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Prinzipien des Lebens

381 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Außerirdische, Evolution, Biochemie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Prinzipien des Lebens

13.10.2022 um 16:19
Wikipedia: Höhere Pflanzen

Wikipedia: Kryptogame

@Marfrank

Ich verstehe aber die Frage der "ortsgebundenheit" nicht.


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13.10.2022 um 18:10
Zitat von PallasPallas schrieb:Ich verstehe aber die Frage der "ortsgebundenheit" nicht.
Der Begriff ist wohl z. B. in diesem Kontext geläufig bzw. relevant:
Die pflanzlichen Lebensformen entwickelten sich zuerst im Meer. Die Pflanzen des festen Landes sind ortsgebundene Sproßpflanzen (Kormophyten), wozu Farne und Samenpflanzen gezählt werden. Alle Landpflanzen haben sich seit 400 Millionen Jahren aus dem fossil belegten Ur-Kormophyt Rhynia entwickelt.
Quelle: https://www.spektrum.de/lexikon/geowissenschaften/pflanzen/12148


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14.10.2022 um 02:29
Ich meine halt, warum sich Pflanzen üblicherweise nicht aus eigener Kraft fortbewegen können, also warum es zum Beispiel keine Bäume gibt, die laufen können.


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14.10.2022 um 09:15
@Marfrank
Du bist lustig, da eine Warum-Frage zu stellen.
Genauso könntest du fragen, warum es keine Menschen gibt, die im Boden stecken.
Ist halt eine Frage der Definition und den Konsequenzen, die sich aus den Eigenschaften dieser Definition ergeben. Und sollte es mal solche Formen gegeben haben, konnten sie sich evolutionär nicht durchsetzen.

Hier eine qualifizierte Antwort auf die Frage, ob Pflanzen sich bewegen können:
Dr. Hartwig Lüthen, Biozentrum Klein Flottbek:

Ja, aber nur die Einzeller unter ihnen können dabei den Ort wechseln. Im Wasser lebende Algenarten etwa benutzen ihre Geißeln, fadenförmige Strukturen, um sich fortzubewegen. Pflanzen höherer Ordnung verharren an einem Ort, bewegen sich aber trotzdem auf vielfältige Weise, abhängig von Reizen wie Licht, Schwerkraft oder Temperatur.
Quelle: https://www.abendblatt.de/ratgeber/wissen/article107836418/Koennen-Pflanzen-sich-bewegen.html

Das nennt man dann Pflanzenbewegung:
Von einer Pflanzenbewegung spricht man in der Botanik, wenn eine Pflanze auf einen Reiz mit einer Bewegung reagiert. Pflanzenbewegungen dienen der einzelnen Pflanze dazu, den Lebensraum bestmöglich auszunutzen bzw. zu erschließen, oder um Gefahren auszuweichen. Pflanzenbewegungen können Taxien, Nastien, Tropismen oder autonome Bewegungen sein.
Quelle: Wikipedia: Pflanzenbewegung

Und hier der erste Satz bei Wikipedia über Pflanzen, wobei ich mir da nicht ganz sicher bin, ob das eine astreine Definition ist und ob es damit rein gehört, dass sie stationär sind:
Als Pflanzen (lateinisch Plantae) werden Lebewesen bezeichnet, die sich nicht fortbewegen können und Photosynthese betreiben.
Quelle: Wikipedia: Pflanze

Würde man jetzt eine Pflanze entdecken, die durch die Gegend läuft und sich Nahrung sucht, müsste das wohl eine Art Hybridwesen sein, denn ist es noch eine Pflanze, wenn es Photosythese betreibt und zusätzlich einen anderen Stoffechsel?

Es gibt ja Pilze, aber auch bei denen hört‘s irgendwann auf:
Die Pilze (Fungi) bilden das dritte große Reich eukaryotischer Lebewesen neben den Tieren (Animalia) und den Pflanzen (Plantae). Sie sind wie die Pflanzen, zu denen sie lange gerechnet wurden, sesshaft, können jedoch keine Photosynthese betreiben.
Quelle: Wikipedia: Pilze

Es müsste mal ein Biologe was dazu sagen. 🤓


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14.10.2022 um 11:40
Zitat von NemonNemon schrieb:Und hier der erste Satz bei Wikipedia über Pflanzen, wobei ich mir da nicht ganz sicher bin, ob das eine astreine Definition ist und ob es damit rein gehört, dass sie stationär sind:
Sie können sich nicht fortbewegen aber es gab einen Landgang der Pflanzen.
Nimm das, deutsche Sprache :troll:
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Ich meine halt, warum sich Pflanzen üblicherweise nicht aus eigener Kraft fortbewegen können, also warum es zum Beispiel keine Bäume gibt, die laufen können.
Im Grunde ne gute Frage, finde ich jedenfalls.

Klingt auf den ersten Blick lächerlich, weil selbstverständlich irgendwie aber wenn ich länger drüber nachdenke, wird es vielleicht einen guten Grund außer Z(P)NS, Knochen, Muskeln, Sehnen udgl. geben, warum sich Pflanzen nicht als ein Organismus oder Zellverbund beliebig als Ganzes fortbewegen können, obwohls ne Taxis ja gibt.

Reicht die Energiebereitstellung der Photosynthese vllt nicht aus, um komplexere Bewegungsapparate zu...erlauben? Effiziensmäßig mein ich. Chronisch zu wenig (schnelles) ATP, um sein Eigengewicht bei beliebigen Bedarf in Bewegung zu setzen?


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14.10.2022 um 11:55
Zitat von Inv3rtInv3rt schrieb:Im Grunde ne gute Frage, finde ich jedenfalls.
Ja. Man kann sie totschlagen mit den Definitions- oder Evolutions-Argumenten, aber das führt nicht zum Kern.
An dieser Stelle muss auf jeden Fall auch noch die humoristische Variante mit Verweis auf Groot und Ents vorkommen.

So richtig fachlich beantworten, was da physiologisch die wesentlichen Aspekte sind, ist natürlich eine andere Nummer. Vielleicht melden sich ja die - verbliebenen - Biologen noch dazu,


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14.10.2022 um 13:12
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Ich meine halt, warum sich Pflanzen üblicherweise nicht aus eigener Kraft fortbewegen können, also warum es zum Beispiel keine Bäume gibt, die laufen können.
Ich find´s auch ne schöne Frage. Und auch wenn ich keine Biologin bin, kann ich vielleicht was beitragen -
Zitat von Inv3rtInv3rt schrieb:Reicht die Energiebereitstellung der Photosynthese vllt nicht aus, um komplexere Bewegungsapparate zu...erlauben?
So wie der Mensch "nicht von Brot allein" lebt, lebt ein Baum (oder jede andere Pflanze) nicht allein vom Sonnenlicht.
Sie teilen sich den "Zucker" (den Kohlenstoff) mit dem Boden, in dem sie verwurzelt sind und bekommen dafür die anderen Dinge, die sie zum Wachsen brauchen. Sie nähren den Boden und werden von diesem versorgt: Exsudation
Pflanzenwurzeln scheiden in Abhängigkeit ihrer Art und Konzentration von der Pflanzenart, vom Alter und dem Entwicklungs- und Ernährungszustand der Pflanze sowie den Boden- und Umweltbedingungen eine Unzahl an Stoffen aus, die in der Pflanze vorhanden sind: diverse Zuckerarten, Aminosäuren, organische Säuren, Eiweißstoffe, Wuchsstoffe, Wuchshemmer und andere. Die Exsudate dienen der in der Rhizosphäre lebenden Mikrofauna als Nahrung, die Pflanzen profitieren in Symbiose von den Ausscheidungen dieser Tierchen, Mikroben und Bakterien, beispielsweise von den stickstoffbindenden Knöllchenbakterien[4].
Quelle: s.o.
(Funfakt:
Die Organismen des Phytoplanktons exsudieren bis zur Hälfte der photosynthetisch gebildeten Verbindungen und beeinflussen damit das sie umgebende Wasser.
Selbe Quelle; die "niederen" tun es also auch.)

@Marfrank Bäume oder andere Pflanzen sind wie Haare auf dem Körper der Erde;
ihre Verwurzelung ist nicht einfach eine "Unfähigkeit sich zu bewegen", es ist ihre Art, Teil des Kreislaufs zu sein.

(Außerdem bewegen sie sich ja: sie wachsen und sie wiegen sich im Wind.
Sie machen sich halt nicht vom Acker, wenn ihnen was nicht passt.)


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14.10.2022 um 20:23
Im Übrigen gibt es auch Tiere, die ihr Leben lang stationär sind, wie Korallen. Warum sind eigentlich Korallen keine Pilze?
Trotzdem stellt sich die Frage warum die Evolution keine Pflanzen hervorgebracht hat, die nicht stationär sind.


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14.10.2022 um 20:46
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Trotzdem stellt sich die Frage warum die Evolution keine Pflanzen hervorgebracht hat, die nicht stationär sind.
Anders herum betrachtet, hätten sich mit Pflanzen, die ständig auf Wanderschaft sind, kaum stabile Ökosysteme entwickelt. Was uns zu dem Gedanken führt, dass es für das Gros der Pflanzen wohl die vielversprechendste Lebensweise ist, auf diese Weise ihr Umfeld selbst mitzuentwickeln, statt ein besseres Umfeld zu suchen. Die Flora ist sehr mannigfaltig und hat viel Strategien entwickelt, die auf denselben Prinzipien beruhen. So ist man alles in allem doch sehr erfolgreich. Ob mit Bestäubung, vegetativer Fortpflanzung, Samenflug. Ob im Licht, im Schatten, feucht oder trocken etc. Es war offenbar diese Diversifikation ausreichend bzw. einfach erfolgreicher als hypothetisch mobile Pflanzen, die es mal gegeben haben könnte.

Vielleicht spielt auch eine entscheidende Rolle, dass Tiere eher zur Ausbildung von Individuen oder Kollektiven mit Gehirn, Intelligenz und entsprechenden Verhaltensprogrammen neigen.

Ein weiterer Gedanke: Pflanzen kommen mit extrem wenig Input an Nahrung aus, verglichen mit Menschen und Tieren. Es teilen sich Zellen. Dann noch Wasser, ein paar Mineralien, Licht, vegetationsfreundliche Temperaturen - und die wachsen und vermehren sich wie bekloppt, fast mit nichts. Warum dann noch rumlaufen.


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14.10.2022 um 21:14
Jetzt kommen wir der Sache aber auf die Spur. Mir ging so durch den Kopf, ob es etwas mit dem Proteingehalt bzw. Aminosäuren in den Organismen zu tun hat.

Wahrscheinlich sind wir aber mit einer Betrachtung der Zellstrukturen ziemlich schon ziemlich nah an des Rätsels Lösung. Zwar zählen sowohl Pflanzen- als auch Tierzellen zu den Eukaryoten (daneben gibt es noch Prokaryoten bei Mikroorganismen ohne Zellkern), aber es finden sich entscheidende Unterschiede, bei denen der Hund begraben und der Hase im Pfeffer liegen könnte:
Als Kohlenhydratspeicher fungiert bei Pflanzenzellen Stärke, wohingegen Tierzellen Energie in Form von Glykogen speichern können. Der interzelluläre Kontakt, also der Stoffaustausch zwischen mindestens zwei Zellen, erfolgt bei Pflanzen über die sogenannten Plasmodesmen, bei Tieren über Desmosomen. Die Möglichkeit des Zellkontaktes und damit des Austausches von Stoffen über mehrere Zellen hinweg ist die Grundlage für komplexe, mehrzellige Lebewesen. Pflanzenzellen gelten hierbei als autotroph. Sie können keine organischen Stoffe aus der direkten Umgebung direkt aufnehmen. Das müssen Pflanzen auch nicht, da sie die benötigten Stoffe aus Wasser, Kohlenstoffdioxid und Licht selber herstellen können (Photosynthese). Tierzellen sind heterotroph. Sie müssen zwingend organische Stoffe von Außen aufnehmen, um überleben zu können.
Quelle: https://www.biologie-schule.de/tierzelle-pflanzenzelle-vergleich.php

Also auf meinem Kindergarten-Niveau betrachtet, könnte es sein, dass irgendwie aus diesen Grundbedingungen heraus sich ergibt, dass Pflanzen nie einen Vorteil daraus ziehen könnten, ihren Standort zu wechseln bzw. besser gesagt, situativ auf Nahrungssuche zu gehen.
Indes hat die Abstimmung mit den Füßen bezüglich eines geeigneten Standorts schon stattgefunden, wenn z. B. die Samen keimen. … … … 🤔😂


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17.10.2022 um 11:08
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Sie teilen sich den "Zucker" (den Kohlenstoff) mit dem Boden, in dem sie verwurzelt sind und bekommen dafür die anderen Dinge, die sie zum Wachsen brauchen. Sie nähren den Boden und werden von diesem versorgt: Exsudation
Dass das Xylem und Phloem so gekommen sind wie sie sind und der Baum deshalb nicht wandern oder sich Erde in den "Mund" stecken kann, um die Nährstoffe to-go zu lösen, leuchtet mir vom "so sein" ein aber der Ansatz von @Nemon nach dem Warum - also die Unterschiede zwischen pflanzlichen und tierischen Eurkaryoten klingt ganz interessant.
Zitat von NemonNemon schrieb:Wahrscheinlich sind wir aber mit einer Betrachtung der Zellstrukturen ziemlich schon ziemlich nah an des Rätsels Lösung. Zwar zählen sowohl Pflanzen- als auch Tierzellen zu den Eukaryoten (daneben gibt es noch Prokaryoten bei Mikroorganismen ohne Zellkern), aber es finden sich entscheidende Unterschiede, bei denen der Hund begraben und der Hase im Pfeffer liegen könnte:
Mhm, also ist es nicht nur eine Energiefrage, wie schnell die Herauslösung/Umwandlung der Nährstoffe funktioniert, sondern auch eine der intrazellulären Kommunikation, der Zellwände, des Verdauungssystem? Ich mein, leuchtet ein, dass es eben..."die" Unterschiede zwischen beiden Arten sind aber ich hab dazu auch nur oberflächlich angelesenes Wissen, um es grundursächlich aus dem Urleben herleiten zu können, warum es so ist...wie es ist.. .😅
Zitat von NemonNemon schrieb:Also auf meinem Kindergarten-Niveau betrachtet, könnte es sein, dass irgendwie aus diesen Grundbedingungen heraus sich ergibt, dass Pflanzen nie einen Vorteil daraus ziehen könnten, ihren Standort zu wechseln bzw. besser gesagt, situativ auf Nahrungssuche zu gehen.
😂✌️
Dito.

Na ja. Werd ich mich wohl mal nebenher etwas genauer einlesen müssen, was es damit auf sich hat.
So eine "Billo-Frage" - Warum können Bäume nicht laufen -, die wenn sie doch mal gestellt wird, mindestens einen Leistungskurs benötigt, um nicht mit einem "Äh, Kind das ist halt so, was weiß ich denn" beantwortet werden zu müssen. :D


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17.10.2022 um 12:01
Zitat von Inv3rtInv3rt schrieb:(@Nemon schrieb): dass Pflanzen nie einen Vorteil daraus ziehen könnten, ihren Standort zu wechseln bzw. besser gesagt, situativ auf Nahrungssuche zu gehen.

😂✌️
Dito.
Hmm. Und was ist mit Plankton? Also dem Phytoplankton?
Immerhin haben sich die Urpflanzen ja im Medium Wasser bewegt. Inclusive eines rudimentären "Austauschs".
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Die Organismen des Phytoplanktons exsudieren bis zur Hälfte der photosynthetisch gebildeten Verbindungen und beeinflussen damit das sie umgebende Wasser.
(Wikilink von oben)

Wobei ich mich eigentlich nur an der Formulierung "keinen Vorteil draus ziehen könnten" störe - es klingt so nach einem Nachteil und passt in meinen Augen für diesen Ursprung halt nicht - es hat halt noch mehr Vorteile, die Umgebung aktiv erkunden zu können.
(Aber da fängt ja dann schon fast ein "emergierendes Bewusstsein" an.)


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17.10.2022 um 12:04
Zitat von Inv3rtInv3rt schrieb:Na ja. Werd ich mich wohl mal nebenher etwas genauer einlesen müssen, was es damit auf sich hat.
Eigentlich wollte ich jetzt schon, da kein Widerspruch mehr kam, meine Lösung als die ultimative Wahrheit und offizielle Lösung abhaken. Hätte ich jetzt in Kürze bekanntgegeben. Jedoch ging mir zwischenzeitlich noch etwas durch den Kopf. Das widerspricht dem nicht, könnte aber zu Lösung gehören. Stichwort:

Energiebereitstellung in den Zellen und Glukosestoffwechsel.

Wie wir schon erfahren haben, kommt der bei Tieren zur Anwendung, bei Pflanzen ist es die Stärke. Sollte diese nicht in der Lage sein, solche Anforderungen zu erfüllen, könnten Pflanzen darob gar nicht in der Lage sein, die erfordeliche Dynamik an den Tag zu legen. In der Folge käme ich dann auch auf die Muskulatur vs. ...was? kontrahierende Zellulose-Fasern? ... zu sprechen sowie die Rolle des Nerbvensystems bei der Steuerung und Koordination. Okay, eine besondere Dynamik auf Seiten der Pflanzen war bei der hier zugrundeliegenden Fragestellung nicht gefordert. Dennoch könnte sich zeigen, dass da noch Hasen im Pfeffer liegen und Pudel ihre Kerne haben.

Hier noch die Referenzen zum Glukose-Stoffwechsel:
Glukose ist der wichtigste Energielieferant des menschlichen Körpers noch vor den Fetten. Ein durchschnittlich gebauter Erwachsener benötigt im Ruhezustand ca. 200 g Glukose pro Tag, 75% davon verbraucht das Gehirn. Zur Energieerzeugung benötigte Glukose wird mit der Nahrung aufgenommen und kann entweder sofort verarbeitet werden oder, wenn gerade keine Energie benötigt wird, mit Hilfe von Insulin in der sog. Glykogensynthese als Glykogen gespeichert und bei Bedarf durch Glukagon wieder mobilisiert werden.

Im Körper sind etwa 200 g Glykogen gespeichert, also etwa der Tagesbedarf an Glucose. Da der Körper und das Gehirn während einer Fasten-Situation erst nach ca. fünf Tagen auf alternative Energieversorgung (=unabhängig von Glukose) umsteigen können, die gespeicherte Glukose allerdings schon nach dem zweiten Tag verbraucht ist, muss der Zeitraum dazwischen überbrückt werden. Dies geschieht, indem der Körper durch die sog. Glukoneogenese selbst Glukose zur Energieerzeugung herstellt.
Quelle: https://flexikon.doccheck.com/de/Glukosestoffwechsel
Das Molekül Adenosintriphosphat (ATP) ist die einzige Energiequelle, die die Muskelzelle für die Kontraktion verwendet. Bei dem Kontraktionsvorgang wird eine Phosphatgruppe vom Adenosintriphosphat (ATP) abgespaltet und es entsteht dadurch Adenosindiphosphat (ADP) + Phosphat (P) + Energie. Da ATP aufgrund von Säurebildung nicht im Körper gespeichert wird, lagert der Körper bei ca. 70 kg ca. 7 g Adenosintriphosphat (ATP) ein. Dies reicht für eine Maximalbelastung von 1 bis 2 Sekunden aus. ATP kann nur durch Energiezufuhr aus anderen Stoffwechselreaktionen synthetisiert werden. Energieliefernde Prozesse sind die Spaltung energiereicher Phosphate sowie der Abbau verschiedener Nährstoffe. Die Adenosintriphosphat (ATP) Gewinnung hängt ganz von der Belastungsintensität ab, sprich das Adenosintriphosphat (ATP) -Bedarf der Muskelzelle. (...)

Nach kurzer Zeit, greift der Körper zur Energiegewinnung auf das Glykogen zurück, welches die Speicherform von Glukose (Zucker) in den Zellen ist. Durch den Abbau von Glykogen entsteht das benötigte Adenosintriphosphat (ATP). (...)
Quelle: https://zirkel-nutrition.de/energiebereitstellung_atp


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Prinzipien des Lebens

17.10.2022 um 12:17
...Wir leben mit dem Dilemma, dass wir - relativ kurzfristig - eine hohe Dynamik entfalten können. Hierbei gehen wir allerdings eine hohe Energieschuld ein. Das alte Problem: Je mehr wir auf Nahrungssuche gehen, desto mehr Nahrung brauchen wir. Ohne diese Zufuhr verwelken wir ziemlich schnell (was andeutet, dass natürlich der Wasserbedarf allenthalben an erster Stelle steht). Es gibt diverse Strategien, damit zurechtzukommen. Aber bspw. dort, wo man in den Winterschlaf geht und den Stoffwechsel herunterfährt, erfolgt zuvor eine fieberhafte Aktivität beim Anlegen von Depots. So ändert sich die Gleichung nicht wirklich.

Pflanzen können ggf. längere Zeiträume überbrücken und haben ihre Samen u. U. längst an andere Standorte verbreitet, wenn sie an dem einen eingehen. Oder Tiere sorgen für die Verbreitung etc.


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Prinzipien des Lebens

17.10.2022 um 12:28
Zitat von NemonNemon schrieb:In der Folge käme ich dann auch auf die Muskulatur vs. ...was? kontrahierende Zellulose-Fasern? ...
(Eigentlich hat mich ja nur der hier "getriggert" (im positiven Sinne):
Zitat von NemonNemon schrieb:Hasen im Pfeffer liegen und Pudel ihre Kerne haben.
Aber ich bin ja keine Mimose - darum von mir dieses Stichwort: Nastien)
Zitat von NemonNemon schrieb:Pflanzen können ggf. längere Zeiträume überbrücken und haben ihre Samen u. U. längst an andere Standorte verbreitet, wenn sie an dem einen eingehen. Oder Tiere sorgen für die Verbreitung etc.
Geht es hier um "Fortpflanzung" oder um "Überlebenskampf"?

Zur "Bewegung" gehört doch weniger der Sex als Sinnesorgane, die die erfolgende Bewegung auch mit einem Zweck verbinden,
also neben einem Skelett, das die Bewegungsmuster zulässt, auch Seh- oder Riechorgane, bzw. eine Oberfläche, die Infos über die Umwelt vermittelt. Und last but not least eine verarbeitende Instanz, also Nerven.

Wenn ich den link richtig deute (bis auf die Mimose kannte ich das bis eben auch nicht), können Pflanzen da schon einiges,
wenn auch auf sehr niedrigem Niveau.


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17.10.2022 um 12:38
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Geht es hier um "Fortpflanzung" oder um "Überlebenskampf"?
Die Fragestellung bezog sich doch nur auf "Bewegung" vs. "Stationär". Wenn du gleich wieder an Sex denkst, oookaaaay... ;)
Jedenfalls haben Pflanzen doch, wie angedeutet, jeweils eigene Strategien, um die Bewegung zu realisieren, die erforderlich ist, um sich neue Standorte zu erschließen und die Art zu verbreiten bzw. zu erhalten.
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Wenn ich den link richtig deute (bis auf die Mimose kannte ich das bis eben auch nicht), können Pflanzen da schon einiges,
wenn auch auf sehr niedrigem Niveau.
Dass die zu Bewegungen fähig sind, und dass diese u. U. zu komplexeren Mustern gehören, hat ja niemand bestritten. Nur etwas wie Gehen ist halt nicht im Repertoire.

Aber dein verlinktes Stichwort führt interessanterweise auch wieder zur einem Vorgang, den Tier- und Pflanzen-Physiologie, gemein haben, dem Turgor:
Als Turgor, auch Turgordruck, wird in Pflanzenphysiologie und Zellbiologie der Druck des Zellsafts auf die Zellwand bezeichnet. In der Tierphysiologie wird unter Turgor die normale Spannung der Haut verstanden, die vor allem vom Wassergehalt bestimmt wird.
Quelle: Wikipedia: Turgor


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Prinzipien des Lebens

17.10.2022 um 12:50
(Lach, jetzt weiß ich endlich, wie mein Basilikum mit mir "spricht". Sein Turgor flüstert mir, wie es ihm geht.)
Zitat von NemonNemon schrieb:Nur etwas wie Gehen ist halt nicht im Repertoire.
Zum Gehen braucht es aber ja eben nicht "zwei Geschlechter", sondern "zwei Beine",
bzw. mehr Rezeptoren für die Umwelt und die "eigenen Organe"/Fähigkeiten. (Nicht nur Augen, auch "Gleichgewicht".)

Also nicht (nur) für potentielle Partner, sondern zur "Orientierung im Raum", mittels der Sinnesorgane.
Mir ging es drum, wo diese Sinnesorgane herkommen könnten.
Und fand erstaunlich, wie viele Funktionen es da bei Pflanzen schon gab.
Wobei die ja noch gar nix mit "Standortveränderung" zu tun haben, sondern eben mit der Reaktion auf die Umwelt.


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Prinzipien des Lebens

17.10.2022 um 12:56
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Zum Gehen braucht es aber ja eben nicht "zwei Geschlechter"
Heutzutage immer weniger. Jedenfalls außerhalb von Kulturkreisen wie Katar & Co. "Miteinander gehen" hieß zu meiner Zeit etwas, das möglicherweise einmal zur Erhaltung der Art führen könnte :) Keine Ahnung, ob es diese Form der Partnerschaft noch gibt.

Jedenfalls blende ich bei meinen Physiologie-Studien vorerst Sensorien und Motivationen aus. Es ging mir zunächst darum, den zentralen Punkt zu finden, warum die pflanzliche Physiologie keine Bewegung im gemeinten Sinne hergibt (oder sie nicht anwendet). So lang sich keine Fachleute zum Thema melden, funktioniert das auch ganz gut :)


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17.10.2022 um 13:06
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Trotzdem stellt sich die Frage warum die Evolution keine Pflanzen hervorgebracht hat, die nicht stationär sind.
Das liegt daran, dass die Photosynthese nicht ausreicht, um die Pflanzen mit den benötigten Nährstoffen auszustatten. Neben Glucose benötigt es noch diverse Mineralstoffe, damit der Zellstoffwechsel mittels Proteinen in Gang bleiben kann (u.a. Nitrate aus dem Boden als Stickstoffquelle). Die zieht sich die Pflanze mittels Wurzeln aus dem Boden. Die Wurzeln bewirken zudem eine Verankerung des Gesamtorganismus, so dass die Bäume oder Sträucher dann nicht umfallen, wenn sie sich aus dem Bodensubstrat mit Nährstoffen und Wasser eindecken.

Tiere haben das nicht nötig. Die bedienen sich der Pflanzen als Nahrungsquelle und wandern dann weiter, wenn alles abgegrast ist ...


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17.10.2022 um 14:06
Zitat von NemonNemon schrieb:"Miteinander gehen"
Nein, sorry, den "sensorischen Aspekt" der Partnerschaft hatte ich dabei auch gar nicht im Sinn.
Ich wollte schlicht auf die Tatsache hinaus, dass es sich bei "Fortbewegung" um einen Aspekt des "Überlebenskampfes"
(mir fällt grad kein neutraler Begriff ein, gibt´s da was? Halt "Nahrung finden und aufnehmen, Feinde erkennen und rechtzeitig flüchten") und eben nicht der reinen "Arterhaltung", also Fortpflanzung handelt.
Zitat von NemonNemon schrieb:Jedenfalls blende ich bei meinen Physiologie-Studien vorerst Sensorien und Motivationen aus.

Das ist löblich und ich schließe mich dem grundsätzlich an.
Aber - wie soll das praktisch gehen?
Immerhin begegnen wir ja da zwangsläufig allen Faktoren, die die Basis für "Sensorien und Motivation" ausmachen - oder hab ich nen Denkfehler, bzw. Ergo ("Tätigkeiten")-Bias? Das ergibt sich ja nicht aus "unserer Motivation", sondern aus der Entwicklungsgeschichte.
Man muss das ja nicht "Ziel" nennen, kann aber doch einen "Zweck", einen Nutzen feststellen - oder?

Naja, eigentlich bin ich einfach immer noch erstaunt, wie viele rudimentäre "Sinne" bei diesen "kontrahierenden Zellulosefasern" schon zu finden waren.


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