wolf359 schrieb:Oumuamua ist in einer günstigen Beobachterposition an der Erde vorbeigeflogen, auf einer Bahn, die durchaus auch eine Sonde einschlagen könnte. Das diese Bahn unbedingt auf eine Sonde schließen lässt, habe ich nie behauptet. Es ist nur so, das sehr viele interstellare Objekte das innere Sonnensystem passieren können, ohne das auch nur eines von ihnen auf eine vergleichbare Flugbahn gerät...
Im Übrigen hat Oumuamua auf seiner Bahn leicht beschleunigt, ein Verhalten also, das auch zu einer Sonde passen könnte, die ein Triebwerk aktiviert...
Oumuamua verhält sich wie ein stinknormaler Totkörper im All. Selbst die Beschleunigung paßt zu einer natürlichen Himmelskörper-Kategorie. Na und jedes NEO fliegt in ner "günstigen Beobachterposition" an uns vorbei.
Was Du behauptet hast, wissen wir ja. Wieso tust Du so, man hätte Dir ein behauptetes "unbedingt" nachgesagt? Du kamst hier mit Sondenwahrscheinlichkeit 10% an, sogar mit extraterrestrischer Himmelskörper-Wahrscheinlichkeit von "gegen Null" daher. Daß das nicht zu halten ist, solltest Du mittlerweile kapiert haben. Aber gestehst Du Dir das auch mal ein? Nö, lieber wehste Dich gegen "unbedingt"-Vorhaltungen.
wolf359 schrieb:Der Mensch ist nicht die am weitesten entwickelte Spezies. Das wäre nun wirklich unwahrscheinlich.
Erstens: "die am weitesten
in Richtung Intelligenz entwickelte Spezies". Alle irdischen Spezies des Lebens haben sich weit entwickelt, und es gibt da keinen "Platz eins". Wenn, dann gibt es Spezialisierungen - na und da gehört Homo sapiens nun wirklich nicht zu den Vorreitern.
Zweitens: Unwahrscheinlich wäre das nur, wenn es noch weitere intelligente Spezies im Universum gibt. Das aber wissen wir schlicht nicht und können es bis heute auch nicht mit Wahrscheinlichkeiten abwägen. Dein Glauben dazu sei Dir unbenommen. Aber in ner Diskussion kannst Du den nicht in die Wagschale werfen. Oder irgendwelche "10%" daraus herleiten...
wolf359 schrieb:"Die außergewöhnlich starken Helligkeitsschwankungen mit Perioden von 6,9 bis 8,3 Stunden lassen auf ein zigarrenförmiges Objekt schließen, mit einem Achsenverhältnis von mehr als 5:1 für die beiden größten Achsen"
Ja, das steht im selben Abschnitt "Physikalische Eigenschaften" wie die je nach Achsrotation unterschiedlichen Längenverhältnis-Angaben, die ich zitiert habe. Und um es noch mehr zu verwirren: ursprüglich stand dort "
Die außergewöhnlich starken Helligkeitsschwankungen mit einer Periode von 7,34 Stunden lassen auf ein zigarrenförmiges Objekt schließen, mit einem Achsenverhältnis von etwa 10:1 für die beiden größten Achsen.[1]" Die selbe Quelle wie die noch immer für die von mir wiedergegebenen verschiedenen Angaben: "
Karen J. Meech, Robert Weryk, Marco Micheli, Jan T. Kleyna, Olivier R. Hainaut, Robert Jedicke, Richard J. Wainscoat, Kenneth C. Chambers, Jacqueline V. Keane, Andreea Petric, Larry Denneau, Eugene Magnier, Travis Berger, Mark E. Huber, Heather Flewelling, Chris Waters, Eva Schunova-Lilly, Serge Chastel: A brief visit from a red and extremely elongated interstellar asteroid. In: Nature. 20. November 2017, doi:10.1038/nature25020.".
Mit anderen Worten, die Formulierung des aktuellen Satzes geht noch auf den Satz der vorigen Version zurück (
am 27.2.18 geändert). Das bedeutet auch, daß die von mir genannten Längenverhältnisse der drei Hauptachsen untereinander je nach Rotationsrichtung und Albedo ebenfalls nicht mehr stimmen. Es bedeutet aber nicht, daß es je nach Rotation und Albedo nun keine alternativen Verhältnisangaben geben könne, und zwar in vergleichbarer Abweichung wie 10:1:1 gegenüber 20:10:1. Jetzt wäre das vielleicht 5(+):1:1 gegenüber 10(+):5(+):1.
Und vor allem bedeuten weder der eine Satz noch die konkreteren Ausführungen, daß das Objekt symmetrisch sei. Darum gings aber.
Wenn ich mich recht entsinne, steht nun auch in der Wikipedia, daß (mittlerweile) eine Rotation angenommen wird, die überhaupt nicht entlang einer der Hauptachsen verläuft. Auch das könnte zu der neuen Verhältnisangaben geführt haben. Doch können wir dies ebenfalls nicht aus dem Wikiartikel und der Neuformulierung des Satzes etnehmen, da der Autor keine Quellenangabe gemacht hat. Und da mein Flat-Datenvolumen seit gestern wieder mal für diesen Monat aufgebraucht ist, kann ich das nicht im Net suchen.
wolf359 schrieb:
Und wieder: nope! Denn die Masse des Transitobjekts entscheidet nur, wie viel Objekte insgesamt betroffen sind. Und der Ort des Transits durch die Oortsche Wolke bzw. außerhalb davon ist noch irrelevanter, da es eben auch außerhalb der Oortschen Wolke Objekte gibt, und hinter dem interstellaren Raum dann auch die nächste Oortsche Wolke kommt. Ein Transit-Objekt, egal, wo lang es fliegt, hat auf der zu unserer Sonne hin liegenden Seite wie zu der anderen Seite in seiner Nähe stets ungefähr gleich viele Objekte zum Ablenken.
Und wie ich schon schrieb, es kommt nicht darauf an, in welche Richtung der Transit-Stern die Objekte ablenkt, sondern einzig, ob die veränderte Geschwindigkeit der Objekte oberhalb der Fluchtgeschwindigkeit für diese Region liegt. In dem Falle kann das Objekt genauso erst mal in Richtung Sonne fliegen, am Ende wird es dennoch das Sonnensystem verlassen (Kollision mal außen vor). Mit zu wenig Geschwindigkit für die Flucht wird auch ein nach außen abgelenktes Objekt je nach neuer Bahnrichtung genauso häufig wie die nach innen abgelenkten Objekte bis ins innere Sonnensystem vordringen oder eben nicht. Hatte ich doch bereits geschrieben? Verstehst Du es nicht, oder ignorierst Du es nur einfach mal?
Interessant finde ich übrigens auch diese Passage aus dem
Nature-Abstrakt:
None of the approximately 750,000 known asteroids and comets in the Solar System is thought to have originated outside it, despite models of the formation of planetary systems suggesting that orbital migration of giant planets ejects a large fraction of the original planetesimals into interstellar space1. The high predicted number density2 of icy interstellar objects (2.4 × 10−4 per cubic astronomical unit) suggests that some should have been detected, yet hitherto none has been seen.
Hier mal die Google-Übersetzung:
Von keinem der etwa 750.000 bekannten Asteroiden und Kometen im Sonnensystem wird angenommen, dass sie außerhalb von ihm entstanden sind, obwohl Modelle der Bildung von Planetensystemen darauf hindeuten, dass die Orbitalwanderung von Riesenplaneten einen großen Teil der ursprünglichen Planetesimale in den interstellaren Raum wirft1. Die hohe vorhergesagte Zahldichte2 von eisigen interstellaren Objekten (2,4 × 10-4 pro kubische astronomische Einheit) deutet darauf hin, dass einige hätten entdeckt werden sollen, aber bis jetzt wurde noch keiner gesehen.
So viel zu Deiner "Wahrscheinlichkeit gegen Null". In einem kubischen Raumsektor von 10AE Kantenlänge müßten 0,24 extrasolare Objekte vorkommen. Und zwar allein durch die Wanderung der Gasriesen durch das frühe innere Sonnensystems verursacht. Da Objekte mit Fluchtgeschwindigkeit in Sonnennähe eine Strecke von 10AE in (grob überschlagen) weniger als 9 Jahren durchqueren, müßte also alle 36 Jahre ein solches extrasolares Objekt sich näher als der Jupiter an die Sonne annähern. Wenigstens (wenn wir die von den Sternentransiten losgeschlagenen "Vagabunden") noch hinzunehmen)!
wolf359 schrieb:Es wäre auch möglich, das sie dann einfach nur ihre Umlaufbahn um die Sonne ändern, oder eben das Sonnensystem verlassen, dazu bedarf es in den Außenbereichen der Oortschen Wolke nur eines kleinen Schubs...
Hab ich doch geschrieben. Es geht aber um den ANteil derer, die rauskatapultiert werden, und der bleibt gleich, egal in welche Richtung die Objekte nun abgelenkt werden, Richtung Sonne oder weg von ihr.
Letztlich wurde schon alles gesagt. Das Objekt hat ne Bahn wie ein natürliches Objekt, ne Auftretenswahrscheinlichkeit wie ein natürliches Objekt, ne Bahngeschwindigkeit wie ein natürliches Objekt, auf eine symmetrische Form kann ebenfalls nicht geschlossen werden. Immerhin ist die Form des Objekts außergewöhnlich, das ist nicht zu bestreiten. Aber mit gut 5:1 nicht mehr so extrem wie mit ca. 10:1.
Das hier wäre z.B. eine Form, die dem aktuell angegebenen Längenverhältnis entsprechen kann.