Es gibt keine Außerirdischen in der Galaxis
17.05.2006 um 11:49
Erlaubt mir, dass ich mich in die Diskussion einklinke, auch wenn es mit dem Thema wenigzu tun hat. Ich würde als Beobachter vieler hier stattgefundener Diskussionen bzgl. "Wasist Realität" mal gerne meinen Eindruck davon beschreiben. Mir fällt auf, dass GeraldosPhilosophie oft auf wenig Gegenliebe stösst. Es scheint nicht selten zu einer empfundenenGegensätzlichkeit zwischen den Gesprächspartnern zu führen die dann in emotional erhitzteAuseinandersetzungen überführt wird. Dabei versucht der eine dann den jeweils anderen ineine Ecke zu drängen. Mir gefällt Geraldos Weltsicht, weil sie mein Gefühl von Realitätsehr gut beschreibt - so gut, wie kein anderes Modell, dass ich bisher verstandesmäßigaufgegriffen habe. Ich glaube, ich verstehe es. Mir gefällt aber manchmal nicht, dassseine Art, sein Denken mitzuteilen, in der Regel weniger inspirierend, also denGesprächspartner fördernd, sondern konfrontierend ist. Dass derjenige, der sich dann mitihm streitet, genauso reagiert, wundert mich nicht: wie man hinein ruft, so schallt esheraus! (Eine Gesetzmäßigkeit, die ich für meine Realität als Mensch annehme, auch wennich sie nicht unbedingt für absolut halte). Man sucht sich einen Spiegel und findet ihn.
Ich frage mich manchmal, wie es zu so heftigen Auseinandersetzungen kommen kann,wo doch die Basis auf der man argumentiert, manchmal gar nicht so arg differiert. Und icherkläre es mir dadurch, dass es gar nicht um den sachlichen Austausch geht, sondern umdas Ausleben der Nicht-Annahme einer bestimmten Position. Sprich, etwas spiegelt sich imAußen und wird bekämpft. Seien es nicht verarbeitete Konflikte aus der Kindheit oderetwas, das man an sich selbst nicht leiden kann, da kann ich nur spekulieren und es istdemjenigen selbst überlassen, die Ursache aufzuspüren. Und dass so etwas passiert, auchwenn ein Denkmodell sehr ausgereift ist und (fast) alle Fragen beantworten kann, zeigtmir immer wieder, dass es bei Realität vor allem darum geht, das zu leben, was ich mirgewählt habe. Ich habe gewählt, ein Mensch zu sein und mit einer bestimmtencharakterlichen Prägung zu leben. Ich habe gewählt, in Gesetzmäßigkeiten zu leben, dieich mit anderen teile. Ich habe gewählt, ein (Un-)Bewusstsein anzunehmen, dass zu großenTeilen dem kollektiven Bewusstsein entspricht. Deswegen sehen wir alle den Aldi um dieEcke und deswegen verletze ich mich, wenn ich vom Balkon springe. Und deswegen macht dereine mich wütend und der andere stimmt mich freudig. Und es ist mir auch ziemlich egal,ob irgendwer einen PSI-Ball erschaffen kann oder ein anderer levitiert. Ich frage mich,wozu dient es mir, das zu können? Dass es potentiell möglich ist, in anderenGesetzmäßigkeiten zu leben ist für mich interessant. Doch es kann auch dazu verleiten,mich der Realität zu widersetzen die ich mir für diesen Moment ausgesucht habe, weil ichin Gefahr laufe, immer nach diesem Aspekt höheren Daseins und höherer Macht zu greifen.
Um zu dem zurückzukommen, was ich eigentlich wollte: Ich find's schade, dass diewenigsten etwas positives aus Geraldos Beiträgen entnehmen können, wo es mir doch so gutgelingt und es mich in vielen Dingen bestärkt. Ich find's auch schade dass soviel Energiein Konfrontation gesteckt wird, scheinbar ohne dass jemand reflektiert und wählen möchte,eine andere Art der Kommunikation auszuleben. Aber ich glaiube, dass es Erfahrungen sind,die gemacht werden wollen und das respektiere ich.
Viele Grüße an Alle!