@Walker-CIA Die Überfamilie der Menschenartigen, früher Menschenaffen genannt, Hominoidea, trennte sich vor ca. 25 Millionen Jahren von den Hundsaffen, den geschwänzten Altweltaffen also, ab (mit denen zusammen sie die Gruppe der Altweltaffen, Catarrhini, bilden). Das bedeutet freilich nicht, daß unsere Ahnen vor 25 Millionen Jahren bei Null anfingen und dann in 25 Millionen Jahren alles im Schnelldurchlauf hervorbringen mußten.
Altweltaffen und Neuweltaffen bilden zusammen die Teilordnung Anthropoidea (eigentliche Affen), und diese zusammen mit den Koboldmakis bildet die Unterordnung der Trockennasenaffen. Der älteste bisherige Fund eines Trockennasenaffen hat ein Alter von 55 Millionen Jahren. Die Merkmale dieses Fossils erlauben den Schluß, daß sich die Trockennasenaffen da schon lange von den Feuchtnasenaffen (Lemuren und Loris) abgespalten haben müssen. Die Ordnung der Primaten (Trocken- und Feuchtnasenaffen) müßte dementsprechend vor 80...90 Millionen Jahren entstanden sein. Auch die "genetische Uhr" verweist in etwa auf dieses Alter (79 mio a). Mithin entstanden die Primaten rund 15 Millionen Jahe vor Aussterben der Dinosaurier.
Wie ich schon schrieb, die Evolution der Säugetiere blieb während der Dino-Ära nicht stehen. Wesentliche Evolutionsschritte der Säuger fielen in diese Zeit, so die Entstehung der Säuger überhaupt (obere Trias), die Aufteilung in die verschiedenen Hauptlinien wie die der Kloakentiere (Schnabeltier, Schnabeligel), Beuteltiere und der echten Säuger (oberes Jura bis untere Kreide). Und auch unter den echten Säugern / Plazentatieren gab es schon im Mesozoikum die Aufteilung in alle Unterklassen sowie die meisten Ordnungen (mittlere und obere Kreide). Als die Dinos weg waren, gab es längst nicht nur simple Ursäuger, sondern eine Vielfalt der unterschiedlichsten Säugetier-Spezialisierungen. Selbst Fledertiere scheint es schon in der Kreidezeit in Südamerika gegeben zu haben.
Alle diese Entwicklungen bedurften ihre Zeit und versorgten die neuen Spezies mit Eigenschaften und Anlagen, auf denen diese in ihrer weiteren Entwicklung aufbauen konnten. Niemand fängt mit seiner Entwicklung bei Null an (außer dem ersten Leben vor ein paar milliarden Jahren). Du kannst also mitnichten sagen, die Hominoidea hätten in 25 Millionen Jahren alles ganz schnell erledigt, sodaß wir heute am PC sitzen können. Die 200 Millionen Jahre Säugetierevolution zuvor haben einen Großteil dazu beigesteuert, auch die knapp 100 Millionen Jahre Evolution der Pelycosaurier und Therapsiden hat uns sehr viel als Erbe mit auf den Weg gegeben. Die Säugetiere und ihre Ahnen steckten nie in einer evolutiven Ruhephase, wie es die sogenannten lebenden Fossile tun.
Unsere Evolution spielte sich halt mal 160 Millionen Jahre lang mehr am Rand der großen Bühne des Lebens ab, aber sie blieb nicht stehen.
Evolution braucht ihre Zeit. Vor zweieinhalb Milliarden Jahren gab es nur Einzeller auf der Erde. Dies änderte sich erst grob eine Milliarde Jahre später, und dann brauchte es nochmals eine halbe Milliarde Jahre bis zur Entwicklung eines effektiven Endoskeletts, eine weitere halbe Milliarde bis zu uns als erster intelligenter Spezies auf diesem Planeten. Die Dinoära hat diese Entwicklung nicht unterbrochen; es hätte auch ohne die Dinos ähnlich lange gebraucht. Daß es vor zweieinhalb Milliarden Jahren schon hochentwickeltes, gar intelligentes Leben gegeben haben könnte, halte ich für ausgeschlossen. Eine zu hohe Mutationsrate hätte die Evolution des Lebendigen nicht beschleunigt, sondern verhindert, weil innerhalb einer Spezies bei zu schneller Veränderung das Hervorbringen von zeugungsfähigem Nachwuchs dann die Ausnahme gewesen wäre.
Pertti
Walker-CIA schrieb:wenn man jetzt mal annehmen würde das es dort keine Dinosaurier Äre gab die auf der Erde immerhin 170 Millionen Jahre andauerte dann kann es doch sehr gut sein das es dort eine technisch hochentwickelte Zivilisation gab als der Mars seine Atmophäre verloren hatte und die so überlebt haben
