Sangritana schrieb am 07.05.2024:Darum hier meine Frage, unternimmt ihr etwas gegen das Insektensterben, oder sind Insekten euch eigentlich egal?
Seit knapp fünf Jahren lasse ich die ehemaligen Rasenflächen unseres Firmengeländes verwildern - so ca. 3000 m².
Verwildern bedeutet, ich mähe bestimmte Teile einmal im Jahr andere zweimal und zwar mit einem Balkenmäher. Also sehr insektenschonend, denn anders als bei rotierenden Messern können die allermeisten Kleinlebewesen so unbeschadet entkommen. Ne Sense wäre natürlich noch besser, aber da bin ich erstens zu doof zu und außerdem dauert das ewig.
Und es ist wirklich faszinierend, was sich in dieser relativ kurzen Zeit alles an Kräutern, Gräsern, Brennnesseln, Disteln und 1000 anderer Arten eingestellt hat und infolgedessen natürlich auch eine Vielzahl an Insekten, Spinnen und anderen Gliederfüßern.😀
Mein Privatgrundstück, ca. 1000 m², lasse ich seit 25 Jahren verwildern ohne dass ich irgend eine Fläche gemäht hätte und dementsprechend lebe ich nun in einem kleinen Wäldchen. 😀 Sehr zu Freude meiner Nachbarn die mich für ein Voll-Assi halten, der zu faul ist zum Rasenmäher zu greifen. Naja, der ewige Kreislauf von Rasen düngen, Rasen mähen, Rasen bewässern, Rasen vertikutieren und wieder von vorne, in dem besagte Nachbarschaft gefangen zu sein scheint, erschien mir irgendwann nicht mehr erstrebenswert. 😀
Und da mein kleines Häuschen nun von hohen Bäumen umgeben ist so wie von entsprechend Strauchwerk und Büschen, ist es im Sommer angenehm schattig und kühl im Haus. 😀👍
Auf diesem Grundstück finden sich nun aber ganz andere Klein- Lebewesen ein.
Verschiedenste Arten von Schlupfwesten Hornissen, Käferarten die ich noch bestimmen muss, Ameisen in den unterschiedlichsten Größen, aber wenig Schmetterlinge und Motten, kaum noch Floorfliegen - das war vor wenigen Jahren noch ganz anders!
Einigen Arten reicht es wahrscheinlich nicht, wenn man nur entsprechenden Lebensraum bereitstellt. Die haben wohl noch mit anderen Schwierigkeiten zu kämpfen. Ich denke da an Lichtverschmutzung, eventuell Mobilfunk und zu viel Giftstoffen in der Umwelt. Tja, und da kommt man so ohne weiteres nicht gegen an. Leider.
Aber nichts desto trotz - Ich kann nur jedem empfehlen, der die Möglichkeit dazu hat, zumindest einige wilde Ecken auf dem eigenen Grundstück zu belassen, in denen der Natur freier Lauf gelassen wird.
Absolut faszinierend, was sich da in kürzester Zeit so alles einfindet! 😀👍