Mond als Raumbasis für Aliens?
21.03.2006 um 06:52
Hallo Baltharzar,
da sind wir wieder an dem Punkt, den die Pro-Fraktion alsTotschlag-Argument benutzt: "Man kann auch das Gegenteil nicht beweisen!"
Nundenn, wollen wir mal, machen wir mal wieder einen kleinen Abstecher in die Regeln derArgumentation.
Vorneweg: Ich nehme das alles nicht bierernst, ich kennediesen geistigen Sperrmüll schon recht lange. Es ist immer die gleiche Vorgehensweise, essind immer die gleichen Leute, es sind immer die gleichen irren Ideen. Und immer wenn mirdanach ist, gehe ich voll drauf ein. ;)
Zurück zu diesem am häufigstengeäußerten Argument:
Das Argument, etwas sei wahr, weil es nicht widerlegbarist, ist ein Universalargument. Wenn wir zulassen, dass es zur Verteidigungirgendeiner irren Idee eingesetzt wird, dann ermuntern wir damit jede Art von Leuten, fürihre jeweilige "Wahrheit" zu kämpfen, denn wir hätten keine Gegenargumente.
MitAkzeptans dieses "Arguments" musst Du auch sofort Frau Holle als "wahr" akzeptieren - Dukannst das Gegenteil nicht beweisen. "Frau Holle ist hier ein beliebig austauschbarerBegriff, Du kannst auch Gott oder rosa Elefanten etc. einsetzen.
Damitüberhaupt Menschen zusammen leben können, ist es notwendig, die Beweislastregel zubeachten. Wer immer eine Behauptung aufstellt, muss sie belegen. Wenn ich also sage,Du schuldest mir 1.000.000 Euro, dann muss ich dazu einen Beleg bringen. Nicht Du musst"beweisen", dass ich Unrecht habe, sondern ich muss belegen, dass ich recht habe. Wenn Dubehauptest, dass Gott existiert, dann musst Du dafür auch Belege bringen. Ich muss nichtbeweisen, dass Gott nicht existiert. Und wenn ich Dir keine Belege für die Existenz vonrosa Elefanten bieten kann, dann darfst Du darüber lachen und dies als einen Mythosbezeichnen (was Du sicher auch tun wirst).
Und so kritisch diePro-Alien-Fraktion auch gegen die Kritiker eingestellt sind - bei ihrem eigenen "Glauben"versagt diese Kritik. Pro's bereitet es keine Mühe, nicht an Nicht-Existenz von Aliens zuglauben. Legten sie dieselben Maßstäbe an ihre eigenen Thesen an, dann wären sie keineGläubigen. An die Existenz von Aliens zu glauben, ist nicht die Folge einer schwachenKritikfähigkeit, sondern die Ursache dafür. Und diese Ursache wirkt sehrselektiv!
Christen z.B. glauben nicht an Shiva, weil es keinerlei Hinweise aufseine Existenz gibt, aber sie glauben an den christlichen Gott, obwohl es keinerleiHinweise auf seine Existenz gibt. Und genauso verhält es sich auch beim Thema Aliens.
Und es ist "eigentlich" unmöglich, an Dinge zu glauben, die in sichwidersprüchlich sind, außer, man suspendiert jede Form kritischen Denkens, wenn es um dieeigenen Glaubensinhalte geht. Dann werden auch Argumente wie "Du kannst es nichtwiderlegen", die man normalerweise als lächerlich ansieht, plötzlich akzeptiert. Dasnennt man dann das "Wunder des Glaubens".
Ich mache mir diese Mühe, umaufzuzeigen, warum Kritiker nicht "es eigentlich auch nicht wissen".
Jeder,der das hier versteht und sich in der Folge etwas kritischer zeigt, ist schon ein Gewinnfür dieses Forum und im Kleinen für die Gesellschaft.
Es ist wichtig, dass nicht einehohe Zahl von Menschen - vor allem Jugendliche - in diesen Strudel von abstrusen Ideengezogen wird.
Und zum Schluss:
Niemand sitzt auf dem Mond, um unsirgendwann zu ernten.
Jeara