@allWas mich immer wieder wundert ist DAS: Da gibt es Threads in denen die Piri-Reis Karte schon vorgestellt wurde und eine Auseinandersetzung in der es mehr um Fakten als um dämlich-alberne Bemerkungen ging. Letztener sind in diesem Thread haufenweise enthalten, die Fakten leider etwas dünn und zwar SOWOHL von Befürwortern, wie von Kritikern.
Ich verweise auf das Buch "Ancient Sea Kings" von Charles Hapgood. Der Mann war einer der bekannteren amerikanischen Geologen seiner Zeit. Seine Theorien SIND umstritten aber beileibe nicht auf SO banale Art und Weise zu wiederlegen, wie das hier geschieht. Allerdings vertritt ER die These, daß wir es hier bei diesen Karten - die Piri-Reis Karte ist nicht die einzige ihrer Art - um Kopien weit älterer Seekarten handelt. Er behauptete unbestreitbare Beweise dafür geliefert zu haben, daß daß die Erde bereits 4000 vor Chr. von einer technisch hochentwickelten Kultur vollständig kartographisch erfasst worden sei.
Wichtig bei seiner Beweisführung sind nicht nur die Küstenlinien, sonder auch einige Einzeichnungen wie z. B. die Kette der Anden und die Darstellung von Lamas, die zu DER Zeit noch nicht bekannt waren - auch keinem spanischen oder portugiesischen Seefahrer. Auch die Falkland-Inseln zu Piri-Reis Zeiten noch genauso unentdeckt wie die Antarktis - liegen auf dem richtigen Breitengrad. Viel wichtiger jedoch ist das seltsam anmutende Faktum, daß die Karte einer "Azimuthal Equidistant Projection - Centered near Cairo" auf genaueste ähnelt. Also einer Karte, wie sie erst durch die US-Air-Force in neuerer Zeit vorgenommen worden ist. Es gibt viele verschiedene Kartenprojektionen. Die meisten modernen Atlanten verwenden die Mercator-Projektion, DIESE Darstellungsweise ist uns am bekanntesten. Alle sinnvollen Projektionen erfordern komplizierte mathematische Verfahren, wie sie angeblich ja im Altertum unbekannt waren.
Die Aufklärungsexperten der US-Air-Force bestätigten Hapgood, daß die über viele Generationen von Kopisten überlieferten Karten, deren eine die Piri-Reis Karte ist, das Produkt einer uralten geheimnisvollen, technologisch fortschrittlichen Kultur seien.
Lorenzo Burroughs, der ehemalige Leiter der karthografischen Abteilung des 8th Reconnaissance Technical Squadron von Westover Air Base untersuchte namentlich die Karte von Orontus Fineus sehr sorgfältig. Seiner Ansicht nach muß manchen ihrer Quellen eine der heutigen Codiform-Projektion ähnliche Kartenprojektion zugrunde liegen. Das meinte Burroughs, "läßt vermuten, daß höhere Mathematik im Spiel war. Darüber hinaus legt die Form des antarktischen Kontinents die Möglichkeit, wenn nicht sogar die Wahrscheinlichkeit nahe, daß die Quellen mit Hilfe einer stereographischen oder gnomonischen Projektion erstellt wurden, die auf der sphärischen Trigonometrie beruht.
Alles verstanden? Ich nicht! Aber ich bin auch kein Fachmann in Sachen Karten und Kartenprojektionen. Allerdings würde ich dann auch nicht einfach alles mit den lapidaren Bemerkungen vom Tisch wischen, es seien ja auch Einträge auf diesen Karten, die aus der Zeit der ersten Entdeckungsfahrten stammen müssen. Sehr richtig. DAS ist AUCH der Fall. Es handelt sich um die Zusammenfassung alter überlieferter und dammals neuer Seekarten.
Die Spezialisten schrieben Hapgood: "Wir sind der festen Überzeugung, daß die von ihnen und ihren Mitarbeiter vorgelegten Ergebnisse zutreffen und daß sie äußerst wichtige geologische und historische Fragen aufwerfen."
DAVON hörten wir nicht in den Schulen! Da müssen dann die Dänikens und Graham Hancocks kommen. Andere fassen diese heißen Eisen ja nicht an!
Der Kontinent Antarktis IST erst 1818 entdeckt worden. Die 1513 von Piri REis erstellte Karte zeigt Südamerika als auch Afrika AUF DER KORREKTEN LÄNGE - eine für die Wissenschaft jener Zeit theoretisch unmögliche Leistung.
Hapgood entdeckte auch eine chinesische Karte, die 1137 nach Chr. von einem älteren Original auf eine Steinsäule übertragen worden war. Auch sie weist die gleichen hochwertigen Informationen bezüglich der Längengrade auf wie die oben beschriebenen Karten. Sie hat ein vergleichbares Gitter und wurde mit Hilfe der spärischen Trigonometrie erstellt. Außerdem ist sie den europäischen und nahöstlichen Karten so ähnlich, daß sich nur eine plausible Erklärung anbietet: Sämtliche Karten müssen von einer gemeinsamen Vorlage stammen.
Nach Hapgood haben wir es mit einer untergegangenen Hochkultur zu tun, die der unseren zumindest auf Teilgebieten - durchaus gewachsen war und deren Kartographen die ganze Erde mit gleichmäßig hohem technischen Niveau erfaßten, mit ähnlichen Methoden, gleichwertigen mathematischen Kenntnissen und wahrscheinlich den gleichen Instrumenten wie wir.
Die chinesische Karte erlaubt, noch einen Schritt weiter zu gehen. Es scheint sich um ein globales Vermächtnis zu handeln, das unter Umständen weit mehr als nur rein geographisches Wissen umfasst.
Aber wir haben es immer mit Bruchstücken zu tun.
Einige Artefakte DA, einige dort, diese Karten, jener "Computer" von Kythera usw.
Waren es Fremde aus dem All, denen dieses Wissen zu danken ist? War es eine - sich auf der Erde entwickelt habende Kultur, die unterging? Wir wissen es nicht. Fest steht nur: Es gibt Rätsel, denen es lohnt auf der Spur zu bleiben.
Und es ist NICHT sehr intelligent immer alles wegerklären zu wollen, nur weil im anderen Falle ein Umdenken und Neuorientieren erforderlich wäre. Hapgood ist kein Däniken. Er war Wissenschaftler. Aber deshalb ist er und seine Arbeit ja auch weniger bekannt. Man kann ihn und seine Darlegungen nämlich NICHT so einfach beiseite schieben.
Der Akademikergeist neigt immer dazu, an einmal aufgenommenen Meinungen festzuhalten und sich dabei als Hüter der Wahrheit vorzukommen.
Claude Henri Saint-Simon, Graf de Rouvroy (1760 - 1825),