Ich erwähne lieber noch dazu, dass mir bewusst ist, dass Viren rein biologisch betrachtet nicht lebendig sind. Deswegen habe ich lediglich hinzugefügt, was Viren tun und selbst in ihrem Zustand sind sie dazu in der Lage ihre DNA mittels eines Wirtes weiterzugeben, der somit ihren Fortbestand sichert und ja, mir ist ebenso bewusst, dass allein nur das nicht aussagt, ob etwas lebendig oder unlebendig ist, wie man an Viren sehen kann, aber ich habe auch nie behauptet, dass allein nur das ausreicht, sondern immer wieder erklärt, dass ein Lebewesen nach derzeitigem Kenntnisstand mindestens Zellen besitzt UND sich fortpflanzt.
Welche Eigenschaften sind also nach dem derzeitigen Stand unseres Wissens minimal notwendig, um von einem lebenden System zu sprechen? – a) zelluläre Organisation: Alle Lebewesen sind Zellen oder bestehen aus Zellen, wobei teilweise auch mehrere Zellen miteinander verschmolzen oder die Zellen bis auf Relikte reduziert sein können (Syncytium).
Fortpflanzung: Die Fortpflanzungsfähigkeit der meisten Lebewesen (Fortpflanzung) beruht auf der Fähigkeit der Zelle, sich einschließlich der DNA, die dabei identisch verdoppelt wird (Replikation), zu teilen (Mitose). Bei einzelligen Lebewesen bedeutet jede Zellteilung eine (asexuelle) Fortpflanzung. Sexuelle Fortpflanzung beruht auf der Verschmelzung von Geschlechtszellen (Gameten) und erlaubt Neukombination von Erbanlagen, kommt jedoch nicht bei allen Lebewesen vor. Dank der Fähigkeit zur Fortpflanzung existieren Lebewesen auf der Erde bis heute.
Quelle:
https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/leben/38516Über nichts anderes sprach ich die ganze Zeit, als dass man vom derzeitigen Wissensstand ausgehend, sich danach richten kann woran man etwas lebendiges vom leblosen unterscheidet, aber das hat ja laut
@paxito nicht ausgereicht, obwohl eben genau DAS nach unserem derzeitigen Stand sehr wohl in gewisser Weise notwendig ist, um erstmal etwas lebendiges von etwas leblosem zu unterscheiden.
Das Witzige ist, dass es eigentlich eher seinerseits ursprünglich darum ging, einen allgemeinen Konsens für Leben zu finden, der Philosophen, Theologen und Biologen gleichermaßen zufriedenstellt. Ich habe ihm daraufhin lediglich Punkte genannt, woran man überhaupt schon mal(vom derzeitigen Standpunkt ausgehend) ein lebendes System von einem Unbelebten unterscheidet, um überhaupt erstmal in die Richtung zu kommen, was man als Leben einbeziehen kann!
Und jetzt geht es nur noch um Wortklauberei! Es ist faszinierend wie schnell sich solche erst tiefgründigen Diskussionen doch verändern können und letztendlich streitet man nur noch darüber, wer etwas WIE formuliert hat. Dabei war das ursprüngliche Thema interessant.
Nashima schrieb:Die Frage ist, ob eine Absicht dahinter steckt (was ein Bewusstsein voraussetzt) oder ob es sich hierbei nur um eine zufällige chemische Reaktion handelt.
Die Frage kann aktuell noch niemand beantworten, weshalb ich niemals behauptet habe, oder jemals würde, dass irgendetwas "tiefgründigeres" hinter dem Leben steckt.
Nashima schrieb:Die Frage ob Viren Lebewesen sind, ist in wissenschaftlichen Kreise immer noch offen soweit ich weis:
Vielleicht sind sie lebendig, vielleicht auch nicht. Es ist auf jeden Fall interessant zu lesen!
:) Danke für den Link zu dem entsprechenden Thread. Da ist ein Teil der Diskussion hier sicher auch besser aufgehoben.
Nashima schrieb:Materialistisch gesehen entstand Leben ja mehr oder weniger zufällig durch chemische Reaktionen. Das es ein Dingens gibt, das sich fortpflanzt ist aus dieser Sicht eben auch nur Zufall und da gibt es kein "Leben" das was macht um sich selbst zu erhalten, sondern nur chemische Reaktionen. Das nur diejenigen Organismen überleben welche sich Fortpflanzen, ist demnach dem natürlichen Selektionsdruck geschuldet. So die naturwissenschaftliche Betrachtung.
Du weißt aber worauf ich hinaus möchte? Ich sehe da definitiv nichts dergleichen, wie es hier von anderer Seite aus behauptet wird. Weder irgendeinen theologischen Sinn, noch teleologisch irgendein Ziel. Du kannst es aber auch nicht reinen Zufall nennen, wenn ein Lebewesen einen Selbsterhaltungstrieb besitzt. Also zu sagen dass die chemischen Reaktionen eher Zufall sind, klingt gerade so als würde ein Lebewesen nur rein zufällig bestimmte Abläufe haben, obwohl es diese hat um sich selbst zu erhalten/zu überleben/nicht zu sterben. Da steckt keine Teleologie, oder Theologie dahinter, sondern einzig und allein die Selbsterhaltung eines Individuums, aus biologischer Sicht. Dass das Leben an sich durch Zufall entstanden ist, ist mir bewusst. Es geht hier jedoch darum wie Leben sich verhält verglichen zu Unbelebtem.
Nashima schrieb:Eigentlich falsch, weil, da hat Paxito schon recht, das wäre ja dann Zielgerichtet
Er hätte Recht, würde es um Teleologie gehen, das tut es aber eben nicht. Ich rede hier einzig und allein von der Tatsache, dass ein Lebewesen zu überleben versucht und das beinhaltet alle bisher genannten Punkte! Schaue dir zum Beispiel Tiere an und frage dich aus biologischer Sicht weshalb sie Nahrung aufnehmen, schlafen, sich bewegen und fortpflanzen. Sag mir jetzt nicht, weil es einfach chemische Prozesse sind, sehr streng genommen ja, aber eben weil es dabei um einen Erhalt des lebenden Systems geht und das lebende System in dem Fall ein Zusammenspiel aus mehreren Eigenschaften darstellt, die nur als Ganzes funktioniert. Nicht einzelne dieser Eigenschaften. Das ist Biologie! Keine Teleologie, oder irgendwas anderes.
Nashima schrieb:Ich denke es geht hier mehr um präzise Ausdrucksweise und nicht um Wortklauberei, es ist ja z.B. nicht gegeben das ein Lebewesen einen solchen "Trieb" besitzt bzw. ein Wille zu überleben was ja Bewusstsein voraussetzen müsste oder ob es sich hierbei einfach nur um eine Definition von chemischen Reaktionen handelt. Ich denke das ist der Springende Punkt.
Das IST Wortklauberei, wenn so penibel auf präzise Ausdrucksweise geachtet wird, bei der man einem aber schon anfängt etwas zu unterstellen und auf sein Recht behaart.
Im Bezug auf Trieb und Bewusstsein meinst du das auf den Ursprung des Lebens bezogen, oder für Lebewesen im allgemeinen?