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Bienen-Pflanzen: Wege zu einem wertvollen Balkon oder Garten

385 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Insekten, Bienen, Hummeln ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Bienen-Pflanzen: Wege zu einem wertvollen Balkon oder Garten

13.11.2022 um 12:38
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Nemon schrieb:
und ist er wirklich einjährig?
Ja, logo. Die Frage versteh ich wieder nicht - gibt es einen mehrjährigen? Oder zweijährige?
Er samt sich halt jedes Jahr aus, blüht und ist im nächsten Jahr wieder da.
Die Frage ergibt sich daraus, dass der heimische "normale" Borago officinalis offiziell einjährig ist. Der Kleinere, für den ich mich entschieden habe, Borago pygmeae, ist mehrjährig. Wenn der Officinalis sich zuverlässig selbst aussät und Horste bildet, merkt man das ja nicht mal. Aber für den Balkonkübel passte mir das nicht so recht. Diesen Platz habe ich also an das Phacelia-Experiment vergeben.


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Bienen-Pflanzen: Wege zu einem wertvollen Balkon oder Garten

13.11.2022 um 12:52
Zitat von NemonNemon schrieb:Ich denke mal, hierzulande haben wir da genug heimische Alternativen zu Kakteen.
Ok, das kann man so oder so sehen. Die UNO sieht es so:
7480EC9F-C30B-4F0A-83F2-D49790266DCF
Der Klimawandel wird die Ernährung der Menschheit vor völlig neue Herausforderungen stellen. Forscher in Sachsen-Anhalt untersuchen im Leibniz-Institut in Gatersleben deshalb, welche Pflanzen den Klimawandel überleben. Auch für die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) ist das eines der zentralen Themen. Sie hat jetzt angesichts dieser neuen Herausforderungen eine Empfehlung ausgesprochen, die für Laien vielleicht ungewöhnlich klingt. Sie lautet: Pflanzt mehr Feigenkakteen!
https://www.mdr.de/wissen/umwelt/mit-feigenkaktus-gegen-klimawandel-100.html (Archiv-Version vom 27.11.2022)


Aber gut, das geht wohl etwas OT. Wollte es nur eben ergänzen, weil ich das ganz interessant finde, für Mensch UND Biene.


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Bienen-Pflanzen: Wege zu einem wertvollen Balkon oder Garten

13.11.2022 um 13:17
Zitat von NemonNemon schrieb:und Horste bildet
Einjährige Pflanzen bilden keine Horste, das ist ne Überwinterungsstrategie von zwei- oder mehrjährigen.

Borretsch (officinalis) wandert, er wird von Ameisen verteilt
Bei bestäubten Blüten bildet sich in den vier Fruchtfächern des Fruchtknotens jeweils ein hartes, einsamiges Nüsschen. An der Basis der Klausen befindet sich ein sogenanntes Elaiosom, ein Eiweißkörper. Durch dieses Elaiosom sind die reifen Samen für Ameisen als Nahrung interessant. Herabfallende Klausen, es sind die Diasporen, werden durch Ameisen eingesammelt und in die oft weit entfernten Baue verschleppt. Das Elaiosom wird dort von den Ameisen abgelöst und der unbeschädigte Samen wieder aus dem Bau heraustransportiert. Diese Ausbreitungsstrategie wird als Myrmechorie bezeichnet.
Quelle: Wikipedia: Borretsch#Fruchtbildung und Ausbreitung
Zitat von NemonNemon schrieb:Aber für den Balkonkübel passte mir das nicht so recht.
Er kommt, wenn man ihn nicht vorzieht, auch erst recht spät, so Mitte Juni.


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Bienen-Pflanzen: Wege zu einem wertvollen Balkon oder Garten

13.11.2022 um 13:19
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Aber gut, das geht wohl etwas OT. Wollte es nur eben ergänzen, weil ich das ganz interessant finde, für Mensch UND Biene.
Okay, ist auf jeden Fall interessant. Ich beobachte so nebenbei in meiner zweiten Heimat in Südeuropa, was da so blüht. Der Feigenkaktus ist mir daher geläufig, ich blicke direkt vom Balkon auf so ein Teil. Habe nur den Eindruck, dass die eher selten blühen.

Unterdessen spreche ich schon früh im Thread gleich mal das Thema der Glockenblumen (Campanulaceae) an. Laut verschiedenen Quellen haben sie einen besonderen Wert für die Insektenwelt. Ich habe ja auch welche davon bei mir. Wie es nun genau ist, muss man wie immer wohl vor Ort herausfinden. Es gibt da auch sehr unterschiedliche Arten und Sorten, vom kleinen Mauerblümchen bis zur wuchtigen Staude. Es sind auch welche für schattige Standorte dabei.

Der erste Link beschreibt es gut. "Gartenfreud - Gartenleid".Das ist überhaupt eine Seite, die ich schätze. Gerade gegenüber den vielen abgeschriebenen Informationen gibt es hier nett zu lesende Erfahrungsberichte aus erster Hand.

Hier sehr viele Informationen zu Wildbienen im Garten:

https://www.gartenfreud-gartenleid.de/wildbienen.html

Und hier der dezidierte Artikel "Glockenblumen und Wildbienen":
https://www.gartenfreud-gartenleid.de/campanula-und-wildbienen.html



Dezidiert dazu gibt es auch hier etwas. Wobei ich beklagen muss, dass die Aussagen wieder einmal nicht belegt sind. Dennoch: Mal hat für die Planung immerhin mal Leitlinien. Es ist eine Unterabteilung eines umfassenderen Portals zum Thema mit vielen Übersichten zu Wildbienenpflanzen:

Wildbienengarten.de

Hier die Glockeblumen:
https://wildbienengarten.de/pflanzenplaner/glockenblumen/

Und hier der Direktlink auf die PDF-Übersicht:
https://wildbienengarten.de/data/documents/Glockenblumengewaechse-ohne-Wildbienen-2021.pdf


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Bienen-Pflanzen: Wege zu einem wertvollen Balkon oder Garten

13.11.2022 um 13:24
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Einjährige Pflanzen bilden keine Horste, das ist ne Überwinterungsstrategie von zwei- oder mehrjährigen.
Lassen wir es mal dahingestellt sein. Das gehört vielleicht auch zu den Punkten, zu denen es widersprüchliche Aussagen gibt:
Borretsch ist eine einjährige Pflanze, die etwa 60 Zentimeter hoch wird und aufrechte, breite Horste bildet.
Quelle: https://www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/borretsch/borretsch

Das Fachportal sagt nichts zum Horst; vielleicht verbirgt sich die Wahrheit in diesen Botaniker-Worten :ask: :)
Vegetativ-morphologische Merkmale

Lebensform / Lebensdauer:
immer: Hemikryptophyt (Überdauerungsknospen an krautigen Sproßachsen an der Erdoberfläche liegend und durch die Laubdecke oder abgestorbene Blätter geschützt)
immer: Therophyt (Sommerannuelle Kräuter, die sich ausschließlich durch generativen Diasporen reproduzieren können)
immer: annuell (Die Pflanze schließt ihren Individualzyklus innerhalb eines Jahres (12 Monate) ab)


Quelle: https://www.floraweb.de/xsql/biologie.xsql?suchnr=853


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Bienen-Pflanzen: Wege zu einem wertvollen Balkon oder Garten

13.11.2022 um 14:25
Zitat von NemonNemon schrieb:An einem Standort wie deinem hätte ich dann auf jeden Fall eine oder mehrere Virginia-Malven (Sida) dabei. Die wird im großen Stil als Energiepflanze angebaut, ist aber auch im Garten sehr wertvoll. Lohnt sich, sich da mal weiter einzulesen.
Dir wird drei Meter hoch, da muss ich überlegen wo die hin könnte… wobei die ja auch erstmal so hoch wachsen muss. Ist aber tatsächlich eine Überlegung so als Randbepflanung.


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Bienen-Pflanzen: Wege zu einem wertvollen Balkon oder Garten

13.11.2022 um 14:28
Zitat von paxitopaxito schrieb:Dir wird drei Meter hoch, da muss ich überlegen wo die hin könnte
...wenn ihr alles super gefällt vor Ort.
Und die ersten ein, zwei Jahre arbeitet sie hauptsächlich erst mal in den Boden hinein, wie ich las.


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Bienen-Pflanzen: Wege zu einem wertvollen Balkon oder Garten

13.11.2022 um 14:30
Zitat von NemonNemon schrieb:Das gehört vielleicht auch zu den Punkten, zu denen es widersprüchliche Aussagen gibt:
Nein.
Horst ist, in der Botanik, die Bezeichnung für eine Wuchsform, ganz allgemein.
(Sommergräser u.ä. (oder dein mehrjähriger) ziehen ein, dann ist der "Horst" dicht unter der Oberfläche und die Knospen durch das alte Pflanzenmaterial geschützt.) Die Tatsache, dass Horste zur Überwinterung gebildet werden, gilt nicht für Einjährige, schlicht weil diese ja gar nicht überwintern.


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Bienen-Pflanzen: Wege zu einem wertvollen Balkon oder Garten

13.11.2022 um 14:56
@DalaiLotta
Laut Definition, auch aus deinem Link, ist das mit dem Einziehen im Winter nicht relevant für die Wuchsform bzw, wird nicht erwähnt.
Als Horst wird in der Botanik eine Pflanzenwuchsform bezeichnet, bei der viele Triebe einer Pflanze eng aneinander stehen. Solche Sprossbüschel entstehen durch Auswachsen der untersten Achselknospen, ohne dass Ausläufer gebildet werden.
Quelle: s. o.

Vielleicht meinst du das Rhizom?
Der Borretsch wird in sehr vielen Quellen als horstbildend bezeichnet, wobei das auch an der schon beklagten Abschreiberei liegen kann.
Aber warum sollten wir uns darüber streiten. Hauptsache, den Bienen schmeckt der Nektar und uns die Pflanze. Wobei ich immer noch nicht weiß, wie man mit den borstigen Blättern umgehen soll. Man kann die mit den Fingern schon kaum berühren. Wie kann man sie nur auf der Zunge haben!


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Bienen-Pflanzen: Wege zu einem wertvollen Balkon oder Garten

13.11.2022 um 16:35
Zitat von NemonNemon schrieb:ist das mit dem Einziehen im Winter nicht relevant für die Wuchsform bzw, wird nicht erwähnt.
Natürlich nicht, denn wir reden ja über eine einjährige Pflanze, die zieht gar nicht ein.

Klar kann ich ein Rhizom von einer Pfahlwurzel von einer Zwiebel und von einem Horst - oder einem Ausläufer - unterscheiden...
Zitat von NemonNemon schrieb:Wie kann man sie nur auf der Zunge haben!
Ich weiß ja nicht, wie hart die Borsten bei deiner mehrjährigen Pflanze sind, beim Officinalis ist es absolut erträglich, die sind weich.

Ist zwar ein Raublattgewächs, aber weicher als z.B Wikipedia: Gewöhnlicher Natternkopf, eher wie ein Wikipedia: Vergissmeinnicht


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Bienen-Pflanzen: Wege zu einem wertvollen Balkon oder Garten

13.11.2022 um 17:08
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Ich weiß ja nicht, wie hart die Borsten bei deiner mehrjährigen Pflanze sind
Anhand dieses Fotos kann es wohl erahnen. Und diese Borsten sind hart :{

Staudenborretsch1Original anzeigen (4,0 MB)
Bildquelle


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Bienen-Pflanzen: Wege zu einem wertvollen Balkon oder Garten

27.11.2022 um 12:56
Tja, im Moment gibt es vom Balkon, was ja der natürlich Lauf der Dinge ist, nicht viel zu berichten. Einige Stauden stecken noch im Boden und werden wohl jetzt nicht rausschauen, wo es in den Winter geht. Andere verabschieden sich gerade in den Winter (Klebriger Salbei und Malve). Schlechte Zeiten für höchst ungeduldige Projektleiter :) ...aaaber: Es tut sich dann doch etwas.

Der gelbe und blaue Lerchensporn zeigen im kleinen Maßstab freudige Wuchs-Aktivitäten. Während die vermeintlich so hübschen aber anspruchslosen Duft-Veilchen unansehnlich vor sich hingammeln. Allen voran zeigen die Lamiums (lamii?), die Taubnesseln, gerade allen, wie es geht. Vor allem das Lamium maculatum 'pink pewter' ist schon dabei, sich auszubreiten. So gehört sich das!

Die größten Fragezeichen stehen aktuell hinter den vermeintlichen Winterblühern. Die - zugegebenermaßen noch junge - Mahonia nitens 'Cabaret' macht, nachdem die paar Blüten, mit denen sie kam, verkümmert sind und auch keine richtigen Beeren gebildet haben, scheinbar keine Anstalten, sich noch mal herauszuputzen. Was man aber auch nicht erwarten durfte. Eher blüht sie an optimalen Standorten spät noch mal nach. Die Erica carnea alba ist an einigen Zweigen verdorrt, die reichlichen Knospen, mit denen ich sie eingesetzt habe, sind an einigen Zweigen auch verkümmert. Jedoch wächst an einigen Spitzen der verkümmerten Zweige auch neues Grün heran. Aber unkompliziert nenne ich anders! Mal sehen, was das noch gibt.
Überhaupt stellt sich die Frage, ob ich mit meinem Standort das Trachtenband sinnvoll überhaupt über den Winter beibehalten muss. Nach dem, was ich im Herbst gesehen habe, treiben sich jene Insekten, die überhaupt noch ausfliegen, nicht ausgerechnet noch im kühlen Schatten rum. Nicht mal an Blüten in der Sonne sehe jetzt noch wen. Dabei kann in milden Wintern dem Vernehmen nach das Lamium purpureum (über das ich noch etwas sagen werde) sogar durchblühen.

Wenn die Erica zu kompliziert ist, geht es ganz schnell, und das Konzept der kleinen hellen Ecke vorne am Geländer schwenkt um auf Frühjahrs- und Sommerbetrieb mit Veronica spicata . Was ganz tolles - kürzlich erst entdeckt!

Der Clou ist aber das Lamium purpureum, die Rote Taubnessel. Eigentlich soll das ja ein Kaltkeimer sein, der allen Anleitungen zufolge erst mal 3 Wochen bei Zimmertemperatur braucht, dann 5 Wochen im Kühlschrank, und dann draußen bei 10-15°C anwächst. Heute steht das Mini-Gewächshaus genau 1 Woche auf der Fensterbank, und 6 von 10 Kokos-Quelltöpfen haben schon Keimlinge, denen man beim Wachsen zusehen kann und die bald die Decke der kleinen Einhausung erreichen! Ja nun - die werde ich ja wohl nicht trotzdem noch der Kälte aussetzen, wenn sie denn schon gekeimt haben?!? Sie kommen, wenn alles gut geht, allerdings schon Monate vor dem Plan und stehen dann mitten im Winter parat. Mal schauen, wann sie stabil genug sind, um in die nächst größeren Kokos-Anzucht-Töpfchen umzuziehen. Womöglich müssen sie dann aber bis März drinnen bleiben.


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Bienen-Pflanzen: Wege zu einem wertvollen Balkon oder Garten

29.11.2022 um 20:09
Gut für Insekten ist praktisch alles, was blüht und Pollen oder Nektar bringt; auch die Pollen von Windbestäubern wie der Haselnuss werden im Frühjahr von den Bienen gerne angenommen. Mich überraschen die Damen immer wieder, wenn sie an milden Weihnachtstagen mit dunkelrotem und schwarzem Pollen angeflogen kommen.

Sehr umfangreiche Informationen zur Bienenweide gibt es bei Die Honigmacher.
Leider wird die Seite derzeit massiv durch einen Hackerangriff gestört. Bei mir hat sie gerade nicht richtig funktioniert, ist aber die beste Seite im Netz zu allen Glühpflanzen übers ganze Jahr.


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Bienen-Pflanzen: Wege zu einem wertvollen Balkon oder Garten

29.11.2022 um 20:23
Zitat von Mr.StielzMr.Stielz schrieb:ist aber die beste Seite im Netz zu allen Glühpflanzen übers ganze Jahr.
Darüber kann man sicher streiten. Ich würde sagen, es kommt darauf an, welche Informationen man braucht. Vieles muss man sich einfach aus mehreren Quellen zusammensuchen und dann entscheiden, welcher Version man glaubt.

Hier liegt der Fokus halt auf Imkern und Honigbienen. Wobei das Herbarium allgemein gehalten ist. Informationen zu den Pflanzen sind z. T. woanders besser bzw. praxisbezogener.

Vielleicht bereite ich bei Gelegenheit mal meine Link-Liste auf. Die könnte man als Grundlage für eine umfassende Übersicht nehmen.

P. S.: Glühpflanzen - meinst du Glühwein-Reben? :P:
Zitat von Mr.StielzMr.Stielz schrieb:Gut für Insekten ist praktisch alles, was blüht und Pollen oder Nektar bringt;
Bei mir ist die Fragestellung vor allem die, was wann an meinem Standort überhaupt blüht (blühen wird) und dann auch angenommen wird. Das ist in sofern ein lang angelegtes Experiment.


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Bienen-Pflanzen: Wege zu einem wertvollen Balkon oder Garten

29.11.2022 um 20:37
Zitat von NemonNemon schrieb:Darüber kann man sicher streiten. Ich würde sagen, es kommt darauf an, welche Informationen man braucht. Vieles muss man sich einfach aus mehreren Quellen zusammensuchen und dann entscheiden, welcher Version man glaubt.
OK, da hast Du recht. Wer in erster Linie Gärtner oder Selbstversorger ist, der sucht sicher andere Informationen. Aber das eine schließt das andere nicht aus. Da bin ich auch noch ein bisschen am Überlegen; die Gartenarbeit ist die letzten zwei Jahre ein bisschen zu kurz gekommen.


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Bienen-Pflanzen: Wege zu einem wertvollen Balkon oder Garten

29.11.2022 um 20:57
Zitat von Mr.StielzMr.Stielz schrieb:die Gartenarbeit ist die letzten zwei Jahre ein bisschen zu kurz gekommen.
Garten! Wenn du meine Balkonplanung siehst - skaliere das mal zu einem Garten hoch :lolcry:


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Bienen-Pflanzen: Wege zu einem wertvollen Balkon oder Garten

21.01.2023 um 21:05
Bei mir laufen gerade die Modifikationen der Planung weiter, und es kommen über den Balkon hinaus weitere Biotop-Optionen in Sicht. Dazu mehr, wenn die Zeit gekommen ist.

Eben bin ich auf ein paar Artikel zu Studien gestoßen, die sich mit der Zuckerkonzentration im Nektar beschäftigen und wer mit welchen Werten am besten klarkommt. Die Kurzversion: Wer durch einen Rüssel saugt - und den Nektar später wieder hochwürgt, tut sich schwerer mit dickflüssigem Sirup. Wer nur schleckt, kommt damit besser zurecht. Es spielt dann auch die Zeitdauer noch eine Rolle für die Flucht, und eine geringere Konzentration kann effizienter sein.

Wer wann welche Blüten anfliegt, das ist also eine Frage, die an noch mehr Faktoren hat, als man denkt. Zumal der Zuckergehalt des Nektars ja auch noch mit der Tageszeit und/oder Sonneneinstrahlung schwankt.

Auf uns übertragen: Wenn man einen Laden aufmacht, der nur nachts von 2 bis 5 Uhr öffnet und dann ausschließlich Soja-Milch im Angebot hat, bekommt eine anderen Kunden-Zuspruch als der Laden, der von 8 bis 22 Uhr auf hat und Cola Original Taste anbietet :D :trollbier:

Studie 1, im MDR-Bericht
https://www.mdr.de/wissen/umwelt/hummeln-zucker-100.html

Studie 1, in fachlicherem Bericht der Bienen-Nachrichten (auch so was gibt's :) )
https://bienen-nachrichten.de/2022/süßer-nektar-nicht-unbedingt-besser/1110

Studie 2, Scinexx-Bericht:
https://www.scinexx.de/news/biowissen/leckende-bienen-profitieren-vom-suessesten-nektar/


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Bienen-Pflanzen: Wege zu einem wertvollen Balkon oder Garten

01.04.2023 um 11:44
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:So schön auch immer das ist - danke, Vibora - so sehe ich da leider mehrheitlich nichtheimische, hochgezüchtete, insektenunfreundliche Pflanzen in dieser Zusammenstellung. Der Blaustern vom ersten Foto dürfte der heimische sein, auf dem zweiten Foto scheint ein Obstbaum in Blüte zu stehen, zwar auch (uralter) Import und Zuchtergebnis, aber doch (wenn Altsorte) sehr naturnah, insektenfreundlich und biotopförderlich. Der Rest aber, vor noch vielleicht drei Jahren hätt ich das einfach nur schön finden können. Mittlerweile kann ich es aber nicht mehre "Natur" nennen.
Ich ziehe das mal hier rüber in den Thread, weil es jetzt um insektenfreundliche Aktivitäten geht:
Was ich auch mache, neben offiziell abgestimmten und genehmigten Pflanzungen und Aussaaten, sind Guerilla-Biotope. Man kann mit ein bisschen Kenntnis der jeweiligen Gegebenheiten auch wertvolle heimische Pflanzen einfach (wieder) ansiedeln. Das mache ich nebenbei noch mit. Auf Dauer steht ein "Tankstellen-Netz" für Insekten, das allmählich dichter wird und sich ausweitet.

Viele der einheimischen Stauden und Sträucher sind ja so wüchsig, dass man sie sich selbst überlassen kann, sobald sie die ersten Wochen überstanden haben. Von den ersten Beständen aus werden sie sich etablieren. Man muss natürlich die richtigen Pflanzen zur richtigen Zeit am passenden Standort verwildern oder säen bzw. aus Vorkultur verwildern, dass sie wirklich eine gute Chance haben. Dazu gehört es dann auch, nicht gerade einen Wegrand zu wählen, der vom Grünflächenamt ständig rasiert wird oder eine Zone, die ganz klar schon gartenbaulich gestaltet ist. Wobei es mir Spaß macht, sinnlose Zier-Grünflächen mit Klee zu bereichern. Das Problem ist nur, dass der inmitten eines Bestandes nicht gut keimt.

Am besten ist es, Pflanzen zu wählen, die am jeweiligen Waldrand oder Brachfläche ohnehin wachsen würden. Und man sollte sich ein bisschen mit den Zeigerwerten beschäftigen, um in Sachen Licht, Feuchtigkeit und Nährstoffbedarf in etwa richtig zu liegen.

Polemonium, Lamium, Camopanula und Centaurea, das sind so Klassiker, die z. T. zu den wertvollsten Insektenpflanzen gehören, gut zu bekommen sind und auch noch gut aussehen. Campanula rotundifolia und Centaurea jacea stehen ganz oben mit an, brauchen aber eher viel Sonne. Nur als Beispiel. Aber auch für den Schatten gibt es was. Kein Wunder, unsere Heimat war über Tausende von Jahren mit allem möglichen besiedelt, das exakt zu den hiesigen Gegebenheiten passt.


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Bienen-Pflanzen: Wege zu einem wertvollen Balkon oder Garten

01.04.2023 um 18:04
Also dann, ich habe mal mein Update des Blüh-Plans für den "Bienen-Boutique-Balkon" zusammengestellt. Gegenüber der Version vom November (siehe S. 1) hat sich doch schon über den Winter, außerhalb der Vegetationsperiode, einiges geändert.

Balkon-Plan 04-2023Original anzeigen (0,2 MB)

Nach Zeilen in der Grafik:

4 Das Lungenkraut war pünktlich gemäß Blühkalender mit den ersten Blüten am Start, Bild hatte ich nebenan gepostet. Die sind gut. Blühen schon, obwohl die Pflanze noch klein ist, vertrödeln keine Zeit.

5 Ich dachte, die beiden Veilchen hätten sich verabschiedet. Nach Rückschnitt kommen sie jetzt doch. Weiß nicht, ob ich die wieder einplanen würde. Es hätte vielleicht Wüchsigeres und Nützlicheres gegeben. Verwildern und austauschen kann ich die immer noch. Erst mal die Blüten sehen ...

6 Neu mit dabei und sofort gutes Wachstum gestartet.

7 Ende März die ersten rosa Blüten, startet jetzt richtig durch.

8 Mangels Bestallbarkeit aus eigener Vorkultur auf den Balkon verpflanzt. Bin sehr gespannt auf die rote Taubnessel! Alle sin allem habe ich 5 Lamium-Sorten auf dem Balkon (2) und die in Verwilderung am Start. Mal sehen, welche Kreuzungen dabei rauskommen...

9 Auf die Idee mit der Himbeere bin ich spät im Herbst erst gekommen - und sofort bestellt. Eine kompakte Sorte für Balkon und Halbschatten. Hat die Fauna was von, ich aber auch :)

11 Geum Chiloense kam spät erst ins Konzept - einfach weil es so schön ist und angeblich auch attraktiv für die Bienen. Nicht heimische Züchtung, aber die zwei im Balkon-Kasten gönne ich mir einfach mal :Y:

12 Nachdem ich solche Erdbeeren schon anderen Leuten auf den Balkon gegeben habe, kamen diese für mich erst letzte Woche dazu. Die ersetzen auf der Reling den kleinen-Stauden-Borretsch, der in der Winterfeuchte versumpft und verfault ist. Mal sehen, wer am meisten davon hat - Fauna oder ich. Ich lasse denen natürlich gerne den Vortritt ;)

18 Die Sterndolde kam ins Konzept, als ich mich gerade erst mit dem Thema befasst habe. Ist optisch attraktiv, ich wollte die einfach mal dabei haben. Wert für Insekten wird sich erst noch zeigen. Wird ggf. verwildert, zu Gunsten von mehr Campanula-Volumen, da ja besonders wichtig ist, oder vielleicht eines Beinwell (wobei der Genre mehr Feuchtigkeit hat, als ich vielleicht während Abwesenheiten im Sommer garantieren kann, vielleicht auch mehr Licht braucht und zu groß wird).

22 Der Klebrige Salbei ist ziemlich cool. Letztes Frühjahr eingepflanzt, wuchs er gut an, aber die Blütenstände kamen erst, als die Wildbienen schon weg waren. Ich denke, dieses Jahr wird er pünktlich am Start sein. Das Grün wächst schon stark. 100% Empfehlung für schattige Bereiche, dieser Salbei!

Bei allen Glockenblumen bin ich gespannt, ob ich gemäß der Lichtwert-Angaben die richtigen Positionen gefunden habe. Aber ich gehe im Grunde schon davon aus. Die müssten normalerweise dann auch der Bienen-Magnet Nr. 1 werden neben der Jakobsleiter, die ebenfalls super-wertvoll ist. Im Umfeld habe ich mehr davon und von weiteren Campanula-Arten gepflanzt. Nebst einigem mehr. Darüber berichte ich, wenn ich sehe, wie die sich entwickeln und blühen.

Nach der langen Planungs-Phase und dem Stillstand im Winter ist es jetzt gerade, wo alles anfängt zu wachsen und zu blühen, sehr interessant. Im Umfeld habe ich schon diverse Wildbienen gesehen, auch richtig dicke Hummel-Brummer. Zu mir finden die wahrscheinlich erst, wenn es wärmer wird und die Ausflüge regelmäßiger und ausgiebiger werden.


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Bienen-Pflanzen: Wege zu einem wertvollen Balkon oder Garten

01.04.2023 um 21:45
Zitat von NemonNemon schrieb: Wobei es mir Spaß macht, sinnlose Zier-Grünflächen mit Klee zu bereichern. Das Problem ist nur, dass der inmitten eines Bestandes nicht gut keimt.
Löwenzahn ist auch sexy! :D
Maximal pflegeleicht und wächst überall, wo es genug Sonne hat. Nektarwert gut, Pollenwert sehr gut. Blüht iGgs zum Klee aber im Frühjahr, wenn es sowieso alles im Überfluss gibt. Braucht zum Honigen mindestens 22 °C und Feuchtigkeit; Pollen hat er immer.

Da fällt mir ein, dass ich dieses Jahr endlich, endlich meine Efeuhecke ernten muss, bevor die Amsel wieder alles mampft. Gibt hier etwas Buchsbaum, der im Sommer eingebossen hat und sinnvoll ersetzt werden soll. Eine Pracht im Spätsommer, wenn der Efeu alt genug zum Blühen ist.


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