@TimotheusTimotheus schrieb:Dann kann man den Thread aber gleich zumachen, weil wenn die Aliens sich nicht tarnen zu versuchen, dann entdeckt man sie ja gleich am Rand des Sonnensystems oder noch früher also Monate oder Jahre im vorraus.
Da sagst Du was. Um von 1/3c auf Null mit 2g abzubremsen, braucht es rund 60 Tage, wie Du sagst (ich bin nicht exakt auf Deinen Wert gekommen, aber nahe dran). Das bedeutet aber auch, daß der Bremsvorgang in 10 Lichttagen Entfernung einsetzen muß. Das sind rund 1700 Astronomische Einheiten. Die beiden Voyagers sind mal eben 107 bzw. 132 AE von uns entfernt, die Heliopause als ein Rand des Sonnensystems bis 150AE.
Sechzig Tage lang wie ein Leuchtfeuer auf uns zu düsen, da frage ich mich, wozu die sich vorher in einer solchen Entfernung noch tarnen sollten. 30 Tage zuvor wären sie noch 3400AE entfernt gewesen. Für eine Zivilisation, die sich gegen solche Aliens wehren könnten, reichen sechzig Tage lockerst aus, für jede andere Ziv wären wohl auch Jahre der Vorbereitung nicht genug.
Timotheus schrieb:Kryoschlaf lässte einen nicht altern
Kryoschlaf gibts doch schon längst. Viele Pflanzensamen werden eingefroren und so konserviert. Freilich hat man dabei die Beobachtung gemacht, daß die Samen verschiedener Pflanzen je ihre eigene Maximalgefrierdauer haben. Längeres Einfrieren tötet die Samen schließlich ab. Auch wenn der Stoffwechsel gegen Null geht und damit der Alterungsprozeß ebenso, so scheint die Zeit dennoch einen wichtigen Faktor beim Eingefrorensein darzustellen. Beliebig lang is nich!
Timotheus schrieb:Ich hatte mit dem Verstecken hinter den Planeten oder der Sonne, während es Abbremmsvorgangs gemeint, sodass noch einige Tage rausgeschlagen werden können, bevor das Schiff entdeckt wird.
Dir ist aber schon klar, daß es da einige Problemchen bei gibt, ja? Nur die vier Gasplaneten haben einen unendlichen Unsichtbarkeitskegel für die Beobachtung von der Erde aus. Hinter dem Pluto kann man sich nur verstecken, wenn man wenigstens 9,12AE an ihn rangekommen ist (und auch nur, wenn der Pluto gerade im Aphel steht). Und dann muß man auch noch dessen Flugbahn mitmachen, also leicht seitlich fliegen, damit man von der Erde aus gesehen hinterm Pluto bleibt. Was die Ankunftszeit dann womöglich verlängert. Hat man den Pluto erst mal erreicht, muß man sich das nächste Versteck suchen - und fliegt erst mal für längere Zeit ungeschützt durchs freie All. Denn daß zur selben Zeit, wenn das Raumschiff den Pluto als Versteck aufgeben muß, zufällig gerade der nächste Planet von der Erde aus gesehen am Pluto vorbeizieht, und immer so weiter, da kannste aber einen drauf lassen, daß das nicht der Fall ist. Da müssen die Aliens schon sehr geduldig sein und Jahrhunderte oder Jahrtausende drauf warten, bis sie mit so ner Konstellation rechnen können, die sie bis sagenwirmal Jupiter unsichtbar an uns ranführt. Vergiß es, mit "Bäumchen wechsle Dich"!
Sollten Aliens gleich von Anfang an den Jupiter als ihr Versteck genutzt haben, so müssen sie dennoch irgendwann hinter ihm vorkommen. Der kürzeste Abstand zwischen Jupiter und Erde liegt bei 3,934AE. Sie müssen hinter dem Jupiter mit noch immer 21.287km/s Geschwindigkeit hervorkommen und benötigen bei weiterhin konstantem Abbremsen mit 2g bis zur Erde noch immer 12 Tage und 13 1/2 Stunden. Nach dem Jupiter nützt kein Versteck mehr.
Timotheus schrieb:Ja, aber die Energie die dafür benötigt wird ist enorm, besonders wenn nur ein Bruchteil davon (1%?) wirklich als Wärmeleitung in den Asteroiden geht und der Rest reflektiert. Und ich leite die Wärme ab, bitte genauer lesen was ich schreibe.
Das ist letztlich nur ne Frage, wie lange so ein Asteroid als Tarnung verwendet würde. Weniger Wärmeabsorption führt nur zu langsamerer Wärmeaufnahme, aber die Temperaturangleichung käme dennoch irgendwann zustande. Nicht ganz, da der Asteroid seinerseits ja wieder Wärme an seine Umgebunng abgibt, sodaß irgendwann ein Gleichgewicht zwischen Wärmeaufnahme und Wärmeabgabe erreicht ist. Dennoch sollte das ausreichen, daß die Wärmeabgabe meßbar würde. Schließlich reden wir hier von mehreren hundert Kelvin.
Timotheus schrieb:Radioaktive Strahlung kann abgeschirmt werden durch genug dichtes und dickes Material.
Dann schau Dir mal ein KKW mit ner Wärmebildkamera an. Das wärmste sind nicht die Türme zur Kühlung, sondern der Atommeiler.
Der Witz ist ja der, daß jede Strahlung, die nicht durch etwas hindurch geht, letztlich in Wärme umgesetzt wird . und daher am anderen Ende als Wärmeabstrahlung freigesetzt wird. Thermodynamik läßt grüßen!
Timotheus schrieb:Und man kann vllt einen Sarkophag bauen, der die Strahlung ganz und gar "innen" behält wie bei Tschernobyl.
Die Wärmeabgabe des Sarkophags in Tschernobyl wird sogar ständig gemessen, nämlich um einen eventuellen Anstieg von Reaktionen im Innern rechtzeitig zu bemerken, um noch Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.
Timotheus schrieb:Das einzige was also an dem Asteroiden irgendwie auffallen würde, wäre wenn man sich über die etwas höhere Temperatur wundert.
Ach, und seine Geschwindigkeit ist normal? Denk dran, Rotverschiebung, wir können seine Geschwindigkeit selbst bei Direktanflug bestimmen. Der Direktanflug übrigens sollte ebenfalls Aufmerksamkeit erheischen, mehr über ihn zu erfahren.
Timotheus schrieb:Aber ein Asteroid der groß genug ist um ein Raumschiff unterzubringen wird nunmal einige tausend Tonnen haben.
Er sollte um
einiges mehr als einige tausend Tonnen haben. Ein Würfel aus Asteroidenmaterial von 10, Kantenlänge hat schon mehrere tausend Tonnen Masse. Wie klein soll denn Dein Raumschiff sein, und wie dünnwandig und damit wärmedurchlässig Dein Asteroid? Mach Dir mal die Dimensionen klar.