@KleineschaosDie geläufige Lehrmeinung ist auf diesem Stand, dass Träume die Reflexion und Verarbeitung des Tagesgeschehens bzw. unverarbeiteter vergangener Ereignisse sind, ja. Aber wirklich sagen kann es natürlich niemand, weil es nicht empirisch messbar ist. Es erscheint logisch und lässt sich in vielen Dingen auch begründen und nachvollziehen, aber in vielen anderen sind Träume so grotesk und absurd, dass sie jeglicher Logik entbehren. Und Psychologie ist nunmal keine klare Wissenschaft, die man einwandfrei belegen könnte. Es bleibt also nicht aus, dass manch einer von uns auch noch andere Dinge in Träume hineindeutet. Ich für meinen Teil halte den psychologischen Ansatz für den richtigen. Was aber nicht bedeutet, dass da nicht noch etwas sein könnte, das wir übersehen.
Interessant finde ich gerade, dass du eine ähnliche Empfindung zu bereits "abgeschlossenen" Träumen hast. Mit der Thematik habe ich mich - ehrlich gesagt - noch nie befasst, würde mich aber interessieren, wie andere das so empfinden. Also ich für meinen Teil kann nur Träume weiterträumen, die ich auch im Traum beeinflussen kann. Oder eben auch beenden, wie du schilderst, indem man sich im Traum quasi umbringt. Das ist übrigens keineswegs bekloppt ^^ Ich bin bspw. noch mit Videogames groß geworden, die konnte man noch nicht abspeichern. Wenn man also aufhören wollte, hatte man zwei Möglichkeiten: Abschalten oder absichtlich drauf gehen. Okay, der Vergleich hinkt etwas, ist aber trotzdem ähnlich. Zeitgleich verhindert der Freitod im Traum, dass die Geschichte ein Ende bekommt, man kann also trotzdem wieder einsteigen (erfahrungsgemäss weiß man dann aber beim nächsten Mal nicht, an welchem Punkt).
Ich finde das Thema spannend, weil es eben diese verschiedenen Arten von Traum gibt und man nicht wirklich weiß, was genau dahinter steckt. Es muss ja einen Sinn geben, warum man Träume aktiv beeinflussen oder auch fortsetzen kann ... der über die Verarbeitung von Erlebnissen hinaus geht. Zumal diese Art von Träumen selten Realitätsbezug haben. Ich träume bspw. sehr häufig davon, auch wenn das jetzt arg kitschig klingen mag ^^ dass ich in einer Situation der größten Not (bspw. eine Naturkatastrophe) den Retter spiele. Meist kommt eine Ex-Freundin vor, aber auch nicht wirklich. Eher nur gefühlt ... optisch weniger. Da frage ich mich dann oft, warum mir mein Gehirn nicht einfach die Person so zeigt, wie sie wirklich ist und wie ich mich an sie erinnere, sondern sie verfälscht. Nicht selten Träume ich den Traum dann noch einmal oder führe ihn fort, aber die Person hat sich geändert. Es ist immernoch eine Ex, aber eine andere, sieht aber immernoch nicht aus wie sie ^^ Ich träume das übrigens aus der Ersten Person, also mit eigenen Augen. Ich-Perspektive. Andere Träume, da bin ich nur Beobachter. Die kann ich dann aber auch nicht beeinflussen.
Ich hatte da mal ein interessantes Buch gelesen über Persönlichkeitsstörungen (multiple Persönlichkeiten) und Selbsttherapie. Da ging es darum, aus der Ich-Perspektive heraus zu gehen, sich etwas vorzustellen als Beobachter also, und trotzdem aktiv einzugreifen. Ich weiß nicht, warum ich gerade jetzt daran denken muss, aber den Ansatz finde ich interessant.
Ich schweife ab
:)Wir verarbeiten im Traum definitiv. Aktuelles wie längst vergangenes. Vielleicht ist die Methode, seinen Traum aktiv steuern zu können, ja nur eine Steigerungsform für besonders belastende Dinge.