Trennung nie richtig verarbeitet?!

Hallo,

Ich hatte vor 6 Jahren eine Beziehung von sehr kurzer Dauer. Ich war bis über beide Ohren in diesen Mann verliebt, wir waren nur sehr kurz zusammen. Ich war zu dem Zeitpunkt auf Wolke 7, ich habe diesen Mann vergöttert. Ich würde behaupten, ich hatte noch nie so viele Schmetterlinge im Bauch. Das Ende dieser Beziehung ging von ihm aus, nach einer Überreaktion meinerseits. Er hat jedoch nie richtig Schluss gemacht, hat sich einfach nicht mehr gemeldet, auf Nachrichten nicht reagiert. Es gab nie ein klärendes Gespräch. Das war damals die Hölle für mich , ich habe, wenn man von der Dauer der Beziehung ausgeht, ewig lange um ums getrauert und Liebeskummer gehabt, ich bin da gar nicht mehr richtig rausgekommen. Ein paar Monate nach dem Aus habe ich ihn in unserer Dorfdisco gesehen - knutschend mit einer anderen. Das hat mir den Rest gegeben. Die beiden sind - mit einer Unterbrechung- bis heute zusammen. In dieser kurzen Unterbrechung der Beziehung der beiden Vor 4 Jahren hatten wir
Kontakt, er schrieb mich an und entschuldigte sich für damals . Ich hab irgendwie eine Chance gewittert - ich hätte es nochmal probieren wollen (nach 2 Jahren 🙄) - und
Wir trafen uns sogar. Leider war ich nur für sein Ego, denn er ist wieder zurück zu ihr - wieder ohne Rückmeldung. Noch dazu sollte ich erwähnen, dass er mir in einer anderen Angelegenheit nach dem Aus dermaßen überraschend für mich mir in den Rücken gefallen ist - ich habe ihm nie was getan.
Im Laufe der Jahre habe ich ihn - mal mit mal ohne sie - gesehen. Wir haben in der gleichen Kleinstadt gewohnt. Mittlerweile wohne ich ein paar km weiter weg, sehe ihn kaum noch bis gar nicht mehr. Vor ein paar Wochen sind wir uns zwei Mal am selben Tag Begegnet, einmal in besagter Kleinstadt und abends auf einer Veranstaltung in einer
Stadt, die 100 km entfernt ist. Das war krasser Zufall.
Mein Problem ist, dass ich über die Jahre immer wieder von ihm Träume. Mal sind wir zusammen, mal sehe ich ihn und seine Freundin als Außenstehende und empfinde Sxhmerz. Ich empfinde eigentlich kurz nach den Träumen oder währenddessen fast immer eine Art Schmerz. In meinen Träumen sehne ich mich nach ihm, bin traurig, dass nicht ich an seiner Seite bin.
Im echten Leben bin ich seit 3 Jahren mit meinem Partner zusammen, mit dem ich einen 8 Jährigen Sohn habe. Wir waren zwischendurch 3 Jahre getrennt, in diesen 3 Jahren ist o.g. Geschichte passiert. Meinen Mann liebe ich , ich musste nur erst zu uns finden. Ich weiß auch, dass alles richtig so ist wie es ist, ich denke, mit dem anderen, das
Hätte keine Zukunft gehabt. Ich bin glücklich und würde den anderen im Leben nicht mehr zurückwollen.
Kann mir bitte jemand sagen, wie ich aufhören kann,Von ihm zu träumen ? Das macht mich echt fertig . Um eine Art Abschlussgepräch wollte ich ihn vor ca 2 Jahren fragen, aber er hat mich abgeblockt.

Hmm, also war dieser Mann eher eine Art "Zwischensequenz" in deinem Leben.
Es geht dir im Kopf herum weil er die "einfachste" Version wählte um sich aus deinem Leben zu verabschieden... indem er den Kontakt abbrach. Es fand kein klärendes Abschlussgespräch statt .

Hierzu meine Meinung: Ein "klärendes Abschlussgespräch" gibts nicht - oder wenn, nur sehr sehr selten. In der Regel bedeutet "Abschlussgespräch" das mindestens einer heult oder schreit, Vorwürfe gemacht werden, die Frage über das "Warum" und "Wenn, dann" nicht geklärt wird weil die Gegenseite jegliches Argument nicht wahrhaben will/ kann.


Wiederkehrende Träume in denen ein Aspekt vorkommt der im realen Leben seit Jahren eigentlich keine Rolle mehr spielt... Wer kennt das nicht? Ob ein bestimmter Job, die Schulzeit, die Ausbildungszeit, olle Kamellen aus der Kindheit, Exbeziehungen...
Da sollte man sich dann fragen "Warum träumt der Mensch im Schlaf? Warum kann sich der Mensch an manche besonders krassen/ aufwühlenden Träume erinnern? Was passiert im Gehirn während des Schlafes?"
Hat man diese Fragen gestellt finden sich nach und nach Antworten - und somit auch Antworten auf die persönliche Traumsituation.


Hmm, n Beispiel? Ich kann mich in vielen meiner Träume dran erinnern das ich grade träume - oder zumindest das das was ich grade da "erlebe" so einfach nicht real ist weil ich doch schon ganz anders lebe. Sobald ich realisiere das es ein Traum ist, lenke ich das Geschehen aktiver und bin unbeschwerter.
Von meinem "Traumhaus" (oft wars auch ein Alptraumhaus) konnte ich mich in einem Traum regelrecht verabschieden. Da wohnten plötzlich andere Kinder und ich sagte ihnen das sie gut auf das alte Haus aufpassen sollen. Seitdem habe ich nie wieder von diesem Haus geträumt (nun immerhin schon 18 Jahre nicht mehr).


Wie man ganz aktiv aufhören kann von etwas bestimmtem zu träumen? Geht das überhaupt?
Ich denke, dem einen hilft es wenn man sich ganz bewusst damit auseinandersetzt - sich immer wieder vor Augen führt "das ist Vergangenheit und schnuppe - Meine Familie und ich sind im wichtigen Hier und Jetzt". Der Nächste hat eher Erfolg mit Verdrängung.

Was auch immer, am allerwichtigsten ist es das die aktuelle Beziehung nicht durch diese Träume und das "damit auseianndersetzen" belastet wird.

@slobber
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Ich habe nochmal etwas nachgedacht. Letztendlich glaube ich, dass ich nie richtig abgeschlossen habe. Ich habe für diesen Mann etwas empfunden, was ich bisher für keinen Mann empfunden habe - selbst für meinen Mann nicht. Ich war total verliebt, wie im Rausch. Dann wurde ich auf sofortigen Entzug gesetzt , wie, als wenn man den Stecker zieht . Irgendwie empfinde ich noch heute eine Art Schmerz und Wehmut, wenn ich zurückdenke. Er hat mir / uns einfach die Chance genommen, zu schauen, wie sich unsere Beziehung hätte entwickeln können. Wegen einer Lappalie. Wenn ich ihn und seine "neue" Freundin damals gesehen habe, hatte ich immer den Gedanken, dass das sozusagen mein Platz gewesen wäre, den sie nun "unberechtigterweise" eingenommen hat. Sie hat übrigens auch ein Sohn, der nur 2-3 Jahre älter ist, als meiner . Das hat mich immer zu der Frage gebracht : was hat sie was ich nicht habe ?
Nunja, wenn ich heute an ihn denke, dann weiß ich, dass er (damals?) was hatte , was ich bei keinem anderen Mann je gefunden habe. Ich hatte für ihn Gefühle, die so intensiv waren, wie bei keinem anderen . Das hört sich sehr unfair gegenüber meinem Mann an, aber meinen Mann liebe ich . Sonst hätte ich ihn nie geheiratet. Aber manchmal frage ich mich, ob, wenn ich mich damals hätte entscheiden können zwischen den beiden, ich dann auch meinen Mann gewählt hätte. Wahrscheinlich gefühlsmäßig nicht....
ich hatte das mit einer Freundin mal, die hat mir in meiner frühen Jugend schlimmes angetan und ich habe jahrelang von ihr geträumt. Bis wir als junge Erwachsene uns ausgesprochen haben. Zack, Träume vorbei.

Ich würde meine Familie definitiv nie aufgeben , ich liebe meinen Mann und mein Leben.
Ich denke, ich werde meinem Ex einen Brief schreiben, den ich aber nie abschicken werde. Auserdem werde ich mich in Gedanken versuchen von ihm zu lösen.
Irgendwie muss das ja mal ein Ende haben mit den Träumen.