@Geisonik Geisonik schrieb:du hast tatsächlich oft unterschwellig beleidigende Textstellen in deinen Beiträgen, auch wenn du es vielleicht gar nicht so meinst oder meinen willst, es kommt so rüber.
Das mag
oft so sein. War es auch
hier so, in dem von The_Borg dafür kritisierten Post? Gelegentlich / regelmäßig weiß ich ja, was Du da meinst, und da arbeit ich z.T. dran, z.T. steh ich aber auch zu. Hier aber weiß ichs nicht. Verdammt, wie soll ich was abstellen, wenn ich nicht weiß, was! Oder wie soll ich sicher sein, daß so ne Kritik berechtigt ist, wenn keiner mir erklärt, welcher Satz aus welchem Grund ne Beleidigung ist!
Schönes Beispiel übrigens: Nein, ich habe eben mitnichten zwischen den Zeilen geschrieben
Wenn Ihr zu minderbemittelt seid, mir meine Beleidigung zu erklären,
seid Ihr zu unwürdig, Euch über meine Beleidigung zu beschweren.
Ich meine das todernst. Wenn jemand meine Argumentation zerschmetternd findet, dann womöglich nur deshalb, weil die Wucht meiner sonst für überzeugend gehaltenen Beiträge diesmal einen selbst als Gegenüber trifft. Und erfahrungsgemäß nehmen viele User in vielen Foren bei vielen Gesprächsgegenübern (die also nicht alle Pertti heißen) ein argumentatives Schachmatt sehr persönlich. Als geradezu beleidigend.
Noch ein schönes Beispiel dafür: Weil The_Borg diesmal auf der anderen Seite meiner Argumentation steht, nennt er meine Darlegungen "Unfug". Daß es wirklich am Standpunkt liegt, ob meine Ausführung Unfug war oder Anreize zum Weiterdenken gab, bist in diesem Falle Du. Wie verdammt noch mal sollte ich also z.B. "aufhören, Unfug zu schreiben"? Verstehst Du, wieso ich skeptisch bin, wenn mir jemand Sachen vorwirft?
Wie gesagt, ich kann beleidigend sein, zumindest so wirken, weiß ich. Aber ich habe meine Zweifel, daß ichs immer bin, wenn mir jemand das vorwirft, und selbst wenn, nützt es mir nichts, wenn ich nicht weiß, womit ich so rüberkomm. Wenn ich also keine Chance bekomm, das zu ändern.
Aber es immer aufs Brot geschmiert bekommen, ohne daß ich die Chance habe zu erfahren, ob es denn überhaupt stimmt, ohne die Chance, daran was ändern zu können, wenns stimmt, das nervt auch mich. Ich meine es todernst, daß ich es wissen will.
Und ich meine es auch todernst, daß ich sauer werde, wenn mir jemand sowas unberechtigt vorwirft. Sowas würd ich dann nämlich Beleidigung nennen.
Zwei gute Gründe, ernsthaft wissen zu wollen, worauf sich ein Beleidigungsvorwurf bezieht.
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Das war mal ein grundsätzliches Statement. Mußte mal gesagt werden. Nun zum eigentlichen, zum Sachbeitrag.
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Geisonik schrieb:Das stimmt, aber eben erst mit zunehmender.
Aber auch von Anfang an sind Mängel "erlaubt", eben weil das Kompensieren dieser Mängel die kulturelle Evolution vorantreibt. Insofern bleibt mein Argument bestehen, daß wir nicht vorhersagen können, welche Fertigkeiten (und welche Mängel) am Anfang der kulturellen Entwicklung einer Intelligenz zu stehen haben.
Ferner rufe ich in Erinnerung, daß ich "Beweglichkeit" nicht nur beim Menschen sehe.
Geisonik schrieb:Wie eine Intelligente Art die durchs Universum reist heute aussehen könnte, ich glaube darüber zu philosophieren ist nahezu sinnlos.
High five!
Naja, vielleicht lassen sich einige Merkmale als Grundvoraussetzung schon benennen, aber nur sehr allgemein. Nicht so spezifisch, daß am Ende die humanoide Form bei rauskommt.
Geisonik schrieb:Alles in allem sind wir schon gut Ausgestattet für technologischen Fortschritt.
Keine Frage. Nur eben darf diese Feststellung nicht zum Fehlschluß verleiten, daß andere Ausstattungen nicht geeignet sein können, oder zwangsläufig schlechter geeignet wären. Ob ein Flügel nun mit dem fünften Finger gespannt wird, mit dem dritten, oder mit vier von fünf - es scheint ja alles drei zu klappen. Ja angesichts der Insekten geht es sogar gänzlich ohne Extremitätenknochen. Wieso sollten also die Pterosaurier, die Vögel oder die Fledertiere ihre Ausstattung als die alleinseligmachende Grundanatomie für
Intelligenz Flugfähigkeit hinstellen?
Geisonik schrieb:Aber die Knie, das wäre mal interessant sie gedreht zu haben.
Ich denke mal, Du weißt es, aber zur besseren Lesbarkeit sag ichs nochmal ausführlich: Da hat sich kein Knie gedreht, sondern da ist die Anatomie verschoben. Bei uns ist das Knie das zentrale Gelenk des Beines. Bei Zehengängern ist es dagegen zumeist die Ferse, also das Gelenk eins tiefer. Knie und Ferse knicken nur eben in verschiedene Richtungen. Aber bei allen Landwirbeltieren knicken beide Gelenke in die gleiche Richtung ab, nicht bei Spezies A anders als bei Spezies B.
Geisonik schrieb:Besteht für eine Reptilienform dann tatsächlich die Notwendigkeit sich weiter zu entwickeln, größere Intelligenz und filigrane Fähigkeiten zu entwickeln wenn die pure Kraft und die Körpereigenen Waffen ausreichen?
Mangel ist kein absoluter Wert. Mangelnde Kraft, Schnelligkeit, Wehrmöglichkeit ist ja in Relation zu anderen zu sehen. Und da können auch Sprintbeine, Krallen, wasweißich vorhanden sein. Nur sollte die Evolution dieser körpereignenen Mangelbeseitiger nicht kurzfristiger zu erreichen sein als die Evolution der ersatzschaffenden Kultur.
Aber gerade wegen dieser Relativität können wir eben auch keinen feststehenden Kanon dessen aufstellen, welche anatomischen Merkmale eine Intelligenz befördern und welche sie verhindern. Unsere menschliche Anatomie ist halt unser Weg gewesen, er muß nicht der Standardweg quer durchs Universum sein. Er muß nicht mal auf Erden die einzige Möglichkeit sein.