Dunkle Träume

Wow. Daß ich mal ein Diskussionsforum zum Thema Träme finde, geschweige, es dann auch noch aufsuche, hätte ich nie gedacht.
Naja zum Problem.

Ich träume seitewig langen Zeiten "dunkle, trostlose" Träume. Ich befinde mich an deprimierenden farb- und trostlosen Orten. Die Menschen die mir begegnen sind desorientiert und völlig auf sich selbst fixiert. Die Athmosphäre ist manchmal bedrohlich, obwohl es nichts greifbar bedrohliches gibt. Und alles in diesen Träumen strahlt Einsamkeit aus.

Wenn ich morgens erwache, brauche ich stets eine lange Zeit um aus dieser bedrückenden Stimmung zu finden. Das geht schon sehr lange so.
Irgendwie können mir weder der gute Meister Freud, noch der Gaube richtig helfen.

Anzumerken sei, daß ich glücklich verheiratet bin, ein liebes Kind habe und mein Leben in den normalen Bahnen läuft wie ich es mir vorstelle- kurzum- Eigentlich bin ich zufrieden.

Woher und warum also immer wieder diese Träume?

Weil dein Topdog ein Arschloch ist :D

Befasse dich mal mit der Traumdeutung von Jung, Hall & Co. Und überleg dir, ob das luzide Träumen nicht vielleicht 'ne nette Abwechslung wäre.

Topdog?
luzides Träumen?

Vielleicht hilft es eine positive Stimmung vor dem Einschlafen zu gestalten mit Musik und einem Tee..

Es ist gut möglich, dass du, wo du jetzt alles in deinem Leben recht geregelt hast, aus deinem Unterbewussten Gefühle hochkommen, die du als Kind noch nicht verarbeitet hast. Psychologisch erklärbar. Vielleicht hast du etwas verdrängt, oder dir ist nicht ganz bewusst, dass dich noch etwas "verfolgt".
Bitte nimm das ernst und forsche in deiner Kindheit nach. Wenn es schlimmer wir und sich eine Depression daraus entwickelt hole dir bitte Hilfe. Denn sonst leidet deine Familie mit darunter.

@Durance
Danke Dir für Deine Gedanken dazu.
l.g.

Topdog: Der Teil deines Ichs, der dich das ganze Programm erleben lässt und emotional fickt.

Luzides Träumen ist ziemlich geil und kann gelernt werden: Wikipedia: Klartraum

Vielleicht brauchst du ne Abwechslung? Mir scheint, da nun alles so geregelt ist in deinem Leben, das du das Abendteuer brauchst, macht doch mal nen Ausflug über 2 Tage irgendwo hin, wo was los ist, oder mach etwas, was Du schon immer machen wolltest.........etwas, was Dich innerlich aufrührt.......

@lotsen

lotsen schrieb:Anzumerken sei, daß ich glücklich verheiratet bin, ein liebes Kind habe und mein Leben in den normalen Bahnen läuft wie ich es mir vorstelle- kurzum- Eigentlich bin ich zufrieden.

Vielleicht liegt ja DA der Hase im Pfeffer? Wünschst du dir manchmal, aus deinem Leben auszubrechen und irgendetwas Verrücktes zu tun?

Ich habe früher öfters Horrorfilme angesehen; hatte danach oft bizarre Alpträume...
..heute spiele Schach, bekomme davon nicht bessere Träume, aber wenigstens sehen die Figuren
nicht wie Zombies aus.

@AQ

geht mir ähnlich. Seitdem ich nicht mehr so viele Filme sehe gehts mir besser.

@triumph
@Jurilaris
Hi. Danke, daß Ihr Euch beteiligt. Aber genau da liegt der Hase im Pfeffer. Ich habe mich wirklich gut ausgetobt. Und In meiner Freizeit tue ich auch regelmäßig was für mich, was mir mehr als Freude macht(bin hobbysondengänger"Schatzsucher)
Und der klassische- Verheiretet und Vater und Angst was zu verpassen Tick fehlt mir auch. Ich bin Tatsächlich gesegnet mit einer tolen Frau die nicht nörgelt;-) und einem einzigartig lieben und wunderbaren Töchterchen. Das wollte ich so immer haben und das hat mich in meinem Leben mehr als vorwärts gebracht. Diese beiden Menschen sind mein Licht im Dunkeln.
Und genau darum ist es mir so ein Rätsel, weshalb es nachts in mir so anders aussieht. Naja, wie die Rheinländer sagen, Jede Jeck is anders..

@Edengefühle
Und dir auch danke für den Tip. Ich werde mich informieren.

@lotsen

lotsen schrieb:hobbysondengänger"Schatzsucher

aha Geocaching was?

Tja, vielleicht hast du aber eine Seite in dir, die langsam erwacht und sich bemerkbar macht, was du jetzt noch abstreitest ...weil du es nicht besser weißt. Kann ja alles sein.

@lotsen
Ich gehe immer davon aus das Träume unsre Sorgen und Nöte, Ängste und Wünsche widerspiegeln. Ich glaube du hast Angst all das was du jetzt hast zu verlieren. Frau und Tochter etc. Du hast es selbst schon genannt "Einsamkeit". Vllt hats du Angst einsam zu sein. Kann das sein das dir das Sorge macht, vllt mehr als es für ein Elternteil normal ist?

@lotsen
Würdest du dich selbst als besonders sensibel bezeichnen?

@triumph
@Jurilaris
@CthulhusPrison
Also erstens- Neee, kein Geocashing- laaaaangweilig.
Ich ziehe richtig los und suche das was die Leute vor einigen Jahrhunderten verloren haben. Dadurch lernt man einiges über Geschichte, weil man sich mit ihr befassen muß. Und noch viel mehr über die Menschen. Wir verändern uns so unglaublich langsam.

Aber darum geht es ja nicht. Sensibel- Für einen Mann schon, denke ich, wobei ich halt sehr dankbar für die erreichten guten Dinge bin.

Verlustangst, im normalen Ramen, höchstens durch die Unwegsamkeiten bzw Eigenarten des Lebens.

Aber als wichtigstes- Diese Träme begleiten mich wesentlich länger, als meine Frau und meine liebe Tochter.
Das war mir auch lange egal und ich nahm es nicht wichtig. Aber der stete Tropfen höhlt den Stein.
Irgendwann fängt man an darüber zu grübeln. Aus weltlicher Sicht- Verarbeitet man etwas, oder eben nicht.
Aus religiöser oder philosophischer Sicht- Darf ich einen Blick in die Hölle werfen.
Naja, wenn ich das so lese, leg ich mich vielleicht einfach mal auf die Couch. Warscheinlich berühern sich da wirklich nur zwei Drähte im Kopf falsch, was mir eigentlich auch die liebste Antwort währe.

lotsen schrieb am 04.03.2012:Ich träume seitewig langen Zeiten "dunkle, trostlose" Träume. Ich befinde mich an deprimierenden farb- und trostlosen Orten. Die Menschen die mir begegnen sind desorientiert und völlig auf sich selbst fixiert. Die Athmosphäre ist manchmal bedrohlich, obwohl es nichts greifbar bedrohliches gibt. Und alles in diesen Träumen strahlt Einsamkeit aus.

Ich schmeiße noch mal ein paar Infos und Namen in den Raum, die dir bei deiner Suche nach Antworten helfen könnten. Sollte man eigentlich alles googeln können.

Nach Calvin Hall (gründete ein Institut zur Traumforschung): "Im großen und ganzen ist der Träumer mit sich selbst beschäftigt, mit seinen Beziehungen zu denen, die ihm nahe stehen, und mit seinen Konflikten und Ängsten."

Er war der Auffassung, dass es in unseren Träumen permanent um die Lösung der fünf menschlichen Grundkonflikte ginge: Freiheit und Sicherheit, Recht und Unrecht, Männlichkeit und Weiblichkeit, Leben und Tod sowieso Liebe und Hass. Aus meiner eigenen (meist luziden) Traumarbeit heraus stimme ich dem fast bedingungslos zu. Es gibt meiner Meinung nach noch einen spirituellen Aspekt, den Hall vernachlässigt hat, ich aber in meiner Traumdeutung wiederfinde: Den zwischen personalen und transpersonalen Dimensionen unseres Lebens. Es gibt schlichtweg etwas in unseren Träumen, dass sich mit dem "Ich" gegenüber dem "großen Ganzen" auseinandersetzt. Montague Ullman (moderne Traumtherapie) ist bspw fest davon überzeugt, Träume etwas mit unsere Verbindungen miteinander zu tun.

Wobei, nach Fritz Perls (Psychiater), durch diese Topdog-Underdog-Geschichte unser Ego, falls man sowas irgendwo finden kann, eh deutlich mehr verschiedene Facetten hat, als wir für möglich halten.

Ich empfehle dir, ein Traumtagebuch zu führen.

Und wenn du das luzide Träumen gelernt hast, kannst du gezielt in deinem Unterbewusstsein nach Antworten bohren. Das wehrt sich zwar, aber wenn du dir deines Traumes wirklich bewusst bist, hat es keine reale Chance.

Nach Jeremy Taylor kannst du deine Träume übrigens am besten in Gruppenarbeit deuten.

Das erste Massenpublikum in Sachen Traumarbeit wurde Ann Faraday (Psychologin) mit ihrem Buch "Deine Träume - Schlüssel zur Selbsterkenntnis" zu teil. Ist aber schon vierzig Jahre her. Sie hat's irgendwie geschafft, viele Traumtheorien zu einer Methode zusammen zu knüpfen.

Sie hat zum Beispiel aufgeführt, worin sich C.G.Jung, Hall und Perls einig waren (Freud lag mMn voll daneben, deshalb findet er keine Erwähnung):
- Träume sprechen stets die aktuelle Lebenssituation und ihre Empfindungen aus, auch wenn sie gleichzeitig ein Schlaglicht auf ungelöste Kindheitsprobleme werfen können.
- Zweitens werden deine Träume am besten auf der Ebene von dir interpretiert, die du selbst als nützlich und bedeutsam erachtest, selbst wenn Bilder oder Inhalte deiner Träume mitunter nur oberflächlich gestreift werden. So kann dein Ärger über jmd im Traum auch ganz subtil nur darauf hinweisen, dass du einem Konflikt mehr Aufmerksamkeit schenken musst - sonst nichts.
- Drittens sind sie sich einig, dass Traumarbeit nicht nur Menschen in Psychotherapien helfen kann, sondern auch uns im Alltag mit unseren Alltagsproblemen.

@Edengefühle
Hi. Respekt, daß Du morgens schon in der Lage bist, solch gute Inhalte zu vermitteln:-).
Im Ernst. Du hast mich auf jeden Fall neugierig gemacht und ich werde anhand Deiner Anhaltspunkte meine Recherche direkt mal starten.
Hab vielen Dank