortet
Die Bodenverdichtung stützt das Argument, dass die Linien Prozessionswege waren, und die Schwermetallanreicherung erfolgte durch Ausschwemmung aus dem Gebirge entlang unterirdischer Wasserläufe.
450 Kilometer südlich von Perus Hauptstadt Lima liegt die Hochebene von Nazca. Piloten, welche die Gegend überflogen, entdeckten Ende der 1920er Jahre per Zufall riesige Figuren und seltsame, pistenähnliche Linien, die das Gelände durchziehen. So zum Beispiel einen 50 Meter großen Affen mit aufgerolltem Schwanz oder einen Kondor mit einer Flügelspannweite von 110 Metern. Eine andere Gestalt klebt an einem Berghang: ein Mensch, der grüßend die Hand zum Himmel hebt. Sie wird heute „el astronauta“ der Astronaut, genannt.
Noch eindrucksvoller ist das gigantische, verwirrende Netz aus Tausenden von Linien und Pisten, welche die ganze Region durchziehen. Sie sind bis zu 80 Meter breit und bis zu 23 Kilometer lang. Einige ziehen sich schnurgerade steile Berghänge hinauf. Dazwischen liegen bis zu 800 Meter breite Trapeze und gewaltige, geometrische Zeichnungen. An verschiedenen Stellen wurden die Bergkuppen regelrecht planiert. Eines haben all diese Linien, Pisten und Figuren gemeinsam: sie sind nur aus der Luft erkennbar! Zu welchem Zweck wurden sie erschaffen? Von wem? Wann? Mit welchen Hilfsmitteln?
Allein von wissenschaftlicher Seite sind bis heute 14 Theorien rund um die Linien und Figuren von Nazca erstellt worden. Jede hat beachtliche Schwächen.
Hier wurde die Erich von Däniken Stiftung aktiv.
Sie beauftragte Prof. Dr. Gunter Reppchen von der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden in Nazca neuen, ungewöhnlichen Fragen nachzugehen. Prof. Reppchen hatte bereits in den 1990er Jahren präzise Vermessungen in Nazca durchgeführt. Gemeinsam mit der Geologin Frau Dr. Kerstin Hartsch und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Instituten versuchten Sie Fragen wie diesen auf den Grund zu gehen? Verläuft die schmale Zickzack Linie, die an einem Ort zu sehen ist, tatsächlich unter der „Pista“ hindurch oder handelt es sich um eine optische Täuschung? Bestehen die schmale Linien aus demselben Material wie die „Pistas“? Kann zwischen Lineas, Pistas und dem Geröll ringsum eine Veränderung des Magnetfeldes festgestellt werden? Speziell an den Kreuzungspunkten? Gibt es Unregelmäßigkeiten in der elektrischen Leitfähigkeit des Bodens? Kann Radioaktivität gemessen werden? Gibt es irgendetwas im Gelände, das nicht in normaler Häufigkeit zu finden ist? (Mineralien, Erze, Glimmer etc.?).Lassen sich Altersunterschiede zwischen verschiedenen „Pistas“ feststellen?
Die Forschungen des „Nazca-Teams“ sind vorerst abgeschlossen, eine Publikation ihrer Arbeit steht noch aus.
Bewertung der Untersuchungsergebnisse
Und was ist jetzt schlussendlich von Erich von Dänikens spektakulären Untersuchungsergebnissen zu halten?
Bei archäologisch versierten Mitmenschen dürften die Aussagen Erich von Dänikens etwas Verwunderung auslösen.
Magnetische Untergrundanomalien sind alles andere als etwas Ungewöhnliches. Während die Verteilung der Magnetlinien auf einer Weltkarte ziemlich konstant aussieht, zeigen sich, umso größer die Auflösung bestimmter Regionen ist, zum Teil recht starke Schwankungen. Hier unterscheidet man zwischen kontinental-, regional-, lokal- und Mikroanomalien.
Im Fall der Untersuchungen der Erich von Däniken-Stiftung handelt es sich um Mikroanomalien. Während die großräumigeren Anomalien ihre Ursache zum Beispiel in der Tektonik haben, [14] gehen Mikroanomalien auf die Inhomogenitäten der obersten Bodenschichten zurück. [15]
Und genau diesen Punkt macht sich die Archäologie schon längst zunutze, um nämlich zu wissen, wo sie den Sparten anzusetzen hat, da sich hier nämlich abzeichnet, an welchen Stellen es zu anderen Bodenzusammensetzungen kommt, was zum Beispiel ein Hinweis auf eine frühere Bebauung sein kann.
Auch in Nasca wurden solche geophysikalischen Untersuchungen bereits lange vor Der Erich von Däniken-Stiftung vorgenommen und auch publiziert. [16]
Unter der Leitung des deutschen Archäologen Markus Reindel fanden diese Untersuchungen in Nasca statt, mit dem Ergebnis:
„Die sich ergänzenden und gegenseitig bestätigenden geophysikalischen
Prospektionsmethoden haben gezeigt, dass der generell als siedlungsleer deklarierte Talboden zahlreiche ungestörte archäologische Befunde in sich birgt. Diese Befunde ließen sich zum Teil bereits durch archäologische Ausgrabungen bestätigen. Selbst im Bereich der Geoglyphen konnten zahlreiche Gebäudereste und andere Anomalien nachgewiesen werden.
Damit haben sich die Magnetometermessung und die Geoelektrik als Prospektionsmethoden mit enormem Potenzial in Südamerika erwiesen.“ [17]
Damit bricht das spektakulärste Element der Untersuchungen der Erich von Däniken-Stiftung in sich zusammen. Was für den Laien auf dem ersten Blick so faszinierend, innovativ und undurchschaubar wirkt ist längst archäologischer Alltag. Der Begriff der elektrischen- und magnetischen Anomalien erweckt in dem unbedarften Leser von Dänikens Ausführungen einen falschen Eindruck und mutet mysteriös, rätselhaft und Spektakulär an, hat aber in Wirklichkeit recht banale Ursachen.
Und ein hoher Arsenanteil allein rechtfertigt die von der PS vorgetragenen, weit reichenden Thesen nicht.
Ansonsten gibt es tatsächlich immer wieder wirklich Neues aus Nasca zu berichten, so vermutet Markus Reindel anhand seiner Untersuchungen zum Beispiel, einen Teil der Geoglyphen auf die Zeit um 700 bzw. 500 v. Chr. zurück datieren zu können. Demnach würden die frühesten Scharrzeichnungen auch gar nicht von den Nasca, sondern von der Paracas-Kultur stammen, aus denen die Nasca später hervor gingen. [18]
Sicherlich ist in Bezug auf die Bedeutung der Geoglyphen von Nasca noch lange nicht das letzte Wort gesprochen, doch Beweise für den Einfluss Außerirdischer in der Region wurden bislang, auch durch die Erich von Däniken-Stiftung, nicht erbracht.
Dieser Artikel ist erstmals erschienen in: Jufof. Journal für Ufo-Forschung 05/2008 Nr. 179
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Oh ha...natürlich ist mir bewusst, dass ich hier gleich wieder erschlagen werde...doch wat solls...immer wieder gerne ;)
MFG
xpq101
:>